Gedenktage in Japan: „Tag der Kanji“ (12. Dezember)

Bild: Der Tempel Kiyomizu-dera in Kyoto, in dem jedes Jahr am 12. Dezember das „Kanji des Jahres“ bekanntgegeben wird (Foto: (c) Aflo)
In der abschließenden Folge unserer diesjährigen Serie zu Gedenk- und Aktionstagen in Japan möchten wir einen Tag vorstellen, der so eng wie kaum ein anderer mit der Kultur und dem Alltagsleben der Menschen in Japan verbunden ist: den „Tag der chinesischen Schriftzeichen“ (Kanji no hi) am 12. Dezember.
Die Kanji sind aus China übernommene bedeutungstragende Schriftzeichen, die mit den beiden japanischen Silbenalphabeten zusammen das heutige japanische Schriftsystem bilden. Insgesamt gibt es rund 50.000 dieser Schriftzeichen; gebildete Japaner können davon etwa 4.000-5.000, japanische Schülerinnen und Schüler sowie jeder, der eine japanische Zeitung lesen möchte, müssen rund 2.000 verschiedene Kanji lernen. An dieser Stelle sei Ihnen auch unsere Kolumne „Japanisch lernen – Kanji des Monats“ ans Herz gelegt.
Die Festlegung des Datums auf den 12. Dezember erfolgt wieder einmal mit Hilfe einer „Eselsbrücke“. Jedes Jahr sollte man sich an „guten Schriftzeichen“ (auf Japanisch: ii = 1 ji = 2) wenigstens „ein Zeichen“ (ichiji = 12) merken, und schon hat man den 12. Tag des 12. Monats.
Eingeführt wurde der „Tag der Kanji“ 1995 von der „Japan Kanji Aptitude Testing Foundation“, einer Organisation, die zudem an diesem Tag im Tempel Kiyomizu-dera in Kyoto aus zahlreichen eingesendeten Vorschlägen das jeweilige „Kanji des Jahres“ bekanntgibt.