
Notizen aus der Redaktion
Der September ist in Japan die Übergangszeit, in der man die Sommerkleidung gegen die Winterkleidung austauscht. Dieser Brauch des Kleiderwechselns (auf japanisch koromogae) soll seinen Ursprung im Kaiserpalast haben, und obwohl er bereits rund eintausend Jahre alt ist, ist er auch heute noch im Alltagsleben der Menschen in Japan zu erkennen. So ordnen z.B. die Schulen, in denen die Schülerinnen und Schüler Schuluniformen tragen, in diesem Monat den Wechsel von der Sommer- zur Winteruniform an (unabhängig von der Tatsache, dass es auch im September in Japan noch recht heiß sein kann). Und ganz allgemein ändert sich mit diesem Wechsel der Kleidung das Aussehen der Menschen auf der Straße, und plötzlich herrscht der Eindruck herbstlicher Farben vor. In Deutschland hingegen, wo man diesen Brauch nicht kennt, trägt man auch im September noch sommerliche Kleidung, wenn das Wetter dies zulässt, während man sich bei kühlerem Wetter einfach dicker anzieht.
Im August fand hier in Berlin die Leichtathletik-WM 2009 statt. Hierfür kamen auch viele Japaner nach Berlin, entweder als Zuschauer oder weil sie im Rahmen der WM tätig. So konnte man während der letzten Wochen auch in Berlin, wo relativ wenig Japaner leben, an vielen Orten Japanisch hören. Auch die Botschaft war nicht untätig und lud z.B. die japanischen Athleten zu einem Empfang in die Residenz des Botschafters ein. Näheres erfahren Sie hier.
Das Foto zeigt einen der Highlights der Leichtathletik-WM, den Marathon, wo zahlreiche Zuschauer in der Nähe des Brandenburger Tores, das als Ziel fungierte, die Läufer anfeuerten.
Von den japanischen Athleten konnten der Speerwerfer Yukifumi MURAKAMI sowie die Marathon-Läuferin Yoshimi OZAKI jeweils eine Medaille erringen. Aber auch der Zieleinlauf der 10.000m-Läuferin Yukari SAHAKU ins Olympiastadion als Letzte, der von den Zuschauern mit herzlichem Applaus bedacht wurde, wird uns im Gedächtnis bleiben. Die Mitarbeiter der Botschaft ließen sich ebenfalls von diesem großen Sportereignis in den Bann ziehen und verfolgten die Wettkämpfe am Fernseher oder sogar live im Stadion. Jedenfalls war die Leichtathletik-WM im August das vorherrschende Gesprächsthema in der Botschaft.