Ein Wechsel des Tempos, ein Ort zum Konzentrieren. Ein besonderer Ort zum Sitzen und Schreiben.
Ein langer Tisch in einer Buchhandlung für eine kurze Auszeit vor der Reise

Bild: Ein langer Tisch, umgeben von Bücherregalen. (Foto: KURIHARA Osamu)
Die Buchhandlung Tsutaya im Haneda Airport in Tokyo ist ein Ort der Ruhe und Stille inmitten eines geschäftigen Flughafens. Ein ausgesprochen langer Tisch steht mitten im Laden – ein Ort zum Sitzen, Entspannen und Lesen eines Buchs aus der großen Auswahl an Büchern, die von Einführungen in die japanische Kultur bis hin zu Romanen und Manga reichen. Der Tisch steht für alle offen, und so sitzen hier viele Geschäftsreisende, die in ihre Unterlagen schauen, Termine prüfen oder einfach ihre Gedanken sammeln, bevor sie ins Flugzeug steigen. Auch dürfen Kunden ihre Getränke aus den angrenzenden Cafés in die Buchhandlung mitbringen. Der Raum bietet Reisenden ein kleines Stück Luxus, einen Platz zum Schreiben in entspannter Atmosphäre, fernab vom hektischen Treiben des Alltags.

Bild: Einen Moment des Schreibens genießen, während man den Flugzeugen auf dem Flugfeld zuschaut. (Foto: KURIHARA Osamu)
Ein kleiner Laden mit einem Tisch zum Schreiben von Briefen
Wer auf der Suche nach einem ruhigen Platz zum Sitzen und Schreiben eines Briefes ist, dem bietet ein kleiner Zakka-Laden (wörtlich „Kramladen“) in Osaka, der ausgefallene Dinge wie Schreibwaren und Bilderbücher anbietet, genau den richtigen Ort. Der Laden verkauft rund dreißig verschiedene Sorten Briefpapier und Umschläge. Bei einem Kauf darf man sich zudem eine Schreibfeder aus Glas – zum Eintauchen in ein Tintenfass – sowie Tinte ausleihen. Nehmen Sie einfach Platz an einem am Fenster stehenden Holztisch mit vielen Gebrauchsspuren. Genießen Sie den Blick auf die Bäume im Park sowie auf die Straßen der geschäftigen Stadt, und Ihre Empfindungen werden wie von selbst fließen, während die Schreibfeder über das Papier gleitet.

Bild: Schreiben Sie einen Brief am Schreibtisch eines Zakka-Ladens mit ausgefallenen Angeboten. (Foto: YAMAGUCHI Shinichi)

Bild: Originales Briefpapier von Post-sha, einem kleinen Laden in Osaka. (Foto: YAMAGUCHI Shinichi)

Bild: Gläserne Schreibfedern im Angebot des Ladens. (Foto: YAMAGUCHI Shinichi)
Ein Gästehaus für eine schriftstellerische Erfahrung
Im Rahmen einer als „Kanzume“ (wörtlich „Konservendose“) bezeichneten Praxis verkriechen sich Autoren in Japan in Gästehäuser oder Hotels, um sich dort ganz auf das Schreiben zu konzentrieren, während sie vor ihrem Schreibblock sitzen. Homeikan in Tokyo ist ein traditionelles Gästehaus („Ryokan“), das seinen Besuchern eine einzigartige „Kanzume“-Erfahrung bietet. Die einfach und zugleich elegant eingerichteten Räume im japanischen Stil im Hauptgebäude, die seit langen für „Kanzume“ genutzt werden, sind mit niedrigen Holztischen ausgestattet, an denen die Gäste auf dem Boden sitzen, ihr Manuskript aufschlagen und sich wie berühmte Schriftsteller fühlen können.

Bild: Hier kann jeder sich wie ein Schriftsteller fühlen, der an seinem Manuskript arbeitet. (Foto: KRIHARA Osamu)

Bild: Das Gasthaus Homeikan wurde bereits 1898 erbaut. (Foto: KRIHARA Osamu)
Wenn Sie mehr über das chinesische Schriftzeichen („Kanji“) für „Schreibtisch“ erfahren möchten, schauen Sie einmal in diesen Beitrag hinein.
Das Original dieses Beitrags wurde von niponica, dem Web-Magazin von Web Japan (Außenministerium von Japan), übernommen und für NEUES AUS JAPAN ins Deutsche übersetzt. Den Originalbeitrag (in englischer Sprache) finden Sie hier: https://web-japan.org/niponica/niponica36/en/feature/feature03.html