Botschaft von Japan |
Neues aus Japan Nr.39 Februar 2008 |
Am 22. Januar ging im Berliner Kino Babylon das erstmalig veranstaltete asiatische Filmfest „Asian Hot Shots Festival“ zu Ende. Die Veranstalter der neuen Reihe umschrieben das Anliegen ihres Festivals damit, dass es innerhalb Deutschlands noch keine Plattform gäbe, die den jungen, unabhängigen asiatischen Film in seiner Vielfalt vorstellt. „Diese Lücke möchten wir mit asian hot shots berlin schließen. Die neuen Techniken des digitalen Filmemachens ermöglichen es immer mehr Filmschaffenden in Asien, ihre eigenen Vorstellungen umzusetzen und mutiges, provokantes und experimentelles Kino jenseits des Mainstreams zu verwirklichen.“ Ein hehres Anliegen, das es verdient verfolgt zu werden. Wenngleich in diesem Jahr die Philippinen den Schwerpunkt des Programms bildeten, wurden auch eine Reihe interessanter japanischer Filme gezeigt, wovon Takeshi Yokois „Kansatsu“ nur einer war. Ob er es in die Programmkinos schaffen wird, bleibt abzuwarten, zu wünschen wäre es ihm auf jeden Fall. „Kansatsu“ ist eine leise erzählte Liebesgeschichte, die sich auf anrührende Weise zweier Außenseiter der japanischen Gesellschaft annimmt. Shigeki (Kazuyoshi Ozawa) und Yayoi (die bezaubernde Tamaki Ogawa) sind auf ihre Art anders als ihre Zeitgenossen: stiller, verschlossener, sensibler. Sie leben jeder für sich in ihrer kleinen abgeschotteten Welt, in der sie sich lieben, seit sie Kinder sind. Der zehnjährige Shigeki beobachtete einstmals aus seinem Kinderzimmer zufällig das am Fenster stehende Mädchen und verliebte sich unsterblich. Mittels eines Teleskops beobachtet er sie seitdem und gibt diese Passion auch nicht auf, als er verheiratet und Vater eines kleinen Jungen ist. Mittels Postkarten, die er ihr nachsenden lässt, verfolgt er Yayois Lebensweg und zieht beharrlich wieder und wieder in ihre Nähe, um den visuellen Kontakt nicht abreißen zu lassen. Er wird nie versuchen, direkten Kontakt zu ihr aufzunehmen oder ihr seine Liebe zu gestehen, so dass es wie ein Wunder anmutet, als er eines Tages ein Paket mit den Tagebüchern seiner Liebe erhält...
Ein Film, wie seine
Protagonisten – leise, vorsichtig und sensibel erzählt. Eine große
Liebesgeschichte zweier seelenverwandter Menschen, die sich letztendlich vom
Leben mitnehmen ließen und sich einrichteten, ohne den Mut aufzubringen,
ihren Gefühlen in aller Konsequenz zu folgen. Dass der Film sich in zwei
Hälften unterteilt, die die Geschichte dieser tragischen Liebe jeweils aus
dem Blickwinkel des Mannes und später der Frau erzählen, ist nicht
überraschend, funktioniert aber wunderbar. Wie sich Shigeki und Yayoi im
Leben nicht ergänzen konnten, tun sie es damit im Film. |
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Fazit: |
Stilles Melodram um eine unerfüllte Liebe, die zum Glück kaum mit „stalking“ zu tun hat, wie der Titel befürchten ließ. Eher damit, dass das Leben für den einen mehr und den anderen weniger ein „sabishii tokoro“ (einsamer Ort) sein kann... |
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J.G. (Diese Rezension stellt eine individuelle Meinung dar und vertritt nicht die offizielle Haltung der Botschaft von Japan) | |||
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(Japan 2007, 133 Minuten) |
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