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Zoni - ein traditionelles japanisches Gericht mit großer regionaler Vielfalt

Fotos: Shutterstock.com, Yoshizawa Naho /Aflo

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Bild: Oben: Zoni mit Sumashi-Suppe und eckigem Mochi-Reiskuchen als Zutat. Unten: Zoni mit weißer Miso-Suppe und rundem Mochi-Reiskuchen.

Zoni ist eine Suppe mit Zutaten wie mochi (Reiskuchen), Karotten und weißem Rettich. Dieses traditionelle japanische Gericht wird vor allem zu den Festtagen an Neujahr serviert.

Man sagt, dass der Ursprung dieses Gerichts auf die Opfergaben zurückgeht, die den Shinto-Gottheiten und Buddhas am letzten Abend des Jahres dargeboten wurden und die dann am nächsten Tag, dem Neujahrstag, zubereitet und verzehrt wurden. Während der Edo-Zeit (17. bis 19. Jh.) wurde zoni innerhalb der einfachen Bevölkerung immer beliebter, wobei die Rolle dieses Gerichts sich zu einem glücksverheißenden Brauch wandelte, mit dem man um ein sicheres neues Jahr betete.

Zoni steht mit Ausnahme von Okinawa überall in Japan auf dem Speiseplan. Allerdings besteht eine große regionale Vielfalt, was die Suppe, die Form der mochi und die Zutaten betrifft.

Im Osten Japans sind eckige mochi beliebt, während in Kyoto, das als Geburtsstätte von zoni gilt, sowie in den von der ehemaligen Landeshauptstadt beeinflussten Regionen im Westen des Landes runde mochi bevorzugt werden, da die runde Form hier als besonders glückverheißend gilt. Auch die Zubereitungsweise unterscheidet sich. Eckige mochi werden gewöhnlich gegrillt, während man die runden Kuchen kocht, bevor sie in die Suppe gegeben werden.

Das beliebteste Rezept ist das mit einer klaren Suppe namens sumashi, deren Grundlage u.a. aus katsuobushi (Bonito-Flocken) sowie Seetang besteht und mit Sojasoße und Salz gewürzt wird. Ebenfalls sehr beliebt ist awase Miso-Suppe, für die verschiedene Sorten von miso (Paste aus fermentierten Sojabohnen) verwendet werden, um den typischen Geschmack zu erzielen. Auf Platz drei folgt dann shiro Miso-Suppe, für die weiße miso genommen wird. Neben den mochi zählen zu den Zutaten u.a. Spinat und Karotten, aber auch yuzu und Petersilie für das Aroma. Hier variieren die Rezepte ebenfalls von Region zu Region.

All diese Variationen von zoni, die den Charakter der jeweiligen Region widerspiegeln, werden gewöhnlich in shikki (Lackschalen) serviert, die – wenn sie sich auf dem Esstisch präsentieren – in ganz ähnlicher Weise die unverwechselbaren regionalen Merkmale zur Geltung bringen. Zoni Gerichte bieten dem Betrachter zusammen mit ihren farbenfrohen Zutaten und serviert in shikki einen bezaubernden Anblick, der sowohl die Augen als auch den Gaumen erfreut.

Zoni hat je nach Region ein ganz unterschiedliches Aussehen, und dieser Teil der Esskultur Japans weist somit große Gemeinsamkeiten mit der Kultur der shikki auf.

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Bild: In den meisten Regionen einschließlich Tokyo ist zoni mit Sumashi-Suppe beliebt (links). In der Kansai-Region unter Einschluss Kyotos bevorzugt man hingegen zoni mit einer weißen Miso-Suppe (rechts).

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