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Ansprache von Premierminister Yoshihko Noda auf der Gedenkveranstaltung anlässlich des ersten Jahrestages des schweren Erdbebens im Osten Japans im National Theatre of Japan am 11.03.2012


11. März 2012

Heute erlaube ich mir, hier in Anwesenheit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin als Vertreter der Regierung meine Ansprache zum Gedenken an den ersten Jahrestag des schweren Erdbebens im Osten Japans vorzutragen.

Seit dem schweren Erdbeben im Osten Japans, durch das mit einem Mal so viele Menschen ihr kostbares Leben verloren und weite Gebiete unseres Landes schwere Schäden erlitten haben, ist ein Jahr vergangen ist.

Wenn ich an die Gefühle der Verstorbenen und an die große Trauer der Hinterbliebenen denke, die ihre geliebten Familienangehörigen verloren haben, so kann ich nicht anders, als tiefen Kummer zu empfinden. Ich möchte hier aus tiefstem Herzen mein Beileid zum Ausdruck bringen. Zugleich spreche ich den Familien derjenigen, deren Verbleib nach wie vor nicht bekannt ist, sowie allen betroffenen Menschen meine aufrichtige Anteilnahme aus.

Um den Seelen der Verstorbenen meinen Respekt zu erweisen und auch, um ihre Wünsche zu übernehmen und weiterzuführen, gebe ich heute drei Versprechen ab.

Erstens das Versprechen, den Wiederaufbau der betroffenen Gebiete so rasch wie möglich zu verwirklichen.

Noch immer sind zahlreiche Menschen gezwungen, ein Leben voller Einschränkungen zu führen. Zusammen mit der Wiederherstellung des Alltagslebens dieser Menschen werde ich das Streben der Menschen in den betroffenen Gebieten, ihre Heimat, in der sie geboren und aufgewachsen sind, als einen Ort mit verbesserter Sicherheit und größeren Annehmlichkeiten wiederauferstehen zu lassen, mit meiner ganzen Kraft unterstützen.

Der Kampf gegen die Folgen des Atomunfalls geht weiter. Ich werde alles in meinen Kräften Stehende unternehmen, damit Fukushima auferstehen und wieder zu einer schönen Heimat werden kann.

Zweitens das Versprechen, die Lehren aus der Erdbebenkatastrophe für die Zukunft weiterzureichen und zu überliefern.

Als Bewohner der japanischen Inselkette, auf der häufig Naturkatastrophen auftreten, müssen wir die Lehren und das Wissen, die wir aus dem schweren Erdbeben erhalten haben, an die nachfolgenden Generationen weitergeben. Ich werde mich dafür einsetzen, die Maßnahmen für den Katstrophenschutz für unser Land insgesamt auf der Grundlage der jüngsten Lehren umgehend zu verstärken.

Drittens das Versprechen, die "gegenseitige Hilfe" sowie die "Dankbarkeit", die uns miteinander verbinden, nicht zu vergessen.

Der Wiederaufbau der betroffenen Gebiete bedarf auch künftig – in gleicher Weise wie unmittelbar nach dem Erdbeben – der Unterstützung der Menschen außerhalb der Katastrophenregion. Auch um unseren Dank für die großzügige Unterstützung aus dem Ausland zu bekunden, müssen wir uns für aktive Beiträge für die internationale Gemeinschaft einsetzen.

Unsere Vorfahren, die unser Land zu dem heutigen Wohlstand geführt haben, sind aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen. Wir werden uns den Nöten der betroffenen Region zuwenden und uns gleichzeitig Hand in Hand unserer historischen Aufgabe widmen, nämlich "der Erneuerung Japans mit Hilfe des Wiederaufbaus".

Ich schließe meine Ansprache mit der erneuten innigen Bitte, dass die Seelen der Verstorbenen Frieden finden sowie dass die Hinterbliebenen in ihrem Schmerz Linderung erfahren mögen.

 

 

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