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Pressemitteilung
30. 08. 2010
Besuch des Staatsministers im Auswärtigen Amt, Werner Hoyer, beim
stellvertretenden Chefkabinettsekretär Fukuyama
Heute Nachmittag empfing der stellv. Chefkabinettsekretär Tetsuro Fukuyama den
des Staatsminister im Auswärtigen Amt, Werner Hoyer, zu einem ca. 40-minütigen
Gespräch. Im Rahmen dieses Gesprächs fand ein Gedankenaustausch u.a. zu den
japanisch-deutschen Beziehungen sowie zur Zusammenarbeit auf internationaler
Ebene statt. Nachfolgend eine Zusammenfassung.
1. Japanisch-deutsche Beziehungen
(1) Der stellv. Chefkabinettsekretär Fukuyama führte aus, dass sich die
bilateralen Beziehungen außerordentlich freundschaftlich gestalten. Er hoffe,
dass sich diese Beziehungen aus Anlass der Veranstaltungsreihe „150 Jahre
Japan-Deutschland“ noch vertiefen und weiter entwickeln werden.
(Anmerkung: 2001 jährt sich die Unterzeichnung des Freundschafts- und
Handelsvertrags zwischen Japan und Preußen im Jahr 1861 zum 150. Mal.)
(2) Staatsminister Hoyer erwiderte, dass anlässlich dieser Veranstaltungsreihe
in beiden Ländern zahlreiche Events geplant seien. Er wünsche sich, dass der
Austausch der Bürgerinnen und Bürger zwischen beiden Ländern erheblich zunehmen
werde.
2. Nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung
(1) Der stellv. Chefkabinettsekretär Fukuyama brachte seinen Dank für das
deutsche Engagement im Bereich nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung zum
Ausdruck. Zugleich wünsche sich Japan, dass beide Länder ihr weiteres Vorgehen
miteinander abstimmen, damit die positive Dynamik innerhalb der Politik, die
nach der Rede von US-Präsident mit Blick auf die nukleare Abrüstung und
Nichtverbreitung zu erkennen sei, nicht an Schwung verliere.
(2) Staatsminister Hoyer lobte das Engagement in diesem Bereich, das auf einer
festen Überzeugung beruhe. Daneben bestünden u.a. auch die Probleme in Bezug auf
die Nuklearprogramme Irans und Nordkoreas, jedoch dürfe man sich beim Engagement
für die nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung nicht durch diese Probleme
beirren lassen; vielmehr sollten Japan und Deutschland hier eng zusammenwirken.
3. Economic Partnership Agreement (EPA) zwischen Japan und der EU
(1) Der stellv. Chefkabinettsekretär Fukuyama führte aus, diese
Angelegenheit sei ein Punkt von gemeinsamem Interesse für Japan und die EU, und
auch die japanische Seite werde sich dafür einsetzen, dass eine konstruktive
Diskussion stattfinde. Auch innerhalb Deutschlands gebe es diesbezüglich
verschiedene Ansichten, jedoch bitte er um die Zusammenarbeit der deutschen
Seite, um einen Abschluss zustande bringen zu können.
(2) Diesbezüglich führte Staatsminister Hoyer aus, Deutschland vertrete ebenso
wie Japan die Position, dass man eine vollständige Liberalisierung des
internationalen Handels begrüße. Trotz der verschiedenen Positionen innerhalb
Deutschlands und der anderen EU-Staaten werde man sich für den Abschluss eines
EPA zwischen Japan und der EU einsetzen.
4. Klimawandel
(1) Der stellv. Chefkabinettsekretär Fukuyama lobte das deutsche Engagement
auf diesem Gebiet und er bat die deutsche Seite um ihre Zusammenarbeit, da Japan
mit Blick auf die COP16 in Mexiko eine Abstimmung mit den EU-Staaten
einschließlich Deutschlands anstrebe, während man zugleich die Interessen der
Staatengemeinschaft insgesamt berücksichtigen müsse.
(2) Staatsminister Hoyer stimmte der Auffassung der japanischen Seite zu; der
Klimawandel stelle ein schwieriges Problem dar, bei dem die einzelnen Staaten
unterschiedliche Positionen einnähmen. Deutschland wolle aber mit Japan
zusammenwirken und sich dafür einsetzen, dass Fortschritte auf diesem Gebiet
erzielt würden.
Am Freitag, dem 25. Juni trafen ab 10.30 Uhr Ortszeit Premierminister Kan, der
sich derzeit zur Teilnahme am G8-Gipfel in Kanada aufhält, und Bundeskanzlerin
Merkel zu einem japanisch-deutschen Gipfel zusammen.
zum Überblick über die Pressemitteilungen der Botschaft von Japan
"What's New" Mail Service of the Ministry of Foreign Affairs of Japan:
http://www.mofa.go.jp/mail/index.html