Botschaft von Japan

Gesellschaft

Winter – die Chance, ein bisher unbekanntes Japan zu entdecken

Die winterlichen Landschaften in Japan bieten einen beeindruckenden Anblick, der den Kirschblüten im Frühling sowie den bunten Farben des Herbstes in nichts nachsteht – ungewöhnliche Schneelandschaften, traditionelle Bräuche im Norden des Landes sowie die Segnungen eines günstigen Klimas. Der Winter in Japan hat mehr zu bieten, als man denkt.

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Der Goldene Pavillon im Schnee

Japans alte Hauptstadt Kyoto ist Heimat vieler Schreine und Tempel. Einer der bekanntesten ist der Tempel Rokuon-ji, der besser unter dem Namen Kinkaku-ji bekannt ist: der „Tempel des Goldenen Pavillons“. Ursprünglich gegen Ende des 14. Jh. errichtet, galt er als ein Abbild des Paradieses auf Erden. Die prachtvollen Blattgoldverzierungen im Innern und auf der Außenseite des Gebäudes ziehen jeden, der sie sieht, in ihren Bann. 1994 wurde der Tempel als Kulturdenkmal in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Auch wenn er zu allen vier Jahreszeiten von vielen Menschen besucht wird, bietet er im Winter einen einzigartigen Anblick: Eingerahmt vom silberglänzenden Schnee strahlt der goldfarbene Pavillon dann eine ganz besondere ätherische Qualität und Würde aus.

Gottheiten wie Dämonen

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Bild: YAMANASHI MASANORI/AFLO

Anwohner, die sich als Gottheiten aus einer anderen Welt verkleiden, besuchen die Häuser, um das Böse zu vertreiben: ein volkstümlicher Brauch, der an vielen Orten in Japan von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. 2018 wurde „Raiho-shin, rituelle Besuche von Gottheiten in Masken und Kostümen“ von der UNESCO in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die namahage in der Stadt Oga, Präfektur Akita, sind besonders markant. Am letzten Abend des Jahres tadeln namahage mit ihren dämonischen Masken die Bequemlichkeit der Menschen. Während sie mit anderen Ritualen und traditionellen Künsten verschmelzen, nimmt ihre Beliebtheit als ein „heißes“ Fest während des kalten Winters im Norden des Landes immer mehr zu.

Zitronenhain

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Bild: AFLO

An der Seto-Inlandsee gelegen, erfreut sich die Präfektur Hiroshima eines milden Klimas, das seit langem den Anbau von Zitrusfrüchten erlaubt. Besonders früh begann die Kultivierung dieser Früchte auf der Insel Ikuchijima in der Stadt Onomichi, die heute unter dem Namen „Zitroneninsel“ bekannt ist. Eine Gegend, die mit ihren ausladenden Zitronengärten als „Zitronenhain“ bezeichnet wird, hat sich zu einer beliebten Touristenattraktion entwickelt. Die Brücken, die die Hauptinsel Honshu über eine Reihe kleinerer Inseln mit der Insel Shikoku verbinden, laden besonders zu Radtouren ein. Im Winter heißen die reifen und gelb leuchtenden Früchte die Besucher auf der Insel willkommen.

Das Original dieses Beitrags wurde von KIZUNA, dem offiziellen Online-Magazin der Regierung von Japan, übernommen und für NEUES AUS JAPAN ins Deutsche übersetzt. Den Originalbeitrag (in englischer Sprache) finden Sie hier: https://www.japan.go.jp/kizuna/2022/12/never-before-seen_japan.html