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Pressemitteilung
Premierminister Abe trifft Bundespräsident Gauck
14.11.2016
Am Abend des 14. November kamen Premierminister Shinzo Abe und der Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Joachim Gauck, der sich derzeit im Rahmen eines offiziellen Staatsbesuchs in Japan aufhält, zu einem ca. einstündigen Treffen zusammen.
Premierminister Abe und Bundespräsident Gauck begrüßen sich
(Foto: Cabinet Public Relations Office)
1. Bilaterale Beziehungen
(1) Premierminister Abe hieß den Bundespräsidenten zu seinem ersten Besuch in Japan willkommen und erklärte, er wolle diesen Besuch dafür nutzen, die Beziehungen zwischen Japan und Deutschland weiterzuentwickeln, da beide als führende Länder Asiens und Europas eine wichtige Rolle für Frieden, Stabilität und Wohlstand in der internationalen Gemeinschaft spielten.
(2) Bundespräsident Gauck bedankte sich für die herzliche Begrüßung und merkte an, dass beide Länder durch tiefe Bande der Freundschaft miteinander verbunden seien. Beide teilten gemeinsame Werte und es gebe sowohl im Bereich Wirtschaft als auch auf dem Gebiet der Politik zahlreiche Übereinstimmungen; beide Länder hätten sich auf der Grundlage der Prinzipien des Rechtsstaats entwickelt und strebten in vielen Bereichen einen Ausbau der Zusammenarbeit an.
2. Bilaterale Kooperation innerhalb der Staatengemeinschaft
Beide Seiten bestätigten, dass Japan mit seinem proaktiven Beitrag für den Frieden sowie Deutschland mit der Ausweitung seines aktiven internationalen Beitrags denselben Kurs verfolgten und sie stimmten voll und ganz darin überein, dass Japan und Deutschland für die Erhaltung und Stärkung der internationalen Ordnung auf der Basis grundlegender Werte und Regeln in engem Zusammenwirken mit der Staatengemeinschaft noch enger zusammenarbeiten.
3. Regionale Situation
(1) Beide Seiten führten zudem einen Meinungsaustausch über die Lage in Ostasien einschließlich der Fragen im Ost- und Südchinesischen Meer, über die Ukraine-Krise sowie über regionale Themen wie z.B. die Situation in Nordkorea. Darüber hinaus stimmten beide Seiten darin überein, dass Versuche zur Veränderung des Status Quo mittels Druck nicht hingenommen werden dürften. Es wurde bekräftigt, dass Japan und Deutschland zur Aufrechterhaltung der internationalen Ordnung auf der Grundlage der Herrschaft des Rechts weiterhin eng zusammenwirken werden.
Bundespräsident Gauck bezeichnete die Ende letzten Jahres erzielte Übereinkunft zwischen Japan und der Republik Korea als eine wichtige Übereinkunft zur Verbesserung der auf gegenseitigem Vertrauen basierenden Beziehungen zwischen beiden Ländern und lobte sie ausdrücklich.
(2) Der Bundespräsident erläuterte darüber hinaus das Engagement Deutschlands in der Flüchtlings- und Migrationskrise und würdigte ausdrücklich die Hilfe Japans im Umfang von insgesamt 6 Mrd. Dollar.
(3) Mit Blick auf den Austritt Großbritanniens aus der EU führte Premierminister Abe aus, es sei wichtig, dass Europa seinen starken Zusammenhalt bewahre. Ebenfalls von großer Bedeutung sei, dass reibungslose wirtschaftliche Aktivtäten der Unternehmen innerhalb der EU sowie die Berechenbarkeit gewährleistet würden. Darüber hinaus bekräftigten beide Seiten, dass auch unter diesem Aspekt einer allgemeinen Übereinkunft in Bezug auf das Abkommen über eine Wirtschaftspartnerschaft (EPA) zwischen Japan und der EU noch in diesem Jahr große Bedeutung zukomme.
(4) Zur Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten erklärte Premierminister Abe, dass für den 17. November eine Zusammenkunft mit dem President-elect Donald Trump in New York geplant sei und er bei diesem Treffen einen offenen Meinungsaustausch zu verschiedenen Aufgaben einschließlich der TPP führen wolle.
Premierminister Abe bei seinem Grußwort während des von ihm
und seiner Frau veranstalteten Abendessens zu Ehren des
Herrn Bundespräsidenten und Frau Schadt
(Foto: Cabinet Public Relations Office)
Nach der Zusammenkunft gaben der Premierminister und Frau Abe zur Begrüßung von Bundespräsident Gauck und Frau Daniela Schadt ein Abendessen. Das ca. 75 Minuten dauernde Essen, zu dem Persönlichkeiten aus allen Kreisen der Gesellschaft eingeladen wurden, die mit der Pflege der japanisch-deutschen Beziehungen betraut sind, fand in einer ausgesprochen freundlichen Atmosphäre statt.