Botschaft von Japan

Technologie

Japanische Gärten im Lichte digitaler Kunst

Durch neue Entwicklungen im Bereich der digitalen Technologien erschließen sich auch den Besuchern japanischer Gärten neue Möglichkeiten, deren Schönheit zu genießen.

Fotos/Zusammenarbeit: teamLab

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Bild: „Bilder auf der Wasseroberfläche, kreiert vom Tanz der Koi und Boote – Teich im Mifuneyama Rakuen-Garten.“ Bilder von Karpfen, die auf die Oberfläche des Teichs projiziert werden, befinden sich in einem stetigen Wandel, während ein kleines Boot auf dem Teich herumfährt und so immer wieder neue Impressionen auf dem Wasser entstehen lässt.

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Bild: Der Mifuneyama Rakuen-Garten ist berühmt für einen heiligen Baum, der 3.000 Jahre alt oder noch älter ist; er ist der siebtgrößte Baum Japans.

Mit einer Fläche von 500 Tsd. Quadratmetern und seinem großen Teich beeindruckt der Mifuneyama Rakuen-Garten in der Präfektur Saga (auf der Insel Kyushu) zahlreiche Besucher. Seit 2015 findet hier jedes Jahr eine Kunstausstellung unter Verwendung digitaler Technologien statt. Unter dem Namen „Ein Wald, in dem Götter leben“ wurden diese Ausstellungen von teamLab entwickelt, einer Gruppe von Experten im Bereich digitaler Technologien. Ihre Vision von „einer Ausstellung, in der die Besucher das Gefühl haben, sich in einem großen Garten oder Wald zu befinden sowie ein Teil davon zu sein“, wurde durch „Ein Wald, in dem Götter leben“ Wirklichkeit. Die Ausstellung zeigt den Besuchern zugleich neue Wege auf, wie sie sich an einem japanischen Garten erfreuen können.

Japanische Gärten beschränken sich nicht auf begrenzte Flächen innerhalb eines bestimmten gärtnerischen Rahmens. Vielmehr entstehen sie im Laufe vieler Generationen von Gartenkünstlern in engem Zusammenspiel mit ihrer Umgebung. Aus diesem Grund bestehen auch keine Grenzen von Zeit und Raum. In „Ein Garten, in dem Götter leben“ werden die Formen des Waldes selbst verwendet, um den Garten in digitale Kunst zu transformieren. Bilder von blühenden Blumen und fallenden Blütenblättern werden nach Sonnenuntergang auf einen großen altehrwürdigen Felsen im Garten projiziert. Andere Bilder zeigen schwimmende Karpfen auf der Oberfläche des Teichs, wobei sich die Bewegungen der Koi verändern, wenn ein kleines Boot über den Teich fährt.

Digitale Technologien ermöglichen es, die Natur in Kunst zu verwandeln, ohne diese dabei zu zerstören. Auf diese Weise wird der Garten selbst zu einem Kunstwerk. In einem Raum, in dem der Betrachter sich fühlt, als tauche er in seine Umgebung ein, ermöglicht diese Ausstellung die Wiederentdeckung bestimmter Aspekte der Natur und sowie der Reize des Ortes, die erst dann deutlich hervortreten, wenn die Dunkelheit der Nacht mit moderner Technologie verschmilzt. Auch wenn Besucher von sich selbst meinen, die Schönheit eines japanischen Gartens nicht richtig wertschätzen zu können, ist das, was sie in der Ausstellung empfinden, genau das Gefühl, das beim Erkunden eines japanischen Gartens entsteht, nämlich „das Gefühl, ein Teil des umgebenden Raums zu sein.“ Sogar jungen Menschen erschließt sich auf diese Weise die Erfahrung des japanischen Konzepts der „Einheit von Mensch und Natur.“

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Bild: Dank der Verschmelzung mit digitaler Technologie entsteht eine Welt, in der der Besucher sich fühlt, als erkunde er einen unbekannten Wald.

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Bild: „Der ewig blühende Fels des Lebens.“ Auf der moosbewachsenen Fläche eines großen Felsens erscheinen ohne Unterlass Bilder von blühenden Blumen sowie fallenden Blütenblättern. Sie werden mittels eines Computerprogramms in Echtzeit erstellt, wobei kein Bild dem anderen gleicht.

teamLab: Gegründet 2001, ist teamLab ein Kunstkollektiv interdisziplinärer Experten im Bereich digitaler Technologien. teamLab erkundet mithilfe der Kunst neue Beziehungen zwischen Mensch und Natur sowie zwischen dem Ich und der Welt.

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