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Ansprache von Außenminister Gemba beim Empfang zum Gedenken an das schwere Erdbeben im Osten Japans am 12.03.2012
den 12. März 2012
Die meisten heute Anwesenden einschließlich zahlreicher Botschafter dürften auch bei der gestrigen Zeremonie anwesend gewesen sein. Ich habe mich entschlossen diesen Empfang zum Gedenken an die Opfer und auch als ein Zeichen meiner Dankbarkeit an Sie alle zu veranstalten.
Noch einmal möchte ich den Hinterbliebenen der Opfer mein aufrichtiges Mitgefühl bezeugen. Gestern haben wir einige Hinterbliebene über den Verlust ihrer geliebten Familienangehörigen sprechen gehört. Ich möchte diese Gelegenheit ergreifen, um Ihnen, die Sie heute bei uns sind, und der internationalen Gemeinschaft erneut für die herzliche Unterstützung zu danken. Das schwere Erdbeben bot uns die Gelegenheit, uns der "Kizuna", also der Bande der Freundschaft, erneut bewusst zu werden, die uns miteinander verbinden. Die Regierung von Japan hat ihre Entschlossenheit bekräftigt, die internationale Zusammenarbeit unter Einschluss der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit mit Nachdruck voranzutreiben.
Wir wurden ganz unerwartet von einer Katastrophe getroffen, bei der ein Erdbeben, ein Tsunami und ein Unfall in einem Atomkraftwerk zusammenkamen. Wir befinden uns nun auf dem stetigen Pfad der Erholung und des Wiederaufbaus nach dieser Katastrophe, die bisher ohnegleichen war. Ich muss allerdings zugeben, dass diesbezüglich auch unterschiedliche Auffassungen bestehen.
Wir beabsichtigen mit allen Mitteln eine Art Wiedergeburt zu erreichen, die auf der festen Grundlage einer Vision für den Wiederaufbau basiert und die als ein Anker und ein unverrückbares Ziel dient, damit wir die von der Katastrophe betroffene Region, einschließlich der Präfekturen Fukushima, Miyagi und Iwate, zu besseren Orten machen.
Ich möchte Sie heute um einen besonderen Gefallen bitten. Es geht um die Bekämpfung der Rufschädigungen, unter denen Japan derzeit leidet. Wenn wir beispielsweise die Region Aizu nehmen, ein touristisch sehr attraktives Gebiet in der Präfektur Fukushima, die zum Wahlkreis des Abgeordneten Kozo Watanabe gehört, der hier anwesend ist und der im Anschluss ein paar Worte an Sie richten möchte, so beträgt die Dosis der radioaktiven Strahlung in der Region zwischen 0,08 und 0,14 Mikrosievert pro Stunde. Einigen von Ihnen dürfte bekannt sein, dass dies dieselbe Dosis ist, die auch in Seoul im benachbarten Korea oder in New York City gemessen wird. Ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie uns bei unserem Engagement beistehen könnten, indem Sie sich dafür einsetzen, bestehende Beschränkungen aufzuheben.
Ich möchte Ihnen noch etwas mitteilen. Wir möchten das Wissen aus der ganzen Welt in den betroffenen Gebieten versammeln und die Welt über die Initiativen informieren, die dort im Gange sind. Daher planen wir eine Reihe von internationalen Konferenzen in dieser Region, darunter auch eine hochrangig besetzte internationale Konferenz über Naturkatastrophen, die vom 3.-4. Juli stattfinden wird. Wir planen, die Konferenz vorwiegend in Sendai in der Präfektur Miyagi, aber auch in weiteren Städten in den Präfekturen Fukushima und Iwate durchzuführen, also in den drei Präfekturen, die von der Katastrophe besonders getroffen wurden. Mittels dieser Konferenz möchten wir erreichen, dass Sie Augenzeuge des voranschreitenden Wiederaufbauprozesses und der Gestaltung einer "starken Gesellschaft" werden.
Heute möchte ich Ihnen noch einmal meinen aufrichtigen Dank für Ihre Unterstützung zum Ausdruck bringen, die Sie uns nach dem 11. März haben zuteilwerden lassen. Wir haben heute eine Reihe von Schautafeln und Videovorführungen für Sie vorbereitet. Dort können Sie unsere Anstrengungen für den Wiederaufbau verfolgen, und ich möchte Sie bitten, das, was Sie hier gesehen haben, mit nach Hause zu nehmen und darüber zu berichten. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen dafür, dass Sie heute bei uns sind.
Vielen Dank.