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Neues aus Japan Nr.42 Mai 2008 |
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Der Hideyo Noguchi Afrika-Preis |
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Der Preis ist nach dem japanischen Bakteriologen und Arzt Dr. Hideyo Noguchi benannt. Er gilt als einer der bedeutendsten Mediziner Japans , der sich insbesondere um die Erforschung des Gelbfiebers verdient gemacht hat. Dr. Noguchi wurde 1876 in der Präfektur Fukushima als ältester Sohn eines Bauern geboren. Als einjähriges Kind trug er eine schwere Brandverletzung davon, die zur Lähmung seiner linken Hand führte. Nach einer erfolgreichen Operation fasste er den Wunsch, selbst Arzt zu werden. Dr. Noguchi betrieb seine bakteriologischen Studien außer in Japan auch in Nord- sowie Südamerika und wurde insgesamt dreimal für den Medizin-Nobelpreis nominiert. Sein Porträt ziert heute die Vorderseite der 1000-Yen Scheine der Bank von Japan. Die Beziehungen zwischen Dr. Noguchi und Afrika sind sehr eng; sie reichen insbesondere in Bezug auf Ghana bis in das Jahr 1927 zurück. Dr. Noguchi, der damals bereits auf große Erfolge auf dem Gebiet der Forschungen über das Gelbfieber in Lateinamerika verweisen konnte, besuchte in jenem Jahr Accra in der damaligen britischen Kolonie Goldküste (heute Ghana). Jedoch starb er gerade einmal ein halbes Jahr nach seiner Ankunft im Mai 1928 selbst an Gelbfieber. Die Menschen in Ghana, das 1957 seine Unabhängigkeit erlangte, vergaßen den in Accra verstorbenen Dr. Noguchi allerdings nicht. 1968 bat die Regierung Ghanas Japan als Heimatland von Dr. Noguchi um Unterstützung im medizinischen Bereich. Diese Bitte wurde auch in der Präfektur Fukushima bekannt, aus der Dr. Noguchi stammte. Die Medizinische Hochschule dieser Präfektur erklärte sich zur Zusammenarbeit bereit, um auf diese Weise auch den Willen des Verstorbenen zu erfüllen. Von 1968 bis 1980 wurde das Korle-Bu Krankenhaus in Accra im Rahmen der staatlichen Entwicklungshilfe Japans unterstützt. Dieses Engagement wurde in hohem Maß gewürdigt, so dass sich schließlich Stimmen in Japan und Ghana für die Gründung einer richtigen Einrichtung zur medizinischen Grundlagenforschung stark machten. 1979 wurde mit japanischer Hilfe das Noguchi Memorial Institute for Medical Research ins Leben gerufen, das an die Medizinische Fakultät der University of Ghana angeschlossen ist. Das Noguchi-Institut hat von 1981 bis 2003 insgesamt vier umfangreiche Projekte durchgeführt, die jeweils auf das Vorgängerprojekt aufbauten. Da in den zehn Jahren von 1968 bis zur Gründung des Forschungsinstituts die medizinische Grundlagenforschung in Ghana bereits erheblich ausgebaut werden konnte, wurden die Inhalte der Projekte von Mal zu Mal anspruchsvoller. Auch wurden die Forschungen, die in der Anfangsphase von japanischen Medizinern geleitet wurden, inzwischen vorwiegend von Medizinern aus Ghana selbst vorangetrieben. 1986 fand ein Ereignis statt, das die Aufmerksamkeit der ganzen medizinischen Fachwelt auf die Existenz dieses Forschungsinstituts lenkte. Das Noguchi-Institut entdeckte erstmals in Ghana ein neues HI-Virus. Dieses Virus wurde HIV Typ-2 benannt und kommt als Variante in Afrika vor. Nicht nur in der AIDS-Forschung, sondern auch auf anderen Gebieten wurden die Aktivitäten des Forschungsinstituts außerordentlich positiv bewertet. Das Noguchi-Institut wird bei seinen Forschungen auch durch DANIDA (Danish International Development Agency) sowie von Großbritannien unterstützt. Die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) hat das Institut offiziell als Untersuchungseinrichtung für Infektionskrankheiten anerkannt, und es genießt nicht nur in Ghana, sondern in ganz Westafrika einen ausgezeichneten Ruf als Überweisungseinrichtung. Dieses kontinuierliche Engagement erfüllt die Menschen in Ghana mit Selbstvertrauen und Stolz - ein sehr wertvolles Kapital. Mehr als zweihundert Japanerinnen und Japaner sind bislang als medizinische Experten, als Teilnehmer an Untersuchungen oder als Koordinatoren seit der Gründung des Noguchi-Instituts in Ghana tätig gewesen.
Achtzig Jahre nachdem Dr. Noguchi mit 51 Jahren in Ghana starb, werden nun
in Yokohama Forscher aus Afrika mit dem Hideyo Noguchi Afrika-Preis
ausgezeichnet. Die ersten Preisträger sind Prof. Dr. Brian Greenwood (von
der London School of Hygiene & Tropical Medicine) und Prof. Dr. Miriam K.
Were (Vorsitzende des Kenya National AIDS Control Council). Prof. Greenwood
engagiert sich seit mehr als dreißig Jahren im Kampf gegen
Infektionskrankheiten in Afrika. Mit der Verleihung des Preises werden seine
vielfältigen Forschungen und praktischen Maßnahmen in zahlreichen
Fachgebieten gewürdigt. Prof. Were hat sich über vierzig Jahre lang für die
Verbesserung des Lebens der Menschen in Afrika, insbesondere der Frauen und
Kinder, eingesetzt und engagiert sich nachdrücklich für die Bereitstellung
von medizinischer Versorgung in den Gemeinschaften vor Ort.
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