Botschaft von Japan

Wirtschaft

Symposium „Nachhaltigkeit und Innovation“

„Sustainability and Innovation - Opportunities and Challenge.
Perspectives from Japan and Germany” Symposium im JDZB am 12. 02. 2016

Die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft wird als Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet und nimmt heute einen wichtigen Platz innerhalb der Unternehmensaktivitäten ein. Die Tendenz, dass Unternehmen einen nachhaltigen Beitrag für die Gesellschaft leisten und sich für die Realisierung von sogenannten Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) einsetzen, ist heute in allen Staaten einschließlich Japan und Deutschland zu beobachten. Am 12. 02. fand im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin in Kooperation mit Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott von der Graduate School of East Asian Studies (GEAS) der Freien Universität Berlin das Symposium „Sustainability and Innovation - Opportunities and Challenge. Perspectives from Japan and Germany” statt.

Diese Veranstaltung befasste sich mit der Frage, was der zivile Sektor unternehmen kann, um einen Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen zu leisten. Unternehmensvertreter und Experten aus Japan diskutierten darüber insbesondere mit Blick auf die Bereiche, in denen Japan eine weltweit führende Stellung innehat. Gleichzeitig führten auch Vertreter von Wirtschaft und Wissenschaft auf deutscher Seite eine Diskussion über die Bereiche, in denen sich Deutschland vorrangig engagiert. Um hier einen Vergleich anstellen und die Aufgaben näher bestimmen zu können, die Japan und Deutschland im Rahmen ihres Engagements gemeinsam in Angriff nehmen sollten, wurden nicht nur Experten aus beiden Ländern, sondern aus ganz Europa eingeladen.

Die Freie Universität Berlin hat bereits 2006, 2010 und 2013 gemeinsam mit dem JDZB Symposien zum Thema CSR durchgeführt. An dem jetzigen vierten Symposium nahmen rund sechzig Personen teil, darunter Vertreter von Unternehmen, aus der Forschung, u.a. aus den Bereichen Unternehmensmanagement und Japanologie, sowie Anwälte und Studierende.

Nach der Eröffnung durch die Generalsekretärin des JDZB, Dr. Friederike Bosse, folgte die Einführung mit Prof. Blechinger-Talcott, die zugleich für die Koordinierung des Symposiums verantwortlich war. Im Anschluss hielt Prof. Dr. Kanji Tanimoto von der School of Commerce der Waseda University die Keynote Speech zum Thema „Sustainability Challenges and Roles of the Private Sector“.

Es folgte die erste Sitzung „Sustainable Development Goals and the Role of the Business Sector” unter der Moderation von Prof. Blechinger-Talcott. Die Beiträge und die anschließende Diskussion beschäftigten sich mit dem Zusammenwirken von staatlichem und privatem Sektor sowie mit Global Governance und Entwicklung. Redner war unter anderem Toshio Arima, Repräsentant des Global Compact Japan Network und früherer Präsident von Fuji Xerox. Das Netzwerk ist die japanische Vertretung von UN Global Compact, der weltweit größten und wichtigsten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Sie hat sich das Ziel gesetzt, dass Unternehmen und Institutionen auf eigene Initiative hin eine verantwortungsvolle und kreative Führungsrolle dafür übernehmen, weltweit Strukturen für die Realisierung von nachhaltigem Wachstum zu gestalten.

Weitere Teilnehmer dieser Sitzung waren: Dr. Miho Taka, Lehrbeauftragte an der Coventry University, Großbritannien, Dr. Nicola Hermerich, Forschungsbeauftragte an der Hertie School of Governance, Berlin, Yvonne Zwick, Projektmanagerin beim Rat für Nachhaltige Entwicklung, Berlin, Dr. Kyoko Sakuma, Direktorin für Handel und Nachhaltigkeit, Avisa Partners, Brüssel, Maren Barthel, Senior Manager CR Buying Markets der Otto Group, Hamburg und Julian Lageard, Director Global Public Policy EMEA der Intel Corp., Brüssel.

Im Rahmen der Nachmittagssitzung befassten sich die Teilnehmer unter der Moderation von Prof. Tanimoto von der Waseda University unter der Überschrift „CSR and Sustainable Innovation“ mit der Frage, wie Nachhaltigkeitsziele in Unternehmensstrategien eingebunden werden können. Hier wurden Beispiele für das Engagement japanischer und deutscher Unternehmen vorgestellt. In weiteren Beiträgen wurden u.a. auch die rechtlichen Aspekte beleuchtet.

An dieser Sitzung nahmen teil: Hitoshi Suzuki, Präsident des Institute of International Socio-Economic Studies der NEC Group, Tokyo, Bernhard Schwager, Leiter des Büros Nachhaltigkeit der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, Dr. Norbert Taubken, Business Director, Scholz & Friends Reputation an der Hamburg School of Business Administration und Paige Morrow, Leiter der Niederlassung der Frank Bold Society in Brüssel.

Zum Abschluss des Symposiums fungierte Prof. Blechinger-Talcott erneut als Moderatorin bei der Zusammenfassung der Resultate dieser Veranstaltung sowie bei den zahlreichen Fragen und Antworten von Seiten der Teilnehmer.

Prof. Tanimoto, der als Keynote Speaker fungierte, meinte mit Blick auf die Diskussion im Rahmen des Symposiums: „Es ist weltweit gemeinsame Überzeugung, dass von nun an sowohl mit Blick auf Wirtschaft und Gesellschaft als auch mit Blick auf die Umwelt eine nachhaltige Entwicklung anzustreben ist. Allerdings ist der Weg dorthin keineswegs einfach. Die Aufgabe besteht nun darin zu überlegen, wie sich nicht nur Regierungen und internationale Organisationen, sondern auch NROs und Unternehmen gemeinsam bei gesamtgesellschaftlichen Aufgaben wie globale Umweltprobleme oder Armut engagieren können. Insbesondere von den Unternehmen werden Innovationen erwartet wie z.B. neue Technologien oder neue Geschäftsmodelle. Veranstaltungen wie dieses Symposium erfüllen eine wichtige Rolle, indem sie den Unternehmen vor Ort sowie den Vertretern in Forschung und Wissenschaft Anregungen vermitteln, welche neuen Möglichkeiten sich uns dabei eröffnen.

Die Teilnehmer des Symposiums bestätigten die große Bedeutung, die dem gemeinsamen Engagement Japans und Deutschlands bei diesem Thema zukommt. Es steht zu hoffen, dass beide Länder auch in Zukunft bei der Lösung der gemeinsamen Aufgaben eng zusammenwirken werden.