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Neue Strategie zur 
Begegnung der Gefahr des Terrorismus
(Japans neue 
Hilfspakete für Afghanistan und Pakistan - 10. 11. 2009)
 
1. Afghanistan
(Hintergrund)
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 brach die 
Taliban-Herrschaft in Afghanistan, die der Terror-Organisation Al Qaida Schutz 
gewährt hatte, infolge der militärischen Operationen der multinationalen 
Streitkräfte unter Führung der Vereinigten Staaten zusammen. Al Qaida und die 
Führer der Taliban flohen in die östlichen Grenzregionen sowie nach Pakistan.
In Afghanistan haben die Sicherheitsoperationen der ISAF, die sich auf eine 
Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen stützen, bis zu einem 
gewissen Grad Erfolg gezeigt, und die internationale Gemeinschaft unterstützt 
den Aufbau staatlicher Strukturen. 
Allerdings hat die Friedensdividende noch nicht alle Regionen des Landes 
erreicht, und manche Menschen unterstützen nach wie vor die Aufständischen aus 
wirtschaftlichen und anderen Gründen. Mit dem zunehmenden Wiedererstarken der 
Taliban hat sich die Sicherheitslage in den letzten Jahren verschlechtert, ohne 
dass der Lebensstandard der Menschen beträchtlich verbessert werden konnte. 
(Gegenwärtige Herausforderungen)
Da die Menschen in Afghanistan nach acht Jahren der Kämpfe seit dem 11. 
September erschöpft sind, stellen die Verbesserung der Sicherheit sowie der 
Aufbau 
staatlicher Einrichtungen die dringlichsten Aufgaben für die neue afghanische 
Regierung dar. Hierfür kommt dem Ausbau ihrer Sicherheitskräfte entscheidende 
Bedeutung zu.
Damit sich die Sicherheit in Afghanistan verbessern kann, sind aber auch 
politische Schritte erforderlich. Unter den Aufständischen scheinen moderate 
Gruppierungen bereit zu sein, ihre Waffen im Austausch für Sicherheitsgarantien 
und wirtschaftliche Unabhängigkeit niederzulegen. Die neue Regierung wird sich 
wahrscheinlich für die Wiedereingliederung dieser Kräfte einsetzen. Es wird ein 
unverzichtbarer Bestandteil für die Stabilität des Landes sein, dass die 
afghanische Regierung diesen Wiedereingliederungsprozess anführt und dass die 
Staatengemeinschaft diese Anstrengungen unterstützt.
Damit die afghanische Regierung das Vertrauen der eigenen Menschen erlangen und 
die Grundlagen für eine langfristige politische Aussöhnung legen kann, ist es 
unabdingbar, das Alltagsleben der Menschen zu festigen und die wirtschaftlichen 
Grundlagen zu gestalten. Sichtbare Erfolge, die von den Menschen wahrgenommen 
werden, sind von entscheidender Bedeutung insbesondere in Bereichen wie 
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Ausbau der Infrastruktur, Bildung 
sowie Gesundheit und andere humanitäre Grundbedürfnisse.
Es ist unerlässlich, die Fähigkeiten der Menschen in Afghanistan zu stärken, 
damit sie die Herausforderungen selbst meistern können („Afghanisierung“). Für 
die internationale Gemeinschaft ist es daher am effektivsten, die Anstrengungen 
Afghanistans von hinten her zu unterstützen.
Japans Strategie und Beitrag
Japan wird Hilfen im Umfang von ca. 80 Mrd. Yen bereitstellen, die 
Afghanistan dringend benötigt. Mit der Erhöhung der bereits bestehenden Zusagen 
in Höhe von insgesamt rund 2 Mrd. US-Dollar wird Japan in den kommenden fünf 
Jahren ab 2009 Hilfen für diese Region bis zu einer Höhe von 5 Mrd. US-Dollar 
entsprechend der künftigen Situation in Afghanistan bereitstellen.
Drei Hauptbereiche für die Hilfen aus Japan
(1) Der Einbindung der Aufständischen kommt für die Sicherheit in 
Afghanistan entscheidende Bedeutung zu und ermöglicht es den Afghanen, ihr Land 
mit eigenen Händen wieder aufzubauen. Daher wird Japan umfangreiche 
Unterstützung bereitstellen, damit die Kapazitäten Afghanistans zur 
Aufrechterhaltung der Sicherheit verbessert werden. Japan wird den Afghanen den 
Weg bereiten, damit sie ihrer eigenen Verantwortung in Bezug auf die Sicherheit 
gerecht werden können, etwa indem es die Polizei des Landes unterstützt.
(2) Für die Wiedereingliederung der Aufständischen und die langfristige 
Aussöhnung ist es wichtig, mit der Aufgabe der Wiedereingliederung der einfachen 
Kämpfer zu beginnen. Damit diese sich nicht erneut gegen die Regierung wenden, 
kommt der Gestaltung effektiver Maßnahmen, die es diesen Menschen erlauben, 
ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten und langfristig wieder einen Platz 
innerhalb der Gesellschaft zu finden, große Bedeutung zu. Bei der Gestaltung 
dieser Maßnahmen muss die afghanische Regierung selbst die Führung übernehmen. 
