Botschaft von Japan |
Neues aus Japan Nr.39 Februar 2008 |
Bericht eines Teilnehmers am JET-Programm: Meine ersten Schritte als CIR im JET-Programm |
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Ich bin seit August 2007 als CIR in der Stadt Taketa, Präfektur Ôita, tätig. Genauer gesagt ist mein Arbeitsplatz im Örtchen Naoiri, das 2005 in die Stadt Taketa eingemeindet wurde. Nach wie vor arbeite ich also im 3.000 Seelenstädtchen Naoiri, auch wenn sich mein Aufgabenbereich eigentlich auf 28.000 Einwohner auf 487 km2 bezieht. Mit gerade mal 58 Einwohnern pro km2 ist es eine ziemlich ländliche und ruhige Gegend. Die Eingemeindung von Naoiri sowie zwei weiteren Orten ist noch nicht lange her, so dass sich die Einwohner, die davon nicht gerade begeistert sind, noch nicht recht daran gewöhnt haben.
Die „grassroot internationalization“ versuche ich in Form von zwei wöchentlichen Deutschkursen, einem wöchentlichen Englischkonversationslunch, einer monatlichen Kolumne im Stadtblatt sowie monatlichen Kochkursen und Filmvorführungen zu vollziehen. Hinzu kommt ein Weihnachtsmarkt, den ich am 23.12. gestalten konnte, einer „Deutschen Ecke“ auf dem November-Dorffest sowie Schulbesuche. Zwischendurch gibt es auch spontane Einsätze. So musste ich einmal dolmetschen, als ein Spezialist aus Deutschland kam, um hier auf einer Schweinefarm eine Maschine zum automatischen computergesteuerten Schweinezählen und –sortieren (!) zu warten und zu erklären.
Was das Leben auf dem japanischen Land betrifft: Nun ja, die ersten 6 Wochen war ich ohne Auto! Naoiri hat praktisch keine Geschäfte, der nächste Supermarkt ist eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt. Folglich vergingen die ersten Wochen, wie man es sich von einem entlegenen Dorf in den Bergen vorstellt. Das eigene Auto hat alles verändert, und es hat sich gezeigt, dass aus dieser Notwendigkeit die große Chance entstand, Japan für sich auf ganz andere und intensive Weise kennen zu lernen. Darin und in den niedrigen Lebenshaltungskosten liegen die großen Vorteile des Landlebens hier. Dass man bestimmte Annehmlichkeiten wie Videoshops, Restaurants etc. nur mit der Inkaufnahme einer langen Wegstrecke und dem Verzicht auf Alkohol wahrnehmen kann, gewöhnt man sich ebenfalls nach einiger Zeit.
Am Ende
kann ich nicht meckern. Dass es ländlich wird, damit muss man rechnen. Die
Bewältigung von Hindernissen auf einem japanischen Arbeitsplatz gehört genau
zu dem, was ich während dieser Tätigkeit lernen möchte. Nach wie vor
begreife ich es als große Chance und Herausforderung, hier zu sein. Ich
hänge jedenfalls noch ein weiteres Jahr dran, denn je länger ich hier bin,
desto besser gefällt es mir hier.
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