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Pressemitteilung:

Japanisch-Deutsches Gipfeltreffen
Japanisch-Deutsches Gipfeltreffen - Umriss und Bewertung


13. 12. 2004


         
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Am 09. 12. 2004 traf Ministerpräsident Koizumi mit Bundeskanzler Schröder zusammen, der Japan einen Besuch abstattete. Nachfolgend der Umriss und die Bewertung der Zusammenkunft. Darüber hinaus gibt es eine Gemeinsame Presseerklärung beider Regierungschefs zum Bericht des hochrangigen Gremiums für die Reform der Vereinten Nationen sowie Hintergrundinformationen über den aktuellen Stand der Zusammenarbeit zwischen Japan und Deutschland.

1. Umriss
(1) Bilaterale Beziehungen
(a) Ministerpräsident Koizumi bedankte sich für die deutsche Hilfe anlässlich des Erdbebens in der Region Niigata-Chuetsu; Bundeskanzler Schröder brachte seine Anteilnahme zum Ausdruck.
(b) Beide Regierungschefs stimmten darin überein, das im nächsten Jahr beginnende „Deutschlandjahr in Japan“ sowie die EXPO 2005 Aichi für den Ausbau des Austausches zu nutzen sowie auch den Kontakt auf Ebene der Städtepartnerschaften zwischen Japan und Deutschland weiter zu fördern.
(c) Die Regierungschefs kamen überein, den wirtschaftlichen Austausch u.a. im Bereich Spitzentechnologie einschließlich Umwelttechnik voranzutreiben sowie den wissenschaftlichen Austausch und den Jugendaustausch zu fördern. Ministerpräsident Koizumi merkte an, man wolle das „Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin“ sowie das „Deutsch-Japanische Forum“ verstärkt als Ort des intellektuellen Austausches nutzen.

(2) Internationale Situation
(a) Reform der Vereinten Nationen
Bundeskanzler Schröder würdigte, dass anlässlich der VN-Generalversammlung im September die Zusammenkunft der G4 aufgrund der Initiative von Ministerpräsident Koizumi zustande kam. Beide stimmten überein, dass ein Vertreter Afrikas Mitglied der G4 werden solle; die Frage, welches Land konkret Mitglied werde, solle man Afrika überlassen. Übereinkunft wurde zudem bei der Notwendigkeit der Streichung der ehemaligen Feindstaatenklausel erzielt. Bundeskanzler Schröder führte aus, die Bereitschaft für eine Reform nehme zu und man wolle die Reform bis zum Sommer nächsten Jahres vorantreiben; der Ministerpräsident erklärte, man dürfe diesen günstigen Moment nicht verpassen.
(b) Irak
In Bezug auf die Aufbauhilfe für den Irak würdigte Ministerpräsident Koizumi die Ausbildung von Polizisten, die Deutschland derzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten durchführt und führte aus, dass Japan in Form einer Bereitstellung von Ausrüstungsmaterial für die Polizeiarbeit kooperieren könne. Beide Regierungschefs kamen überein, Polizisten aus der Provinz Muthanna, in die eine Einheit der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte entsandt wurde, an dieser Ausbildung zu beteiligen. Bundeskanzler Schröder führte aus, beim Wiederaufbau des Iraks erscheine ihm eine sich gegenseitig ergänzende Vorgehensweise Japans und Deutschlands als ideal ; auch werde Deutschland dem Irak Schulden erlassen. Der Ministerpräsident merkte an, man wolle auch beim Schutz des Kulturerbes zusammenarbeiten.
(c) Afghanistan
Der Ministerpräsident würdigte die Rolle Deutschlands beim Aufbau staatlicher Strukturen in Afghanistan, und man einigte sich auf eine Zusammenarbeit beider Länder in den Regionen, in denen deutsche Provincial Reconstruction Teams (PRT) im Einsatz sind. (Mitarbeiter der japanischen Botschaft in Afghanistan werden regelmäßig Kundus besuchen, wo ein deutsches PRT im Einsatz ist, und dort die Abstimmung der Projekte vornehmen, die im Rahmen der Wirtschaftlichen Zusammenarbeit Japans durchgeführt werden.)
(d) Iran
Ministerpräsident Koizumi begrüßte die Annahme der Resolution der IAEA, die dank des Einwirkens der drei EU-Staaten Deutschland, Großbritannien und Frankreich kürzlich verabschiedet werden konnte; er wies darauf hin, nun sei es wichtig, dass die internationale Gemeinschaft geschlossen auf den Iran einwirke, damit dieser die Resolution genau einhalte. Bundeskanzler Schröder entgegnete, er wolle darauf hin wirken, dass die Übereinkunft mit dem Iran noch mehr Kontinuität erhalte.
(e) Hoher Ölpreis
Bezüglich des hohen Ölpreises in jüngster Zeit stimmten beide Seiten überein, dass Japan und Deutschland gemeinsam dafür eintreten werden, damit der G8-Gipfel im kommenden Jahr Maßnahmen ergreift, um durch erhöhte Transparenz die spekulativen Tendenzen als eine Ursache für den Preisanstieg einzudämmen.

