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Neues aus Japan Nr.121 Dezember 2014

Neue kreative Schreibgeräte Made in Japan


Der FriXion Pen verwendet Tinte, die durch die Reibungswärme eines Radiergummis in einen farblosen,
transparenten Zustand übergeht. (Foto mit freundlicher Genehmigung von PILOT Corporation)

Japan ist weltweit führend bei der Herstellung von Gütern wie Autos und Elektrogeräten. Die für diese Produkte entwickelten soliden technologischen Fähigkeiten finden sich aber beispielsweise auch in Schreibwaren, die man tagtäglich verwendet. Schreibgeräte Made in Japan sind qualitativ hochwertig und ausgesprochen praktisch. So kann es schon mal passieren, dass man zu viele davon kauft. Allerdings enden ihre Vorzüge nicht mit ihrem ausgezeichneten Design. Da die japanischen Hersteller höchsten Komfort bei der Benutzerfreundlichkeit anstreben, entwickeln sie ihre Produkte ständig weiter.

 

Kugelschreiber mit radierbarer Tinte

Das Bestreben eines Herstellers, einen Kugelschreiber mit Tinte auf Ölbasis zu entwickeln, wie sie in jedem Büro auf der Welt zu finden sind, mit dem sich ebenso leicht schreiben lässt wie mit einem Tintenfüller auf Wasserbasis, führte zur Entwicklung des „Jet Stream“. Mit diesem Schreibgerät gleitet man leicht über das Papier. Und das Produkt erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Weibliche Nutzer, die beim Schreiben oft nur schwachen Druck auf das Schreibgerät ausüben, mieden bisher Kugelschreiber mit Tinte auf Ölbasis aufgrund der klebrigen Konsistenz der Tinte. Dagegen hat die Tinte, die der Jet Stream verwendet, eine nur halb so zähflüssige Konsistenz wie konventionelle Produkte. Um zu verhindern, dass die Tinte mit ihrer geringen Viskosität aus der Spitze des Stiftes ausläuft, wurde eine Vorrichtung namens „Spring Chip“ entwickelt, die dafür sorgt, dass der Ball an der Spitze der Mine bis zu einem gewissen Grad zurückgehalten wird.

 


Das Schreiben mit einem Jet Stream Kugelschreiber ähnelt dem mit einem Füller mit Tinte
auf Wasserbasis. (Foto mit freundlicher Genehmigung von MITSUBISHI PENCIL CO., LTD.)

 

Eine andere Entwicklung aus Japan, die „FriXion-Serie“, räumt mit der Vorstellung auf, dass mit einem Kugelschreiber einmal Geschriebenes nicht mehr wegradiert werden kann. Das hervorstechende Merkmal dieser Schreibgeräte ist ihre Fähigkeit, Buchstaben zu „verstecken“, indem sie genauso wie bei einem Bleistift mit dem am oberen Stiftende angebrachten Radiergummi wegradiert werden. Das Geheimnis dieser „radierbaren“ Kugelschreiber ist ihre besondere Tinte, die in einen farblosen Zustand übergeht, wenn sie Hitze ausgesetzt wird, die beim Verwenden des Radierers entsteht. Solange die Temperatur in einem Bereich zwischen -10° und +65° Celsius liegt, bleibt eine einmal ausradierte Stelle farblos und ist damit für das Auge verschwunden.

 

Ein Druckbleistift mit rotierender Mine

Druckbleistifte sind für den täglichen Gebrauch sehr bequem, neigen aber dazu, Buchstaben in unterschiedlicher Dicke zu schreiben, da die Mine sich ständig abnutzt. Auch bricht die Mine leicht ab, was ebenfalls zur Unzufriedenheit führt. Der Wunsch der Nutzer, diese Mängel behoben zu wissen, führte zur Entwicklung des „Kuru Toga“ Bleistifts. Er besitzt in seinem Innern einen Mechanismus aus drei Drehkränzen, durch den die Mine jedes Mal, wenn sie auf das Papier gedrückt und dann wieder angehoben wird, um 9 Grad gedreht wird. Da die Spitze der Mine auf diese Weise stets eine gleichmäßige konische Form bewahrt, hält sie selbst starkem Aufdrücken stand.

 


Der „Kuru Toga Bleistift“, der für seine einfache Handhabung beim Schreiben und seine hohe Stabilität bekannt ist.
(Foto mit freundlicher Genehmigung von MITSUBISHI PENCIL CO., LTD.)

 

Selbst auf dem Gebiet der Füllfederhalter, auf dem europäische Fabrikate dominieren, findet man ein Produkt aus Japan, das sich weltweit hoher Wertschätzung erfreut. Es ist der „Elabo“, der im Ausland unter dem Namen „Namiki Falcon“ bekannt ist. Die große Besonderheit von Elabo ist die ungewöhnliche Form seiner Schreibfeder. Sie zeigt von der Mitte an eine leichte Wölbung nach oben, wodurch sie besonders stabil und gleichzeitig flexibel ist und auch starkem Druck beim Schreiben standhält. Dieser qualitativ hochwertige Füller erlaubt es dem Schreiber, allein durch leichtes Variieren des Drucks die Breite der Buchstaben zu verändern und auf diese Weise subtile Nuancen bei den Buchstaben hervorzurufen. Seit er vor über dreißig Jahren auf den Markt kam, hat dieser Füllfederhalter bereits zahlreiche Nutzer überzeugt.

 


Links: „Elabo“ Füller aus Japan. (Foto mit freundlicher Genehmigung der PILOT Corporation)
Rechts: Die Federspitze eines „Elabo“ mit ihrer hohen Stabilität und der Fähigkeit, sich unterschiedlichem Druck beim Schreiben anzupassen. Aufgrund der Ähnlichkeit der Form der Feder mit einem Falkenschnabel wurde er bis vor drei Jahren im Ausland unter dem Namen „Falcon“ vertrieben. (Foto mit freundlicher Genehmigung der PILOT Corporation)

 

Verwendung mit Smartphones

Ein in Japan häufig verwendetes Lernmittel, um bestimmte Textstellen auswendig zu lernen, ist die „verbergende Memorierungsfolie“. Diese Entwicklung kombiniert eine semi-transparente Folie mit einem speziellen Marker. Teile eines Textes werden mit diesem Marker hervorgehoben. Wenn dann die Folie über den Text gelegt wird, sind die zuvor markierten Stellen unsichtbar. Das „AnkiSnap“ System wurde von japanischen Schreibwarenherstellern entwickelt, damit Schüler und Studierende mit Hilfe ihrer Smartphones leichter lernen können.

Man markiert einfach die Stellen in einem Text, die man lernen will, indem man den „AnkiSnap“ Marker verwendet, macht dann ein Foto mittels der entsprechenden App und importiert dieses in das Smartphone. Mittels Tippen auf den Bildschirm des Smartphones kann man nun die markierten Stellen verbergen bzw. wieder sichtbar machen. Man kann sogar den zu lernenden Text mit anderen teilen. Auf diese Weise wird Auswendiglernen kinderleicht und man muss keine schweren Bücher oder Hefter mehr mit sich führen.

 


Links: Der Lernmarker „AnkiSnap“ wird zusammen mit einem Smartphone verwendet,
um die Stellen hervorzuheben, die man auswendig lernen möchte.
Rechts: Die Stellen, die mit dem „ASnkiSnap“ markiert wurden, werden schwarz, wenn man eine entsprechende App auf dem Smartphone verwendet. Sobald man auf sie tippt, erscheinen sie wieder.
(Fotos mit freundlicher Genehmigung von Pentel Co., Ltd.)

 

 

 

© Web Japan 2014

 


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