Japan wird sich, indem es seine Erfahrungen und sein Know-how auf dem Gebiet von 
DDR (Disarmament, Demobilization and Reintegration) sowie DIAG (Disbandment of 
Illegal Armed Groups) nutzt, von der Planungsphase an daran beteiligen und 
Programme, z.B. für die berufliche Bildung der ehemaligen Kämpfer sowie für 
kleine ländliche Entwicklungsprojekte zur Schaffung von Arbeitsplätzen, 
finanziell unterstützen.
(3) Japan wird Anstrengungen für den Aufbau staatlicher Strukturen unterstützen, 
die die Menschen in Afghanistan anspornen sollen. Damit Afghanistan eine 
nachhaltige und selbständige Entwicklung erreichen kann, wird Japan Bereiche wie 
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Ausbau der Infrastruktur 
(einschließlich Energie), Bildung sowie Gesundheit und weitere humanitäre 
Grundbedürfnisse entsprechend den Bedürfnissen des Landes unterstützen. 
Zusätzlich dazu setzt sich Japan das Ziel, Afghanistan auch dadurch zu 
stabilisieren, indem es die Entwicklung der benachbarten Region Zentralasien 
fördert, die wir als einen zusammenhängenden Handlungsraum erkannt haben.
2. Pakistan
(Hintergrund)
Nach dem 11. September 2001 führten die militärischen Operationen der 
multinationalen Streitkräfte in Afghanistan zur Flucht der Taliban nach 
Pakistan. Jedoch bewahrten die Taliban ihren Einfluss in der Grenzregion und 
führten über die Grenze hinweg Angriffe in Afghanistan durch. Die Zusammenarbeit 
Pakistans ist daher für die Sicherheit Afghanistans unerlässlich. 
Aufgrund des nachlässigen wirtschaftlichen Managements in Pakistan und der 
Folgen der globalen Rezession hat sich die finanzielle Situation des Landes 
verschlechtert, und die Armut breitet sich weiter aus. Unter den Grenzregionen 
leiden insbesondere die sogenannten Stammesgebiete FATA (Federally Administrated 
Tribal Areas) unter Armut. Die effektive Herrschaft der Regierung reicht nicht 
bis zu diesen Regionen, die sich aus diesem Grund zu einem Zufluchtsort für 
inländische und internationale Aufständische entwickelt haben. Mit den 
Stammesgebieten als Basis verüben solche Gruppierungen Terroranschläge an 
verschiedenen Orten in Pakistan.
(Gegenwärtige Herausforderungen)
Die militärischen Operationen gegen die Aufständischen in Malakand in der 
Nordwestlichen Grenzprovinz (NWFP) im Frühjahr 2009 führten dazu, dass 3,5 Mio. 
Menschen ihre Heimat verlassen mussten. Derzeit sind noch 1,5 Mio. Menschen auf 
der Flucht. Aber auch die 2 Mio. Zurückgekehrten benötigen nach wie vor Hilfe 
beim Wiederaufbau. Auch die Hilfe für die 1,7 Mio. afghanischen Flüchtlinge in 
der Grenzregion stellt eine wichtige Aufgabe dar.
Die pakistanische Regierung führt militärische Operationen im südlichen 
Wasiristan (innerhalb der FATA) durch, die zu weiteren Binnenvertriebenen 
führten.
Damit die Regierung von Pakistan in der Lage ist, den Kampf gegen den 
Terrorismus entschlossen fortzuführen, kommt auch wirtschaftlichen Reformen im 
Innern für die Gestaltung stabiler wirtschaftlicher Grundlagen zur Unterstützung 
des Engagements gegen den Terrorismus große Bedeutung zu.
Japans Strategie und Beitrag
Japan setzt die Umsetzung seine Zusage vom April 2009 Schritt für Schritt 
um, und wird innerhalb von zwei Jahren insgesamt bis zu eine Mrd. US-Dollar 
bereitstellen. 
(1) Japan unterstützt das wirtschaftliche Wachstum (Energiesektor wie z.B. 
Stromversorgung sowie Ausbau der Infrastruktur) sowie makroökonomische Reformen 
(Gewährung gemeinsamer Kredite zusammen mit der Weltbank). Es setzt sich zudem 
für die Verbesserung des Alltagslebens der Menschen ein, indem es die Bekämpfung 
der Armut unterstützt (Gesundheit, grundlegende Bildung sowie ländliche 
Entwicklung).
(2) Japan unterstützt die Verbesserung des Alltagslebens in Regionen wie der 
NWFP einschließlich Malakand und FATA. Zudem leistet es Hilfe für die 
Binnenvertriebenen sowie die Flüchtlinge aus Afghanistan.
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