
Tokyo Sky Tree
- das neue Symbol der japanischen Hauptstadt
In Tokyo, der Hauptstadt Japans, reckt sich eine neue touristische Attraktion gen Himmel, der sogenannte „Tokyo Sky Tree“. Mit einer Höhe von 634 m ist er der höchste freistehende Fernsehturm der Welt. Bislang wurden die meisten Rundfunksendungen in Tokyo vom 333 m hohen Tokyo Tower ausgestrahlt; da aber die Zahl der hoch aufragenden Gebäude in den letzten Jahren in der Hauptstadtregion erheblich zugenommen hat, wurde der Empfang an vielen Stellen durch diese Gebäude zunehmend behindert. Aus diesem Grund entstand die Vision eines neuen, sehr viel höheren Fernsehturms, die schließlich in den Bau des Tokyo Sky Tree mündete. Der neue Fernsehturm wurde für das Publikum Ende Mai 2012 geöffnet und hat seitdem große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Bereits jetzt hat er sich zu einem unbedingten „Muss“ für Touristen aus dem In- und Ausland entwickelt.

Zusammenführen von Spitzentechnologien und Traditionen
Der Tokyo Sky Tree wurde ganz in der Nähe von Asakusa errichtet, eine Gegend, die bei Touristen seit langem sehr beliebt ist. Der Turm steht im Osten von Asakusa auf der anderen Seite des Sumida-Flusses und kann von Asakusa aus mit dem Zug in fünf Minuten oder zu Fuß in zwanzig Minuten erreicht werden.
Ein Blick auf den Sky Tree lässt erkennen, dass das Fundament des Turms wie ein Dreieck geformt ist, das mit zunehmender Höhe in einen Zylinder übergeht. Dieses Design, das den Anschein erweckt, als drehe sich der Turm um sich selbst, geht auf Verfahren der traditionellen japanischen Architektur zurück, die als mukuri und sori bekannt sind. Zugleich wurden diese Verfahren nun beim Bau des Turms weiterentwickelt. Beim mukuri sind eine Reihe von Balken und Flächen von Türmen in einer konvexen Form miteinander verbunden, während beim sori andere Balken und Flächen wieder in konkaver Form zusammengesteckt werden. Das Design dieses Turms macht zudem Anleihen bei der fünfstöckigen Pagode des Tempels Horyuji in Nara, die im 8. Jh. errichtet wurde. Hier wie dort gibt es einen massiven Zentralpfeiler, der genau in der Mitte des Turms sitzt und die Konstruktion in hohem Maße widerstandsfähig gegen Erdbeben macht.
Etwa 300m über dem Boden befindet sich die erste Aussichtsplattform des Sky Tree mit Cafés und Restaurants für rund 2000 Besucher. Die drei Geschosse dieser Aussichtsplattform nehmen mit zunehmender Höhe an Umfang zu, so dass man von allen Geschossen aus einen ungehinderten Blick auf die Umgebung hat. Noch weiter hinauf gelangt man auf der zweiten Aussichtsplattform mit einer Höhe von 450 m. Zugleich ist dies der höchste künstliche Aussichtspunkt Japans. Von hier aus haben Besucher einen Blick auf ganz Tokyo – sowie an klaren Tagen selbstverständlich auch auf den Berg Fuji.
Mit der Eröffnung des Turms wurde zudem der Erdgeschossbereich des Turms für das Publikum geöffnet. In diesem Komplex befinden sich ebenfalls zahlreiche Restaurants, Cafés, Souvenirläden sowie Merchandise-Shops. Ergänzt wird das Angebot u.a. durch ein Planetarium und ein Aquarium.

Eine beliebte Stelle, von der aus man den Tokyo Sky Tree sehr gut sehen kann, ist die Brücke Jikkenbashi, die sich etwa zehn Fußminuten östlich des Turms befindet. Von der Brücke aus hat man einen ungehinderten Blick auf den Turm in voller Länge, der sich zudem im Wasser des Flusses Kita-Jikkengawa spiegelt. Das Spiegelbild ist besonders am Morgen gut zu beobachten, wenn es noch relativ windstill ist. Besucher können auch über den Sumida-Fluss nach Asakusa gehen, wo stets viele Touristen zu finden sind. Und schließlich kann man auch von den Ausflugsbooten auf dem Fluss aus einen sehr schönen Blick auf den Turm erhaschen.
In der Umgebung des Sky Tree hat sich in Vierteln wie Oshiage, Hikifune und Mukojima die Atmosphäre vergangener Tage bewahrt. Hier sind zudem zahlreiche Geschäfte zu finden, die traditionelles Kunsthandwerk anbieten. Die Besucher können durch die alten Geschäfte und Werkstätten bummeln, darunter Glas-Ateliers mit Edo kiriko (geschliffenes Glas, das auf eine über 200-jährige Geschichte zurückblickt); dort kann man sich auch selbst in der Kunst des Glasschliffs üben. Andere Geschäfte bieten tabi an, traditionelle Zehen-Socken für Kimonos. Hier können auch Maßanfertigungen in Auftrag gegeben werden. Zudem bietet sich den Besuchern hier eine große Auswahl an lokalen Spezialitäten, darunter in Kirschblätter eingewickelte japanische Süßigkeiten sowie tsukudani, ein Gericht mit Schalentieren und Seetang als Zutaten, die in einer süßen Sojasoße gekocht werden.

Inzwischen sind um den Sky Tree herum auch viele neue Geschäfte mit originellen Angeboten entstanden, darunter auch zahlreiche Spezialitäten, die auf das neue Wahrzeichen Tokyos Bezug nehmen. So bietet ein Restaurant ein Gericht namens „Tower Don“ an, bei dem drei tiefgefrorene Shrimps zu einem hohen Turm geformt werden. Ein anderes Restaurant hat ein „Tower Parfait“ mit einer Höhe von 634 mm im Angebot - ein Bezug auf die 634 m des Sky Tree. Ein Bistro bietet sein Bier in speziellen 40 cm hohen Biergläsern an. Diese Angebote versprechen den Gästen sowohl von ihrer Größe her als auch geschmacklich volle Zufriedenheit. Auch in den Einkaufspassagen in der Umgebung findet man zahlreiche Angebote zum Thema Sky Tree, darunter ein Apfelwein-Cidre in Flaschen, die die Form des Turms haben.
Mit dem überwältigenden Ausblick von Japans neuestem Turm aus und der Chance, ganz in der Nähe die Traditionen des alten Tokyo zu entdecken, ist der Sky Tree bereits jetzt ein unbedingtes „Muss“ bei einem Besuch in Japans Hauptstadt.

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