
Die abgelegenen Bergdörfer mit ihren Häusern im traditionellen Gassho-Stil
auf der Hochebene von Hida stehen seit 1995 auf der Welterbeliste der
UNESCO. Diese Bergdörfer inmitten der von den jeweiligen Jahreszeiten
geprägten Natur - das frische Grün im Frühling, das prächtig gefärbte Laub
im Herbst und der tiefe Schnee im Winter - sowie ihre Atmosphäre mit den
traditionellen Häusern, die sich eng aneinander reihen, vermitteln dem
Besucher einen märchenhaften Anblick.
Die Häuser im so genannten Gassho-Stil sind durch ihr hohes Dach in Form
eines Dreiecks charakterisiert, das an die gefalteten Hände eines Betenden
erinnert (gassho bedeutet „zum Gebet gefaltete Hände“). Innerhalb ihrer
mehrstöckigen Bauweise sind insbesondere das dritte und vierte Stockwerk von
Bedeutung, da hier die ganze Weisheit der Bauern zum Ausdruck kommt, die
dort auch im kältesten Winter ihre Seidenraupenzucht betreiben. Die Räume
für die Seidenraupen liegen hoch oben unter dem Dach, wohin die Wärme aus
dem ersten Stock hinaufsteigt, wo die Bewohner leben und arbeiten. Das
steil aufragende Dach ist in einem Winkel von sechzig Grad errichtet, so
dass die großen Schneemassen (manchmal bis zu vier Meter hoch) leichter vom
Dach herabgleiten können.
Besonders beliebt ist der Aussichtspunkt auf der Ogimachi-Burg, von dem aus
man das „Shirakawa-go Ogimachi-Dorf“ mit seinen 59 dicht beieinander
stehenden Häusern überblicken kann. Dieser hochgelegene Aussichtspunkt
bietet einen perfekten Panoramablick über das Dorf im Gassho-Stil inmitten
des satten Grüns im Frühling, des bunten Herbstlaubs oder des Schnees im
Winter. Das „Wada-Haus“ und das „Nagase-Haus“ in Ogimachi sind für Besucher
geöffnet und bieten so die Gelegenheit zu erfahren, wie die Menschen früher
lebten. Viele Touristen kommen insbesondere am letzten Sonntag im Oktober
hierher, an dem die alljährliche Brandschutzübung mit den dann aktivierten
Wasserfontänen stattfindet.
In Gokayama ist ein Besuch des „Ainokura-Dorfes“, wo sich 24 Häuser vor
einem hohen Berghang aneinander reihen, sowie des „Suganuma-Dorfes“
empfehlenswert, wo es neun Häuser gibt, darunter zwei aus der Edo-Zeit
(1603-1868). Ein Besuch lohnt sich insbesondere in den folgenden Häusern,
die als Wichtige Kulturgüter Japans registriert sind: das „Murakami-Haus“,
in dem das Familienoberhaupt den Besuchern die Geschichte von Gokayama
erläutert, während diese um das offene Herdfeuer herum sitzen, das „Haba-Haus“,
das die besterhaltene Gassho-Struktur aufweist und nur geringfügig renoviert
wurde, und das „Iwase-Haus“, das mit seinen fünf Stockwerken das größte Haus
im Gassho-Stil in Gokayama ist und dessen Inneres aus dem Holz der
japanischen Zelkove besteht.
(c) 2006 Japan National Tourist Organization
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