Botschaft von Japan
Neues aus Japan Nr.43                                   Juni 2008

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Japanisch-Deutsches Spitzentreffen
(Umriss und Bewertung)

 

Premierminister Fukuda traf am Sonntag, dem 01. 06. um 17.15 Uhr zu einem ca. einstündigen Gespräch mit Bundeskanzlerin Dr. Merkel zusammen. Nachfolgend Angaben zum Umriss und zur Bewertung dieser Zusammenkunft.

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

Wichtigste Punkte

  • Im Rahmen des Spitzengesprächs fand mit Blick auf den G8-Gipfel in Toyako/Hokkaido im Juli ein offener Meinungsaustausch zu den Hauptthemen des Gipfeltreffens statt; zudem trug das Gespräch dazu bei, ein persönliches und von Vertrauen geprägtes Verhältnis zu Bundeskanzlerin Dr. Merkel zu gestalten.

  • Es wurde vereinbart, dass Japan und Deutschland für den Erfolg des anstehenden Gipfeltreffens eng zusammenwirken und kooperieren.

1. Umriss des Spitzengesprächs

  1. Zu Beginn führte Premierminister Fukuda hinsichtlich der bilateralen Beziehungen aus, dass die beiderseitigen Beziehungen in einem breiten Spektrum unterschiedlicher Bereiche ein hohes Niveau erreichten. Durch die Hannover Messe (bei der Japan Partnerland war) im vergangenen April sei diesen Beziehungen zudem neuer Schwung verliehen worden. Bundeskanzlerin Dr. Merkel brachte ihre Glückwünsche zum Erfolg der Hannover Messe zum Ausdruck und wies darauf hin, dass die bilateralen Beziehungen außerordentlich gut seien und sie auch künftig die Zusammenarbeit auf zahlreichen Gebieten ausbauen wolle.
     

  2. Premierminister Fukuda erinnerte daran, dass die wichtigsten Themen des G8-Gipfels, nämlich Weltwirtschaft, Umwelt und Klimawandel, Entwicklung und Afrika, wie auch das Problem der steigenden Preise für Nahrungsmittel sämtlich miteinander zusammenhingen. Zu all diesen Problemen wolle er konkrete Resultate hervorbringen; das Gefühl der Intransparenz, das die internationale Wirtschaftsgemeinschaft derzeit umgebe, müsse verringert werden, und er strebe an, dass die G8 diesbezüglich eine einheitliche Botschaft aussendeten. Am 09. 07. werde im Hinblick auf den Heiligendamm-Prozess, den Bundeskanzlerin Dr. Merkel beim Gipfel im vergangenen Jahr ins Leben gerufen habe, ein gemeinsames Frühstück mit den Staats- und Regierungschefs von fünf aufstrebenden Schwellenländern  stattfinden. Bundeskanzlerin Dr. Merkel führte aus, es sei von großer Bedeutung, dass die G8-Staaten zu allen Themen, die Premierminister Fukuda genannte habe, eine nachdrückliche Botschaft aussendeten. Sie begrüße es sehr, dass Japan den Heiligendamm-Prozess fortsetzen wolle.
     

  3. Zum Thema Weltwirtschaft meinte Premierminister Fukuda, die steigenden Preise für Rohöl und andere Ressourcen sowie die Wirren auf den internationalen Finanzmärkten hätten dazu geführt, dass die Weltwirtschaft sich weiterhin in einer schwierigen Situation befinde. Beim Gipfel in Toyako/Hokkaido bestehe die Notwendigkeit, dass die G8-Staaten den Willen zeigten, die erforderlichen Schritte im Rahmen einer internationalen Kooperation durchzuführen, um sich mit der Lösung dieser Aufgabe zu befassen.
    Bundeskanzlerin Dr. Merkel merkte an, dass man diesbezüglich die gleiche Auffassung teile; bei den Maßnahmen im Bereich Finanzen sei es - ausgehend von den Ergebnissen der Zusammenkunft der G8-Finanzminister - wichtig, eine offene Diskussion auf dem Gipfel zu führen. Es bestehe die Notwendigkeit, die Transparenz in Bezug auf die Finanzmärkte zu verbessern.

