
Notizen aus der Redaktion
Traditionelle Feste im Laufe des Jahres:
Obon (15. August)
Das Bon-Fest (auch Obon お盆) genannt, wird heute um den 15. August herum gefeiert und dient der Verehrung der Ahnen. Seine Ursprünge hat dieses Fest sowohl im buddhistischen Fest Urabon’e (盂蘭盆会), bei dem für die Seelen der Verstorbenen gebetet wird, als auch im alten japanischen „Seelenfest“ (Mitama Matsuri 御霊祭り), mit dem die Ahnen verehrt werden. Um den 13. August herum entzündet man vor den Häusern kleine Feuer, mit denen die Geister der Ahnen nach Hause eingeladen werden. Vor dem Hausaltar werden besondere Opfergaben dargereicht, die aus Reiskuchen, Kartoffeln, Bohnen oder Nudeln bestehen. Es heißt, dass die Geister auf einem Pferd reiten, während sie ihr Gepäck auf einem Büffel transportieren. Daher werden manchmal auch kleine Tierfiguren aus Gurken und Auberginen vor dem Altar aufgestellt. Während des Bon-Festes erfreuen sich Jung und Alt an den Bon-Tänzen, die ursprünglich dazu dienten, die Geister der Ahnen willkommen zu heißen bzw. zu verabschieden. Um den 16. August herum werden die Geister dann erneut mit einem kleinen Feuer vor dem Haus verabschiedet. In Kyoto wird zu diesem Zweck auf einem Berg ein weithin sichtbares Schriftzeichen aus Feuer entzündet, das die Bedeutung „groß“ hat (Daimonji yaki 大文字焼き).