Jetzt im September sind die neuen ABC-Schützen frisch eingeschult und müssen nun peu à peu ihr Können und Wissen mehren und beweisen. Entscheidend ist natürlich das Lernen zu lernen, aber noch wichtiger ist es, den Spaß daran im Kreise der Mitschülerinnen und Mitschüler zu bewahren.
能 nô - „etwas gut können“.
Dieses kanji soll ursprünglich ein im Wasser lebendes Insekt darstellen.
Nun, zweimal die Katakana-Silbe ヒ “hi“ rechts könnte man gut als sechs Insektenbeine interpretieren. Dann gibt es links oben die Katakana-Silbe ム “mu“ als Kopf und darunter den Körper, denn dieses Zeichen für den Mond 月 (tsuki ) ist zugleich auch das Radikal für Fleisch/Körper 肉 (niku ), was zu wissen in der Zukunft noch hilfreich sein wird. Nur wie merken wir uns das jetzt? Viele Insekten sind – wie wir wissen – wahre Überlebenskünstler, können also das Elementarste sehr gut.
Es gibt aber auch die Theorie, dass das ヒ “hi“ Krallen sind und ム “mu“ ein Pflug, mit denen man hart und zäh arbeitet … bis man zusammen mit dem angeborenen Talent, dem Körper 肉 niku, etwas gut kann … oder es in „Fleisch“ und Blut übergegangen ist – wie man im Deutschen sagt.
Lange und hart arbeiten und üben auch die Darsteller des Nô-Theaters, dieser klassischen Form des japanischen Theaters, das eingedeutscht wegen des lang gesprochenen „o“ oft auch „Noh-Theater“ geschrieben wird. In dieser 600 Jahre alten Tradition verbinden die Künstler Schauspiel und Tanz in prachtvollen Kostümen und Masken mit eigentümlichen Klängen von Bambusflöte, Trommeln und Gesang.
Anlässlich des 50. Gründungsjubiläums des Japanischen Kulturinstituts in Köln gastiert das Ensemble der Umewaka Kennôkai Foundation auf seiner Europa-Tournee als letzte Station am 3. September auch noch in der Berliner Philharmonie.
Falls Sie Karten ergattern konnten, wünschen wir Ihnen viel Freude bei dieser Nô-Theater-Aufführung, in jedem Fall viel Spaß beim kanji Lernen und Üben und natürlich einen erfolgreichen und wunderschönen September!