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Japanisches Meer

Der alleinige Name, der innerhalb der internationalen Gemeinschaft geläufig ist

 

I. Japanisches Meer ist der einzige international etablierte Name des betreffenden Meeresgebiets. Dies hat eine weltweite Untersuchung historischer Karten durch das Außenministerium von Japan bestätigt.

1.
Die Bezeichnung Japanisches Meer wurde erstmals im frühen 17. Jahrhundert in einer vom italienischen Jesuitenpater Matteo Ricci erstellten Weltkarte verwendet. Untersuchungen des Außenministeriums haben bestätigt, dass, während auf westlichen Karten des 18. Jahrhunderts verschiedene Namen verwendet wurden, darunter neben Japanisches Meer die Bezeichnungen „Koreanisches Meer“, „Orientalisches Meer“ und „Chinesisches Meer“, seit Beginn des 19. Jahrhunderts Japanisches Meer die überwiegend bevorzugte Bezeichnung ist. Aufgrund dessen kann gefolgert werden, dass sich der Name Japanisches Meer seit dem frühen 19. Jahrhundert im Westen etabliert hat.

2.
Die Republik Korea hat ebenfalls eine Untersuchung historischer Karten durchgeführt, deren Resultaten es aber an Glaubwürdigkeit mangelt.

  1. Japans Untersuchung ist weit umfassender als die Untersuchung der Republik Korea derselben Sammlungen.

    Die Untersuchung historischer Karten, die Japan in der französischen Nationalbibliothek durchführte, umfasst 1.495 Karten. Dagegen enthält die südkoreanische Untersuchung in derselben Bibliothek bloß 515 Karten und macht damit nur etwa ein Drittel des Umfangs der Untersuchung Japans aus, was zu völlig anderen Resultaten führt. Es ist offensichtlich, dass die japanische Untersuchung einen größeren Umfang hat.

  2. In der Untersuchung der Republik Korea werden „Orientalisches Meer“ und „Koreanisches Meer“ als „Ostmeer“ gezählt.

    In der Untersuchung historischer Karten durch die Republik Korea, die den Namen „Ostmeer“ als offizielle Bezeichnung verficht, werden die Bezeichnungen „Orientalisches Meer“ und „Koreanisches Meer“ als „Ostmeer“ gezählt. Dabei wird die Zahl der Karten mit einer dieser Bezeichnungen mit der Zahl der Karten, die Japanisches Meer verwenden, verglichen. Es ist offensichtlich, dass „Koreanisches Meer“ und „Ostmeer“ verschiedene Namen sind. Darüber hinaus haben die Namen „Orientalisches Meer“ und „Ostmeer“ völlig andere Wurzeln und Bedeutungen. „Orientalisches Meer“ bezieht sich auf das Meer des Orients aus der Perspektive des Okzidents, während „Ostmeer“ das Meer auf der östlichen Seite der Koreanischen Halbinsel bedeutet.

 

<Resultate der Untersuchung historischer Karten durch das Außenministerium>

Anmerkung: Karten im Rahmen der Untersuchung, die einen Namen für das Gebiet des Japanischen Meeres angeben.

 

II. Die Vereinten Nationen und die Regierungen führender Länder wie die Vereinigten Staaten erkennen als offiziellen Namen Japanisches Meer an.

1. Grundsatz der Vereinten Nationen
Die Vereinten Nationen (VN) haben im März 2004 Japanisches Meer als die standardisierte geografische Bezeichnung anerkannt; die Richtlinien der VN legen fest, in offiziellen Publikationen der VN die standardmäßige geografische Bezeichnung zu verwenden. Das Sekretariat der VN hat darüber hinaus seine Position in dieser Angelegenheit deutlich gemacht, indem es die Notwendigkeit bekräftigte, die vorherrschende Praxis zur Gewährleistung von Fairness und Neutralität zu beachten und erklärte, dass, „ohne sich einer der Positionen anzuschließen, eine gleichzeitige Verwendung [Japanisches Meer und ‚Ostmeer‘] die Neutralität der Vereinten Nationen verletzt.“

2. Grundsätze der Vereinigten Staaten und anderer führender Länder
Das U.S. Board on Geographic Names, eine Behörde der US-Regierung, hat ausdrücklich Japanisches Meer als einzigen offiziellen Namen für das betreffende Meer anerkannt und bestätigt. Alle Bundesbehörden der Vereinigten Staaten sind gehalten, den Namen Japanisches Meer zu verwenden. Andere Behörden innerhalb der Vereinigten Staaten sind ausdrücklich aufgerufen, diese Bezeichnung ebenfalls zu verwenden. Die Regierungen anderer führender Länder, darunter Großbritannien, Frankreich, Deutschland und China, verwenden offiziell den Namen Japanisches Meer.

