Filme aus Japan

„Kozure Okami“

(Japan 1972-1974, 540 Minuten, FSK k. J.)

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Botschaft von Japan
.Neues aus Japan Nr.14                              Januar 2006

 

 

 

 

 

Lange waren sie in Deutschland fast vergessen, die traditionellen japanischen Chambara-Filme. Erst mit Quentin Tarantinos Hommage „Kill Bill“ oder Takeshi Kitanos „Zatoichi“ sind die japanischen Schwert-kampfklassiker wieder en vogue. Seit Mitte Dezember gibt es nun auch bei uns eine opulent ausgestattete DVD-Box mit den sechs bildtechnisch hervorragend restaurierten „Lone Wolf and Cub“-Filmen, die man gut und gern als Klassiker bezeichnen darf.


In diesem Falle gilt „Nomen est Omen“ - die sechs Filme „Schwert der Rache“, „Am toten Fluss“, „Der Wind des Todes“, „Der weiße Pfad der Hölle“, „Die tätowierte Killerin“ und „Blutiger Schnee“, angesiedelt im Japan des Mittelalters, sind ein blutiges, brutales Spiegelbild des von Klankriegen zerrissenen Landes. Die Geschichte des mit seinem Kind durch die Lande ziehenden Itto Ogami beruht auf der in Japan ungemein erfolgreichen, insgesamt 8 000 Seiten umfassenden Manga-Reihe von Kazuo Koike. Die Geschichte eines ehemaligen Kaishakunin (Henker) des Shogunats, der durch eine Intrige um seine Familie und sein Amt gebracht wird und seitdem mit seinem kleinen Sohn als dingbarer Mörder durch die Lande zieht, diente bereits als Vorlage für diverse TV-Serien- und Filme. Die hohe Wertschätzung des Originals wird u. a. auch dadurch deutlich, dass sich Max Allan Collins offensichtlich für seinen von Sam Mendes verfilmten Blockbuster „Road to Perdition“ von „Kozure Okami“ hat inspirieren lassen.

Die nun auf DVD-erschienene sechsteilige Reihe entstand in den Jahren 1972 bis 1974, wobei vier der sechs Filme von Kenji Misumi inszeniert wurden, der sich als „Zatoichi-Regisseur“ verdient gemacht hat. Als Lone Wolf brilliert der leider bereits verstorbene Tomisaburo Wakayama mit der für Jidai-geki üblichen minimalistischen Mimik und Körpersprache eines Unberührbaren. Die Geschichte um Intrigen, tödliche Schönheiten und nie versiegenden Rachedurst ist somit opulentes Kino mit faszinierenden Effekten, der üblichen unterkühlten Stilisierung von Gewalt, rasant geschnittenen Katana-Duellen (die sich ohne Ton auf die durch die Luft zischenden Schwerter konzentrieren) und sogar lehrreichen Informationen zur Selbstverteidigung (z.B. die Suio-Wellenschneide-technik ;o).
 

Fazit: Für Schwertkampf-Liebhaber ein Muss. Angesichts der spritzenden Blutfontänen und abgetrennten Gliedmaßen eher nichts für zarte Gemüter. In jedem Fall eine liebevoll ausgestaltete DVD-Edition mit japanischer Tonspur und deutschen Untertiteln.
 

 
 

J.G. (Diese Rezension stellt eine individuelle Meinung dar und vertritt nicht die offizielle Haltung der Botschaft von Japan)  

                 

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