Botschaft von Japan
Neues aus Japan Nr.36                           November 2007

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Go-Turnier um den 2. Japanischen Botschafter Cup

   

 

 

 

 

 

Am Wochenende vom 13.-14. Oktober 2007 fand bei wunderschönem Herbstwetter im Veranstaltungssaal der Botschaft von Japan das Go-Turnier um den 2. Japanischen Botschafter Cup statt. Die 62 Teilnehmer kamen nicht nur aus Berlin, sondern waren zum Teil aus Hamburg und Dresden angereist. Nach dem ersten Turnier im Herbst letzten Jahres fand das Go-Turnier nun bereits zum zweiten Mal in der Botschaft statt. Als besonderer Gast war diesmal die professionelle Go-Spielerin Chizu Kobayashi (5. Dan) nach Berlin gekommen, so dass das Turnier lebhaften Zuspruch erfuhr. Am Abend des zweiten Wettkampftages stand dann als Sieger Seulki Hong fest, dem von Botschafter Toshiyuki Takano der Siegespokal überreicht wurde. Sieger des Turniers für die Nachwuchsspieler wurde Johannes Obenaus, der im Gesamtturnier den dritten Platz belegte. Bei der Siegerehrung löste Botschafter Takano mit der Ankündigung, im kommenden Jahr selbst beim Turnier anzutreten, Begeisterung aus.

Am ersten Tag des Turniers fand zudem ein Vortrag von Frau Kobayashi statt, die als professionelle Go-Spielerin derzeit von der Agency for Cultural Affairs als Botschafterin für den Kulturaustausch nach Wien entsandt wurde. Sie erläuterte ihre Eindrücke, die sie aus ihren Beobachtungen in Deutschland gewonnen hatte. Dabei wies sie darauf hin, dass - um Fortschritte beim Go-Spiel zu machen - das unmittelbare Erleben eines hochwertigen Go-Spiels unerlässlich sei. Frau Kobayashi selbst begann mit viereinhalb Jahren unter der Anleitung ihres Vaters, der Go als Hobby spielte, mit diesem Spiel. Anfangs spielte sie auf einem transparenten Spielbrett aus Kunststoff, das ihr Vater angefertigt hatte. Unter dieses Spielbrett wurde dann ein Blatt Papier gelegt, auf dem die Reihenfolge, in der die Spielsteine zu legen sind oder die Spielzüge, die berühmte Go-Spieler bei Partien tatsächlich spielten, verzeichnet waren. Diese spielte sie dann mit richtigen Go-Steinen nach und lernte auf diese Weise das Spiel.

In jüngster Zeit können Go-Partien auch im Internet gespielt werden, so dass es überall möglich ist, jederzeit einen Spielpartner zu finden und gegen ihn anzutreten. Um aber seine Fähigkeiten wirklich zu verbessern, sind dem Lernen mit Büchern oder dem Internet Grenzen gesetzt. Daher bietet die Chance, den Vortrag eines echten Profis zu hören und unmittelbar von ihm zu lernen, eine wertvolle Gelegenheit. In den Veranstaltungssaal der Botschaft waren daher nicht nur die Teilnehmer des Turniers, sondern auch andere professionelle Go-Spieler sowie Freunde dieses Spiels gekommen, um dem Vortrag von Frau Kobayashi aufmerksam zu folgen. Frau Kobayashi benutzte bei ihrem Vortrag ein überdimensioniertes Go-Spiel auf dem Podium, mit dessen Hilfe sie den Zuhörern einzelne Spielzüge sowie tatsächlich gespielte Partien erläuterte. Allerdings erklärte sie auch, dass, selbst wenn sie die Spielzüge hier zeige, die Zuhörer diese umgehend wohl wieder vergessen würden. Beim Go-Spiel sei es daher sehr wichtig, nicht nur den Verstand zu benutzen, sondern sich auch auf seine Intuition zu verlassen. Sie betonte, es sei vor allem von großer Bedeutung „natürlich“ zu spielen. Frau Kobayashi engagiert sich mit Nachdruck für die Verbreitung des Go im Ausland. Zu ihren Schülern zählte u.a. Hans Pietsch, der erste professionelle Go-Spieler aus Deutschland, der, während er in Lateinamerika Go unterrichtete, unter tragischen Umständen ums Leben kam. Frau Kobayashi hofft, dass sie in Zukunft starke Go-Spieler aus Deutschland heranbilden kann, die in die Fußstapfen von Herrn Pietsch treten werden.


 

Fotos: T©M

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