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Neues aus Japan Nr.92 Juli 2012

Notizen aus der Redaktion

Der Monat Juni stand in Deutschland ganz im Zeichen der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine.
Auch wenn man während der Spiele nicht den Fernseher eingeschaltet hatte, war man anhand des Jubels und der Freudenböller bzw. der entsetzten oder zornigen Ausrufe, die aus der Nachbarschaft durch Fenster oder Wände zu hören waren, genauestens über den Spielverlauf informiert. So etwas ist wohl nur in Deutschland möglich, wenn das ganze Land vom „König Fußball“ regiert wird. Für jemanden aus Japan ist dieses gerade beschriebene Phänomen ausgesprochen interessant (vielleicht sogar interessanter als die Spiele selbst). Über die Europameisterschaft wurde auch in Japan täglich berichtet, und viele Japaner verfolgten die Spiele mit großem Interesse. Beim Sport gibt es eben keine Grenzen mehr.

Für den Juli steht nun das größte Sportereignis überhaupt an: die Olympischen Spiele in London.
An diesen Spielen werden Athletinnen und Athleten aus 204 Ländern und Regionen teilnehmen, um in 26 Sportarten und 302 verschiedenen Kategorien gegeneinander anzutreten. Unter den teilnehmenden Staaten befinden sich auch solche, die im Innern derzeit vor großen Herausforderungen stehen. Wenigstens im Sport aber möchten die Menschen, unbelastet von der jeweiligen Situation, den Hintergründen und widrigen Verhältnissen den Wettkampf genießen. Dies gilt sowohl für die teilnehmenden Sportlerinnen und Sportler selbst als auch für die Zuschauer.

Das Japanische Olympische Komitee (JOC) hat übrigens das Motto „Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben“ herausgegeben und sich mit Tokyo als Austragungsort für die Olympischen Sommerspiele 2020 beworben. Bei der kürzlich stattgefundenen Vorausscheidung nun zog Tokyo zusammen mit der spanischen Hauptstadt Madrid und dem türkischen Istanbul in den Kreis der drei Kandidatenstädte für die Endausscheidung ein.

Angesichts der weit fortgeschrittenen Globalisierung fällt es heutzutage zunehmend schwer zu glauben, dass die Austragung von Olympischen Spielen in so enger Weise mit dem Nutzen für das eigene Land verknüpft ist wie dies früher der Fall war. Die meisten Japanerinnen und Japaner wünschen sich einfach, dass sie in ihrem Land zusammen mit vielen Gästen ein großes Fest feiern können. Das ist auch mein Wunsch.

 

K.U.
Mitarbeiterin
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit und Kultur
Botschaft von Japan

 

 



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