
Das Zeitalter der Hybridautos ist endlich gekommen. Angesichts zunehmender
Sorgen wegen der Umwelt haben Japans Autohersteller in den letzten zehn
Jahren Autos entwickelt, die von einer Kombination aus Strom und Benzin
angetrieben werden. Die neuesten Modelle dieser Hybridautos verfügen über
erheblich verbesserte Motoren und weitere Merkmale, die ihre Vorläufer weit
hinter sich lassen. Mit diesen neuen Modellen könnten Hybridautos künftig
die erste Wahl für Autofahrer in Japan und weltweit werden.
Spaß beim Fahren
Der Hauptvorteil von Hybridautos ist, dass sie aufgrund der geringen
Kohlendioxyd-Emissionen umweltfreundlich sind. Zugleich muss der Fahrer die
Motoren nicht neu aufladen, wie dies mit anderen mit Strom betriebenen
Fahrzeugen, z.B. Fahrrädern, der Fall ist. Japans größter Autohersteller,
die Toyota Motor Corporation, begann 1997 mit dem Verkauf des ersten
Hybridautos in Massenfertigung, des Prius. Die Honda Motor Co. folgte 1999
mit der Einführung des Insight.
Der Verkauf von Hybridautos in Nordamerika und Europa begann 2000; seitdem
haben diese Autos auf der ganzen Welt große Aufmerksamkeit erregt. Der
Filmstar Leonardo DiCaprio soll begeisterter Besitzer eines Hybridautos
sein, und
das britische Automagazin Engine Technology verlieh einem Hybridsystem 2004
seinen Preis "International Engine of the Year" plus weiterer drei Preise in
anderen Kategorien. Diese positive Berichterstattung hat auch die
Verkaufszahlen gefördert: Im Oktober 2005 überschritt der weltweite Verkauf
von Hybridautos der Marke Toyota die Zahl von 500.000.
Als die ersten Autos dieser Art auftauchten, litten sie unter der weit
verbreiteten Auffassung, sie seien bei der Beschleunigung und anderen
Leistungsmerkmalen den benzingetriebenen Autos unterlegen. Toyota hat darauf
reagiert, indem das Unternehmen große Anstrengungen unternahm, die
grundlegende Performance der Autos weiter zu verbessern. Die neuen Modelle
sollten nicht nur gut für die Umwelt sein, sondern das Fahren mit ihnen
sollte auch Spaß machen.
Der Autohersteller scheint dieses Ziel 2003 mit der Entwicklung eines
revolutionären Hybridantriebs namens THS II erreicht zu haben. Dieser
Antrieb verbindet einen 1,5-Liter-Motor mit einem Motor, der 50 % mehr
Leistung produziert als sein Vorgänger. Diese Kombination sorgt für eine
Beschleunigung, die die eines 2-Liter-Benzinmotors übertrifft.
Als Systeme der nächsten Generation hat Toyota das Antriebssystem THS-C für
Kleinlaster sowie das E-Four-System, den weltweit ersten Stromgenerator für
Autos mit Vierradantrieb, entwickelt. Bei Sportwagen erreicht der Hersteller
durch eine Kombination der beiden Systeme E-Four und THS II ein angenehmes
und sicheres Fahrerlebnis.
Kraft zum Sparen
Ein wichtiges Merkmal des Hybridantriebs ist seine Fähigkeit, die kinetische
Energie der Abbremsung in Elektrizität umzuwandeln und diesen Strom dann für
andere Zwecke zu verwenden.
Toyotas Hybrid-Kleinlaster ist in der Lage, große Mengen von Strom zu
erzeugen. Mittels einer 100 Volt-Wechselstromsteckdose im Innern des
Fahrzeugs liefert der Kleinlaster bis zu 1.500 Watt - laut Aussage von
Toyota genug, um Haushaltselektrogeräte wie Haartrockner oder
Mikrowellenöfen zu versorgen bzw. ein Fahrrad oder einen Rollstuhl mit
Elektroantrieb aufzuladen. Einige der Fahrzeuge wurden auch als mobile Büros
ausgestattet, ausgerüstet mit Computern, Faxgeräten und anderen
strombetriebenen Geräten.
Während die Forscher weiter daran arbeiten, den Hybridantrieb aus Strom und
Benzin zu verbessern, findet ein weiterer Wettlauf statt, mit dem ein noch
umweltfreundlicheres Antriebssystem für Fahrzeuge entwickelt wird. In diesem
Bereich sind Brennstoffzellen, die Wasserstoff verwenden, die klaren
Favoriten.
Honda war der erste Autohersteller der Welt, der Brennstoffzellenautos auf
den Markt brachte. Die neueste Entwicklung des Unternehmens ist das
FCX-Konzept, ein Fahrzeug der nächsten Generation, das ein kleines, aber sehr
effizientes Antriebssystem mit Brennstoffzellen nutzt. Honda hat zudem einen
Antrieb entwickelt, der dazu genutzt werden kann, Wasserstoff zuhause zu
produzieren.
Toyota hat im Herbst 2005 ebenfalls sein erstes Modell mit einem
Brennstoffzellen-Hybridantrieb herausgebracht, den Fine-X. Er ist mit einem
Tank für hochkomprimierten Wasserstoff ausgestattet, der als einzige
Emission Wasserdampf ausstößt.
All diese Entwicklungen zeigen, dass die japanischen Autohersteller inmitten
der weltweit zunehmenden Sorgen wegen der Umwelt weiter an der Spitze der
Entwicklung umweltfreundlicher Autotechnologie stehen.
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