2. Bewertung
(1) Der jetzige Besuch von Bundeskanzler Schröder fand vor dem Hintergrund der ausgezeichneten persönlichen Beziehungen zwischen beiden Regierungschefs statt, die u.a. durch die Japanreise des Bundeskanzler in der japanischen Regierungsmaschine (Juni 2002) sowie durch den Besuch von Ministerpräsident Koizumi bei den Bayreuther Festspielen (August 2003) vertieft wurden. Wie Ministerpräsident Koizumi bei der gemeinsamen Pressekonferenz erläuterte, wurden erfüllte Gespräche für die „Gestaltung der japanisch-deutschen Beziehungen, die auch von der Staatengemeinschaft gewürdigt werden“ geführt.
(2) Insbesondere die Übereinkunft, dass Japan und Deutschland bei der Reform der Vereinten Nationen weiterhin eng zusammenwirken sowie die Tatsache, dass die Regierungschefs beider Länder als Mitglieder der G4 unmittelbar nach der Vorlage des Berichts des hochrangigen Gremiums vom 03. 12. eine gemeinsame Presseerklärung veröffentlicht haben, verleihen dem Engagement für die Reform der Vereinten Nationen neue Impulse.
(3) Im Irak und in Afghanistan haben Japan und Deutschland bereits bisher eine sich gegenseitig ergänzende Zusammenarbeit verfolgt. Die jetzt erzielte Übereinkunft, dass (a) Polizisten aus der Provinz Muthanna, in die eine Einheit der Selbstverteidigungsstreitkräfte entsandt wurde, an dem von Deutschland in den Vereinigten Arabischen Emiraten durchgeführten Ausbildungsprogramm für Iraker teilnehmen sowie (b) dass in Afghanistan in einer Region, in der ein deutsches PRT tätig ist, beide Länder eng zusammenwirken werden, bedeutet einen weiteren Ausbau der bisherigen Zusammenarbeit und war konkretes Ergebnis dieser Zusammenkunft.
(4) Während seines Japanbesuches führte Bundeskanzler Schröder einen Meinungsaustausch mit Vertretern der japanischen Wirtschaft und nahm an einer Diskussionsrunde mit Studierenden teil; angesichts der für das im kommenden Jahr im Rahmen des „Deutschlandjahres“ geplanten zahlreichen Veranstaltungen bildete der jetzige Japanbesuch den Anlass für den weiteren Ausbau des bilateralen Austausches auf Bürgerebene.


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Gemeinsame Presseerklärung von Ministerpräsident Koizumi und Bundeskanzler Schröder zum Bericht des hochrangigen Gremiums über Bedrohungen, Herausforderungen und Veränderungen


Hintergrundinformationen:

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zum Überblick über die Pressemitteilungen der Botschaft von Japan


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