 

III. In den letzten Jahren haben einige Staaten unvermittelt begonnen, die alleinige Verwendung von Japanisches Meer ohne solide Grundlage zu ändern.

1.
Einwände gegen den Namen Japanisches Meer wurden von Seiten der Republik Korea und Nordkoreas erstmals 1992 während der sechsten Konferenz der Vereinten Nationen über die Standardisierung von geografischen Namen erhoben. Obwohl es zuvor weder bei bilateralen Gesprächen noch in internationalen Foren Einwände gegen diese Bezeichnung gegeben hatte, begann die Republik Korea unvermittelt darauf zu bestehen, den Namen Japanisches Meer in „Ostmeer“ zu ändern bzw. beide Namen gemeinsam zu verwenden.

2.
Widerlegung der von der Republik Korea aufgestellten Behauptungen

  1. Behauptung der Republik Korea: „Der Name Japanisches Meer erfuhr im Rahmen des Expansionismus und der Kolonialherrschaft Japans Verbreitung.“

    Die Untersuchung historischer Karten durch die Regierung von Japan hat bestätigt, dass der Name Japanisches Meer bereits im frühen 19. Jahrhundert vorherrschte. Während der Edo-Zeit (1603-1867) verfolgte Japan eine isolationistische Politik; folglich war Japan nicht in der Lage, auf irgendeine Weise Einfluss auf die Etablierung des Namens Japanisches Meer zu nehmen. Daher ist die Behauptung der Republik Korea, dass der Name Japanisches Meer im Rahmen des „Expansionismus und der Kolonialherrschaft“ in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Verbreitung erfuhr, völlig unzutreffend.
    Wie unter Abschnitt IV ausgeführt wird, hat die Regierung der Republik Korea jüngst eine Untersuchung veröffentlicht, die als Anerkennung dafür interpretiert werden kann, dass der Name Japanisches Meer nicht im Rahmen des Expansionismus und der Kolonialherrschaft Japans Verbreitung erfuhr.

  2. Behauptung der Republik Korea: „Die VN und die IHO haben Resolutionen verabschiedet, die zur gemeinsamen Verwendung der Namen ‚Ostmeer‘ und Japanisches Meer auffordern.“

    Die Republik Korea behauptet, dass die Vereinten Nationen (VN) und die Internationale Hydrographische Organisation (IHO) Resolutionen verabschiedet haben, die eine gemeinsame Verwendung der Namen „Ostmeer“ und Japanisches Meer befürworten. Allerdings enthalten weder die UNCSGN Resolution III/20¹ noch die Technische Resolution A.4.2.6.² der IHO irgendeine ausdrückliche Empfehlung für die Verwendung von „Ostmeer“ neben der Bezeichnung Japanisches Meer. Darüber hinaus setzen diese Resolutionen voraus, dass die Souveränität über das betreffende geografische Objekt von zwei oder mehr Staaten miteinander geteilt wird, etwa im Fall einer Bucht oder Meeresstraße, und dass sie nicht für Meeresgebiete wie das Japanische Meer gelten. Folgte man der Behauptung der Republik Korea, dann würde, wenn nur ein Anrainerstaat des Atlantiks oder Pazifiks einen Einwand gegen den Namen dieser Ozeane erhöbe, dies zur Verwendung mehrerer Namen führen, was offensichtlich nicht praktikabel wäre. Die internationale Gemeinschaft kann ein solches Argument nicht akzeptieren.
    Des Weiteren haben die VN, wie zuvor schon ausgeführt, bereits offiziell ihren Grundsatz bestätigt, die Verwendung von Japanisches Meer als standardmäßige geografische Bezeichnung in sämtlichen offiziellen Publikationen der VN zu verlangen. Die Publikation der IHO „Limits of Oceans and Seas“ (S-23) verwendet ebenfalls den Namen Japanisches Meer für das betreffende Meer. Dies macht deutlich, dass es keine Resolutionen der VN oder der IHO gibt, die die gemeinsame Verwendung von „Ostmeer“ und Japanisches Meer empfehlen.

