Neuer Film über Japan made in Hollywood: „Die
Geisha“
Das Interesse an Japan dürfte Anfang 2006 nach dem Kinostart der Verfilmung des
Bestsellers „Memoiren einer Geisha“ von Arthur Golden deutlich zunehmen.
Vielleicht lässt sich manch einer durch diesen Film zu einem Besuch in Japan
inspirieren. Dann könnte er viele der Örtlichkeiten, die für diesen Film als Set
genutzt wurden, in Kyoto selbst besuchen. Dazu zählen u.a. die Tempel
Yoshimine-dera und Kiyomizu-dera, der Fushimi Inari-Schrein, der Bambuswald in
Arashiyama, das Geisha-Viertel von Gion und der Heian Jingu-Schrein.
Fushimi Inari-Schrein
Dieser dem Gott des Reises und Sakes geweihte Schrein wurde 711 errichtet. Der
gesamte Komplex besteht aus fünf Schreinen, die sich über die bewaldeten Hänge
des Inari-Berges verteilen. Hier kann man auch den 4 km langen Tunnel aus torii
(Shinto-Tore) finden, der im Film so eindrucksvoll wirkte. Entlang des Weges
sind zudem steinerne Fuchsstatuen aufgestellt, die als göttliche Boten für
Inari, den Gott des Getreides, gelten.
Bambuswald von Arashiyama
Der Bezirk Arashiyama - wörtlich übersetzt bedeutet der Name bewaldeter Berg -
liegt am Rand von Kyoto. In diesem Wald finden sich zahlreiche Tempel, Cafés und
Läden. Bei einer Bootsfahrt auf dem Fluss Hozugawa nach Arashiyama hat man den
schönsten Blick auf die Berge.
Der Tempel Kiyomizu-dera (Tempel des reinen Wassers)
Der Kiyomizu-dera ist einer der bekanntesten Tempel Japans. Er liegt inmitten
der bewaldeten Berge im Osten Kyotos und bietet den Besuchern von seiner
berühmten hölzernen Terrasse aus einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt.
Unter der Terrasse kann man das Wasser einer Quelle kosten, die dem Tempel
seinen Namen gab. Das Wasser der Quelle fließt an drei verschiedenen Stellen
hinab und es heißt, dass man je nach dem, von welcher Stelle man trinke, Glück
in der Liebe, Reichtum oder Gesundheit erlangt. Das Problem ist allerdings, dass
man sich für eine der drei Stellen entscheiden muss!
Hinter der Haupthalle des Kiyomizu-dera befindet sich der Jishu-Schrein. Vor dem
Schrein liegen zwei Felsen in einiger Entfernung voneinander. Es heißt,
demjenigen, der es schaffe, mit geschlossenen Augen von einem Felsen zum anderen
zu gehen, gehe die Liebe in Erfüllung.
Was sind Maiko und Geisha?
Geisha sind professionelle Unterhaltungskünstlerinnen, die in traditionellen
japanischen Künsten ausgebildet wurden. Geisha bedeutet wörtlich „künstlerische
Person“. Diese Bezeichnung stammt ursprünglich aus Tokyo; im Dialekt von Kyoto
werden sie hingegen „Geiko“ genannt. Maiko sind Geisha-Schülerinnen, wörtlich
übersetzt heißt Maiko „tanzendes Kind“.
Das unterschiedliche Äußere macht es leicht, Maiko und Geisha voneinander zu
unterscheiden. Maiko tragen ein sehr aufwendiges Make-up, ihre Kleidung ist
ausgesprochen bunt und prächtig und ihr Haarschmuck außerordentlich kunstvoll;
zudem tragen sie hohe Holzsandalen (okobo). Eine Geisha ist stets an ihrem
weißen Kragen zu erkennen, den sie im Rahmen einer Zeremonie anlässlich ihres
Debüts als Geisha erhält. Diese Zeremonie wird erikae genannt, was wörtlich
„Wechseln des Kragens“ bedeutet.
Eine Geisha wird man heutzutage ausschließlich auf eigenem Wunsch hin. Eine
Maiko beginnt mit ihrer Ausbildung nach dem Abschluss der Mittelschule mit
sechzehn Jahren. Maiko müssen vier bis fünf Jahre Ausbildung durchlaufen, um
eine Geisha zu werden. Die Ausbildung umfasst u.a. traditionellen japanischen
Tanz, Gesang, Musizieren, Blumen-arrangement, die Kunst des Kimono-Tragens,
Teezeremonie, Kalligraphie, Konversation sowie das Servieren von Speisen und
Getränken.
Geisha und Maiko leben überwiegend in Japans alter Hauptstadt Kyoto. In Kyoto
gibt es fünf hanamachi („Blumenviertel“). Diese sind: Gion Kobu, Gion Higashi,
Miyagawa-cho, Kamishichiken und Pontocho. Die meisten haben ihren Ursprung in
der Edo-Zeit (1603-1868), einer lang anhaltenden Periode des Friedens, der
aufblühenden Kultur und des zunehmenden Wohlstands durch Handel.
Geisha werden in der Regel für Feiern und Zusammenkünfte engagiert, die
traditionell in Teehäusern (ochaya) oder traditionellen japanischen Restaurants
(ryotei) stattfinden. Die Zeitdauer ihres Engagements wird mit Räucherstäbchen
gemessen und wird senkodai („Räucherstäbchen-Gebühr“) oder
gyokudai
(„Juwelen-Gebühr“) genannt.
Die Zahl der Geisha erreichte im frühen 19. Jahrhundert ihren Höchststand, als
es etwa 700 Teehäuser mit über 3.000 Geisha im Gion-hanamachi gab. Heute gibt es
in Kyoto weniger als 200 Geisha und etwa 50 Maiko.
(Copyright (c) Japan National Tourist Organization)
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