
Notizen aus der Redaktion
Es war im Sommer vor zwei Jahren, als die Licht-Designerinnen Motoko und Akari-Lisa Ishii - Mutter und Tochter - Botschafter Dr. Shinyo einen Besuch abstatteten. Beide hatten ein Light-up Event am Ufer der Seine in Paris aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums des japanisch-französischen Austausches 2008 erfolgreich durchgeführt und boten nun ihre Mitwirkung für die Veranstaltungsreihe „150 Jahre Freundschaft Japan-Deutschland“ in Berlin an. Frau Motoko Ishii erzählte, ihr Vater habe an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin als Kapitän der japanischen Fußballnationalmannschaft teilgenommen. Im ersten Spiel habe Japan die starke schwedische Mannschaft besiegt, so dass man damals von einem „Wunder von Berlin“ sprach. (Von diesem Ereignis zu hören, das 75 Jahre vor dem Sieg der japanischen Frauenfußballelf „Nadeshiko“ bei der FIFA-WM 2011 stattfand, hat mich sehr überrascht.) Frau Ishii erzählte auch, sie selbst habe in den 1960er Jahren ein Jahr lang in Düsseldorf beim Licht-Design Unternehmen LICHT IM RAUM gearbeitet und dort Erfahrungen gesammelt. Für sie, die über recht enge Beziehungen zu Deutschland verfügt, war der Ort, den sie bei ihrem Gang durch Berlin für ihr Projekt am geeignetsten hielt, ausgerechnet das Wahrzeichen Berlins, das Brandenburger Tor.
Damit begannen – etwas übertrieben ausgedrückt – für die Botschaft die „Kopfschmerzen“. Das Brandenburger Tor genau in der Mitte Berlins ist fast so etwas wie der heilige Ort dieser Stadt. War nicht sogar Barack Obama damals ein Auftritt als Präsidentschaftskandidat dort verwehrt worden? Erste Anfragen bei jemandem, der mit den Verhältnissen in Berlin sehr gut vertraut ist, bestätigten das Erwartete. Das Brandenburger Tor wird vom Senat verwaltet und die Nutzung des Tores selbst für Veranstaltungen ist grundsätzlich auf folgende Events beschränkt: (1) der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober, (2) die Silvesterfeier am Jahresende, (3) der Berlin-Marathon am letzten Wochenende im September sowie (4) der Gewinn einer Fußballweltmeisterschaft durch Deutschland. Die Latte lag damit recht hoch. Nun hieß es also: Augen zu und durch! Dank der Unterstützung von vielen Seiten und auch wohl deshalb, weil wir mit den Vorbereitungen so zeitig begonnen hatten, wurde uns tatsächlich die Erlaubnis erteilt, das Brandenburger Tor für ein Light-up Event zu nutzen.
Diese Veranstaltung wird am 9. und 10. September jeweils abends stattfinden. Vom Sonnenuntergang gegen 20 Uhr bis 23 Uhr werden auf dem Brandenburger Tor von der Straße Unter den Linden aus jeweils 30 Minuten lang im Wechsel Projektionen aus Licht zu sehen sein. (Die Illumination besteht aus den drei Teilen Botschaft für den Frieden, Präsentation der japanischen Kultur sowie Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben im Osten Japans.) Der Eintritt ist frei, und wir würden uns sehr freuen, wenn möglichst viele Menschen zu dieser Veranstaltung kämen, um dieses Kunstwerk aus Licht, in das Frau Ishii und ihre Tochter so viel Engagement und gute Wünsche gesteckt haben, mit eigenen Augen zu sehen.