Anmerkungen:

1. Resolution III/20 der Konferenz der Vereinten Nationen über die Standardisierung von geografischen Namen (UNCSGN) „Namen von Objekten unter der Souveränität von mehr als einem Staat“ (1977):

Die Konferenz
(1)empfiehlt, dass Länder, die ein bestimmtes geografisches Objekt unter verschiedenen Namen miteinander teilen, sich darum bemühen, so weit wie möglich eine Übereinkunft über die Festlegung eines einzigen Namens für das betreffende Objekt zu erzielen;
(2) sie empfiehlt zudem, dass, wenn Länder, die ein bestimmtes geografisches Objekt miteinander teilen, keine Übereinkunft auf einen gemeinsamen Namen erzielen können, es eine allgemein gültige Regel der internationalen Kartografie sein sollte, dass der Name, der von jedem Land verwendet wird, anerkannt ist. Die Anerkennung nur eines oder einiger Namen, während die übrigen Namen ausgeschlossen werden, würde im prinzipiellen Widerspruch dazu stehen und wäre zudem in der Praxis unzweckmäßig.

2. Technische Resolution A.4.2.6. der IHO (1974):

Es wird empfohlen, dass, falls zwei oder mehr Länder ein bestimmtes geografisches Objekt (wie eine Bucht, eine Meeresstraße, einen Kanal oder eine Inselgruppe) unter verschiedenen Namen miteinander teilen, diese sich darum bemühen, eine Übereinkunft auf einen einzigen Namen für das betreffende Objekt zu erzielen. Falls sie verschiedene offizielle Sprachen haben und sich nicht auf eine gemeinsame Namensform einigen können, wird empfohlen, dass der Name in jeder der fraglichen Sprachen für Karten und Publikationen anerkannt werden sollte, sofern nicht technische Gründe gegen diese Praxis bei Karten in kleinem Maßstab sprechen.


3.
Einige Karten, die in der Republik Korea verwendet werden, geben als Namen für das Meer auf der östlichen Seite der koreanischen Halbinsel „Ostmeer“, für das Meer auf der westlichen Seite „Westmeer“ und für das Meer auf der südlichen Seite „Südmeer“ an. Japan maßt sich nicht an, die Verwendung des Namens „Ostmeer“ durch die Republik Korea in einheimischen Publikationen oder Medien in Frage zu stellen.
Allerdings sieht sich Japan außerstande, die Forderung nach einer Änderung des Namens des Japanischen Meeres – also des Namens, der aktuell innerhalb der Staatengemeinschaft verwendet wird – in die ausschließlich innerhalb der Republik Korea verwendete Bezeichnung „Ostmeer“ und diese zum internationalen Standard zu machen, zu akzeptieren, da die dadurch entstehende Konfusion notwendigerweise nachteilige Auswirkungen auf die Sicherheit des internationalen Schiffsverkehrs hätte. Japanisches Meer ist der einzige international etablierte Name, eine Tatsache, die außer Zweifel steht. Japan weist die Behauptungen der Republik Korea und Nordkoreas, die diese im Rahmen der UNCSGN, IHO und anderer internationaler Konferenzen aufstellen, entschieden zurück.

 

IV. Die Regierung der Republik Korea hat jüngst eine Untersuchung veröffentlicht, die als teilweise Rücknahme ihrer eigenen Behauptung interpretiert werden kann.

Im November 2007 veröffentlichte das National Geographic Information Institute (NGII) der Republik Korea, eine Behörde des Ministeriums für Bau und Verkehr (heute Ministerium für Boden, Verkehr und Schifffahrt) eine Untersuchung historischer Karten. Obwohl die Untersuchung der NGII dieselben Mängel (beschrieben im obigen Abschnitt III.2.b) enthält, ist sie insofern bemerkenswert, als dort ausgeführt wird, dass „es eine rasche Zunahme der Verwendung des Namens Japanisches Meer seit dem 19. Jahrhundert (ab 1830) gab“ (kursive Hervorhebung nicht im Original).
Dies belegt eindeutig die Abwegigkeit der Behauptung von Seiten der Republik Korea, dass der Name Japanisches Meer das Ergebnis der japanischen Politik des Expansionismus und der Kolonialherrschaft (Abschnitt III.2.a) ist und kann als Bestätigung dafür interpretiert werden, dass der Name Japanisches Meer bereits vor Japans Kolonialherrschaft über die koreanische Halbinsel weitverbreitete Verwendung fand.

 

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