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Feature - Japanische Feiertage im November


Mit dem November hältt der Herbst auch in Japan Einzug: die Laubfärbung - insbesondere das leuchtende Rot der Ahornblätter - zieht die Leute am Wochenende in die Parks oder in die Berge in der Umgebung.

Netterweise bietet der November gleich zu Beginn und gegen Ende je einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag: am 3.11. den "Tag der Kultur" (Bunka no Hi) und am 23.11. den "Tag des Dankes für die Arbeit" (Kinrô Kansha no Hi).

Am 03.11.1946 wurde die jetzige Verfassung verkündet, zwei Jahre später wurde der Tag zum Nationalen Feiertag um die Ideale der Verfassung, die Liebe zu Frieden und Freiheit, durch kulturelle Aktivitäten zu fördern. Es gibt jedoch noch einen weiteren Nationalen Feiertag anlässlich der Verfassung und zwar am 3. Mai, den "Tag der Verfassung" (Kempô Kinembi), weil sie am 03.05.1947 in Kraft trat. 

Im Kaiserpalast in Tôkyô übergibt der Tennô den Kulturorden an Menschen, die sich in den Bereichen Kultur, Kunst oder Wissenschaft verdient gemacht haben. In den Städte und Gemeinden werden Feste und verschiedene Aktivitäten veranstaltet, Bürgergruppen und Vereine stellen sich vor. 

Auch den "Tag des Dankes für die Arbeit" (Kinrô Kansha no Hi) am 23.11. gibt es als Nationalen Feiertag seit 1948, um Dankbarkeit für die Arbeit der Anderen und die Früchte der Arbeit zu zeigen. Es ist ein modernes Fest für das alte Erntedankfest "Niinamesai" (Kosten des neuen Reises), ein shintoistisches Ritual, bei dem der Kaiser den frisch geernteten Reis den Göttern opfert (im ersten Jahr nach Thronbesteigung als "Daijôsai" = "Großes Kosten" gefeiert). Der erste Hinweis auf diese Zeremonie findet sich im Nihon Shoki der Japanchronik von 720. Danach soll sie im November 678 abgehalten worden sein. Aber der Ursprung wird noch viel früher vermutet. Auf den 23.11. wurde das Ritual während der Meiji-Periode (1868-1912) gelegt und alsbald landesweit gefeiert. 

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Nationalfeiertag neu geschaffen, um die erweiterten Rechte für die Arbeiter zu feiern, Niinamesai wird dagegen nur noch als private Funktion der kaiserlichen Familie zelebriert. An diesem Tag werden diverse Feste ausgerichtet insbesondere von Arbeiterorganisationen zu den Themen Frieden, Menschenrechte und Umwelt. 

Mitte November gibt es jedoch noch einen traditionellen Festtag - allerdings ist der nicht arbeitsfrei: am 15. November werden 3-jährige Jungen und Mädchen, 5-jährige Jungen, 7-jährige Mädchen mit dem "Shichi-go-san", dem "7-5-3-Fest" gefeiert. An einem Sonntag um dieses Datum herum besuchen Eltern mit ihren Kindern im entsprechenden Alter einen Schrein, um für deren gesundes Aufwachsen zu beten. Die Mädchen tragen einen bunten Kimono, die Jungs traditionelle haori-Jacken und weite hakama-Hosen.

Die Bedeutung dieser Altersstufen stammt noch aus dem Mittelalter. Damals ließ man in aristokratischen bzw. in Samurai-Familien den Kindern ab 3 Jahren die Haare wachsen, die bis dahin rasiert worden waren. Jungen trugen mit 5 zum ersten mal hakama-Hosen in der Öffentlichkeit, und Mädchen mit 7 bekamen einen obi-Gürtel statt Kordeln für ihren Kimono. In der Edo-Zeit (1603-1868) fingen auch bürgerliche Leute an, ihre Kinder in diesem Alter herauszuputzen und Schreine zu besuchen, um Priester Gebete für ihren Nachwuchs lesen zu lassen. 

Der heutige Brauch stammt von Ende des 19. Jahrhunderts, wobei der 15. November als besonders glücksbringender Tag ausgewählt worden war. Nach dem Schrein-Besuch wurden den Kindern chitose-ame "1000-Jahre-Zuckerstangen" für ein langes Leben gekauft. Auf der Tüte waren Kraniche und Schildkröten abgebildet, die ebenfalls für ein langes Leben stehen.

Haben Sie Lust, die Kinder in traditioneller Kleidung mit eigenen Augen zu sehen? Fotografieren erlaubt!
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