Home > Presse & Publikationen > Pressemitteilung

Pressemitteilung:
13. 04. 2005
Erklärung des Sprechers des Außenministeriums von Japan zu den Äußerungen des Sprechers des chinesischen Außenministeriums über die gegen Japan gerichteten Demonstrationen in China
1.
Der Sprecher des Außenministeriums der Volkrepublik
China äußerte sich zweimal, am 10. und am 12. April, zum
gegenwärtigen Stand der japanisch-chinesischen
Beziehungen, wobei er jedes Mal andeutete, dass die
Verantwortung für die jüngsten Ereignisse auf
japanischer Seite lägen und nicht auf chinesischer
Seite. Jedoch sind derartige Gewaltakte in der heutigen
internationalen Gemeinschaft - durch welche Gründe auch
immer - nicht gerechtfertigt. Die chinesische Regierung
ist nach internationalem Recht dazu verpflichtet, das
Leben und die Sicherheit der ausländischen
Staatsangehörigen zu gewährleisten, die rechtmäßigen
Aktivitäten ausländischer Unternehmen zu garantieren
sowie diplomatische Vertretungen zu schützen. Die
gemachten Äußerungen, die derartige Gewalt zu billigen
scheinen, missachten die Regeln und Ordnung der
internationalen Gemeinschaft und können nicht als
Verhalten einer verantwortungsvollen Regierung
bezeichnet werden. Die Regierung von Japan verlangt in
Bezug auf die jüngsten Zwischenfälle eine Entschuldigung
und einen Ersatz des Schadens von der chinesischen Seite
und ruft sie dazu auf, diesbezüglich aufrichtig zu
antworten.
2.
Die Haltung der Regierung von Japan in Bezug auf den
Krieg ist unverändert die selbe, die bei einer Reihe von
Gelegenheiten deutlich zum Ausdruck gebracht wurde. Die
Regierung von Japan hat die Fragen mit Blick auf den
Krieg in rechtlicher Hinsicht und angemessen durch den
Friedensvertrag von San Fransisco und weitere bilaterale
Friedensverträge geregelt. Darüber hinaus
veröffentlichte die Regierung von Japan 1995 eine
Erklärung von Ministerpräsident Tomiichi Murayama, in
der Japans Auffassung von der vergangenen Geschichte vom
moralischen Standpunkt aus deutlich zum Ausdruck
gebracht wurde. Auch gegenüber China hat Japan mittels
der Gemeinsamen Japanisch-Chinesischen Erklärung von
1972, dem Japanisch-Chinesischen Friedens- und
Freundschaftsvertrag von 1978 und der Gemeinsamen
Japanisch-Chinesischen Erklärung von 1998 ihr tiefes
Bedauern für die vergangene Geschichte in Bezug auf den
Krieg zum Ausdruck gebracht, das von China angenommen
wurde. Dies ermöglichte die Gestaltung von nun bereits
dreißig Jahre währenden freundschaftlichen Beziehungen
zwischen Japan und China. Diese Haltung Japans besteht
unverändert fort, und die Regierung von Japan
beabsichtigt, diese Haltung beizubehalten und ihr
Vorgehen in aufrichtiger Weise danach auszurichten.
3.
Japan ist aufgrund des aufrichtigen Bedauerns über die
vergangene Geschichte während des letzten Weltkrieges in
den sechzig Jahren seit Kriegsende dem grundsätzlichen
Prinzip der ausschließlichen Selbstverteidigung gefolgt
und hat es abgelehnt, eine militärische Großmacht zu
werden, die andere Länder bedroht. Es hat für seine
Entwicklung den Weg eines demokratischen und dem Frieden
verpflichteten Landes gewählt und in diesen sechzig
Jahren nicht ein einziges Mal militärische Gewalt
angewandt. Zugleich hat es im Rahmen dieses Friedens
seine wirtschaftliche Entwicklung vorangetrieben und auf
dieser Grundlage einen internationalen Beitrag
geleistet. Dieser von Japan beschrittene Weg in der
Nachkriegszeit wird von der internationalen
Gemeinschaft, darunter auch zahlreichen Länder Asiens,
nachdrücklich gewürdigt.
4.
In der Frage der Auffassung von der Geschichte in Bezug
auf den Krieg gereicht die Förderung des gegenseitigen
Verständnisses durch Dialog - und nicht extremes Handeln
- beiden Seiten zum Vorteil. Die Regierung von Japan
erwartet von der chinesischen Seite nachdrücklich, die
jüngsten Ereignisse in angemessener Weise zu bewerten
und durch gründliche und effektive Maßnahmen ihre
Wiederholung zu verhindern.
5.
Zugleich ist es für beide Regierungen und die Menschen
in Japan und China von größter Bedeutung, der Situation
des jeweils anderen von der weiter gefassten Perspektive
der japanisch-chinesischen Freundschaft aus Verständnis
und Respekt entgegenzubringen sowie in bescheidener und
zurückhaltender Weise zusammenzuwirken. Die Regierung
von Japan ist davon überzeugt, dass es ihr gelingen
wird, diesbezüglich das Verständnis der Menschen sowohl
in Japan als auch in China zu erlangen.
zum Überblick über die Pressemitteilungen der Botschaft von Japan
"What's New" Mail Service of the Ministry of Foreign Affairs of Japan:
http://www.mofa.go.jp/mail/index.html