     

  4. Mit Blick auf das Problem des Klimawandels wies Premierminister Fukuda darauf hin, es sei von großer Bedeutung, Schwellenländer wie China und Indien zu aktivem Handeln zu bewegen. Darüber hinaus werde er sich dafür einsetzen, dass die G8 in der Lage seien, eine nachdrückliche Botschaft auszusenden, und er wolle hierbei eng mit Deutschland zusammenwirken.
    Bundeskanzlerin Dr. Merkel führte in diesem Zusammenhang aus, es sei wichtig, die auf dem Gipfel von Heiligendamm im letzten Jahr erzielte Übereinkunft, „die Halbierung der Treibhausgasemissionen bis 2050 weltweit ernsthaft zu erwägen“, weiter zu entwickeln. Hierbei wolle Deutschland mitwirken.

     

  5. Zum Thema Entwicklung und Afrika erläuterte Premierminister Fukuda gegenüber Bundeskanzlerin Dr. Merkel die von Japan im Rahmen der TICAD IV (Tokyo International Conference on African Development) in der vergangenen Woche angekündigten verschiedenen Initiativen sowie die Ergebnisse der Konferenz; er machte deutlich, dass er sich dafür einsetzen werde, dass diese Resultate sich in den Diskussionen des Gipfels in Toyako/Hokkaido wiederfänden. Die G8 sollten hierbei eine klare Botschaft, deren Fokus auf die Bereiche Gesundheit, Wasser und Bildung gerichtet ist, aussenden.
    Bundeskanzlerin Dr. Merkel meinte diesbezüglich, sie erkenne den Erfolg der TICAD IV an und sie stimme zu, den Fokus auf Bereiche wie z.B. Wasser zu lenken.

     

  6. In Bezug auf das Problem der steigenden Nahrungsmittelpreise führte Premierminister Fukuda aus, er selbst habe auf der TICAD IV mit den Staats- und Regierungschefs von vierzig afrikanischen Staaten gesprochen; dies habe ihm die Dringlichkeit und große Bedeutung dieses Problems erneut bewusst gemacht. Er werde an der in zwei Tagen stattfindenden Konferenz hochrangiger Vertreter der FAO in Rom teilnehmen und dort Japans Überlegungen als Land, das derzeit den G8-Vorsitz innehat, deutlich machen. Er erläutete, Japan beabsichtige, dass die G8 - auf den Ergebnissen dieser Gipfelkonferenz aufbauend - gemeinsam eine nachdrückliche Botschaft zum Voranbringen verschiedenen Maßnahmen der Staatengemeinschaft aussendeten. Premierminister Fukuda sagte zudem, für die G8 bestehe die Notwendigkeit, neben der Analyse der Ursachen dieses Problems sowohl dringende und kurzfristige Maßnahmen als auch mittel- und langfristige Schritte wie z.B. die Steigerung der Produktivität bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln geschlossen umzusetzen.
    Hierzu meinte Bundeskanzlerin Dr. Merkel, man dürfe nicht zulassen, dass sich Biotreibstoffe und Nahrungsmittel gegenseitig  die Anbauflächen streitig machten. Sie stimme zu, dass man darüber nachdenken müsse, beide Bereiche miteinander in Einklang zu bringen.

     

  7. Im Zusammenhang mit politischen Fragen wie etwa die Nichtverbreitung von Kernwaffen sagte Premierminister Fukuda, er wolle die Botschaft aussenden, dass das Nichtverbreitungsregime weiter gestärkt werden sollte. Er führte zudem aus, er wolle die verstärkte Bereitschaft der G8 herausstellen, sich für die Implementierung des Friedens einzusetzen, die u.a. mit Blick auf Afghanistan, den Frieden im Nahen und Mittleren Osten sowie Sudan ein wichtiges Thema der Staatengemeinschaft darstelle. Er erläuterte zudem, dass Japan als „Staat, der sich für den Frieden einsetzt“, nach Kräften die Implementierung von Frieden unterstützen wolle. Bundeskanzlerin Dr. Merkel erläuterte, sie sei ebenfalls der Auffassung, dass man eine Botschaft in Bezug auf die Stärkung des Nichtverbreitungsregimes aussenden müsse; auch über die künftige Entwicklung in Afghanistan u.a. müsse man im Rahmen des G8-Gipfels Gespräche führen.


2. Bewertung

  • Im Rahmen der Vorbereitungen für den G8-Gipfel in Toyako/Hokkaido im Juli konnte ein persönliches und von Vertrauen geprägtes Verhältnis zu Bundeskanzlerin Dr. Merkel gestaltet werden. Zugleich wurde auf der Ebene der Regierungschefs bestätigt, dass Japan und Deutschland für den Erfolg dieses Gipfeltreffens zusammenwirken werden.
     

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