Botschaft von Japan

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Notizen aus der Redaktion

In unserer 5. Folge mit ausgewählten Reiseandenken aus Japan stellen wir ein ganz besonderes お土産 omiyage vor: Porzellan mit einem charakteristischen Wellendekor.

Ein Wellen-Motiv als Schmuck für den Esstisch

Fotos: HORIGUCHI Hiroaki

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Das Motiv, bei dem Linien sich halbkreisförmig übereinander staffeln und auf diese Weise Wellen symbolisieren, kann in Japan auf eine lange Geschichte zurückblicken; gleichzeitig kennt man es in vielen Ländern überall auf der Welt. Der Name des Musters 青海波 sei-gai-ha („blaue Meeres-Wellen“) stammt von einem alten gagaku Musikstück gleichen Namens. Bei Tanzvorführungen im Rahmen dieser höfischen Kunst, die in Japan am Kaiserhof aufgeführt wird, tragen die Tänzer Kostüme, die mit diesem Muster geschmückt sind. Während des Tanzes breiten sich die sanft kräuselnden Wellen scheinbar endlos in alle Richtungen aus und erzeugen so ein Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks, von dem man hofft, dass es ewig fortdauert.

In Japan, das als Inselstaat auf allen Seiten vom Meer umgeben ist, erfreut sich dieses Motiv großer Beliebtheit. Man kann es bei Kimono, die zu festlichen Anlässen getragen werden, ebenso entdecken wie bei alltäglichen Gegenständen, z.B. Handtüchern. Am häufigsten wird dieses Muster heutzutage jedoch für Geschirr verwendet. In dem kleinen Raum, der diesen Wellen auf Schalen und Tassen zur Verfügung steht, beleben sie als Teil des alles umspannenden Ozeans gewiss auch Ihren Esstisch.

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