Botschaft von Japan
Neues aus Japan Nr.41                                  April 2008

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kabuki-Aufführungen des Heisei Nakamura-za in Berlin

 

 

 

 

 

 

 

Home
  Wasser und Hygiene
  JET in Saitama
  Kabuki in Berlin
  Japanisch lernen
  Filme aus Japan
Kalender des Monats

 

 

 

 

 

 

 

 

Im kommenden Mai wird ein Kabuki-Ensemble in Berlin gastieren. Das Kabuki-Theater hat seine Anfänge in der Edo-Zeit und ist eine der traditionellen Bühnenkünste Japans, die auf eine rund 400-jährige Geschichte zurückblicken kann. Im Kabuki steht aber nicht allein das Drama im Mittelpunkt, vielmehr wird es auch durch Elemente wie Musik, Tanz, Kostüme, Schmink-techniken sowie die Gestaltung des Bühnenbildes geprägt, so dass man durchaus von einem „Gesamtkunstwerk“ sprechen kann. Die Aufführungen des Theaterensembles Heisei Nakamura-za unter der Leitung von Nakamura Kanzaburo sind vom 14.-21. 05. 2008 im Haus der Kulturen der Welt zu sehen.

Nakamura Kanzaburo ist einer der repräsentativen Kabuki-Schauspieler Japans, der daneben auch im Fernsehen und in Filmen auftritt. Er stammt aus einer berühmten Familie von Kabuki-Schauspielern und stand bereits mit vier Jahren auf der Bühne. 2005 erhielt er seinen jetzigen Künstlernamen Nakamura Kanzaburo XVIII. Es ist das erste Mal, dass er in Berlin auftritt. Sein Vater Nakamura Kanzaburo XVII. gab hingegen bereits 1965 eine Aufführung in Berlin und präsentierte damit erstmals die Kunst des Kabuki in Deutschland.

Im Kabuki werden die Darstellungstechniken sowie die Texte vom Vater an den Sohn weitergegeben. Auch Nakamura Kanzaburo wurde von seinem Vater und seinem Großvater unterrichtet. Aus diesem Grund gibt es auf der Kabuki-Bühne normalerweise niemanden, der für die Inszenierung zuständig ist oder als Regisseur auftritt. Nakamura Kanzaburo tritt einerseits für die Traditionen des Genres ein. Anderseits hält er aber auch aus dem Wunsch heraus, ein für alle Zuschauer gleichermaßen unterhaltsames Kabuki zu gestalten, enge Verbindung nicht nur innerhalb der Kreise des Kabuki-Theaters, sondern auch zu andern Bühnenkünsten in Japan. Er arbeitet mit Fernseh- und Filmschauspielern sowie auch mit Musikern zusammen. Er führte zudem neue Darstellungstechniken in das Kabuki ein, die er mit der Gründung seines Ensembles Heisei Nakumra-za nun dem Publikum präsentiert. Das neue Kabuki-Theater erfreut sich in Japan vor allem beim jungen Publikum großer Beliebtheit. Das im Rahmen der Aufführungen hier in Berlin gezeigte Stück enthält neue Elemente der Darstellung. Für die Inszenierung verantwortlich ist der Theaterregisseur Kushida Kazuyoshi, der auch moderne Theaterstücke wie z.B. von Brecht und Beckett inszeniert hat. Regisseur Kushida äußerte sich zur anstehenden Aufführung in Berlin wie folgt: „Mein erster Auslandsaufenthalt ging 1969 nach Berlin. Damals führte ich zusammen mit Kanze Hideo im Berliner Ensemble im damaligen Ostberlin No- und Kyogen-Stücke auf. Dort habe ich auch erstmals Stücke von Brecht gesehen, die einen großen Einfluss auf mich ausübten. Das war eigentlich der Anlass, warum ich mich dann dem modernen Theater zuwandte. Dass das Heisei Nakamura-za nun in Berlin auftritt, berührt mich zutiefst. Zugleich verbinde ich mit Berlin ganz besondere Erinnerungen.“

Das in Berlin gegebene Stück trägt den Titel „Natsumatsuri Naniwa Kagami“. Es spielt in der Kaufmannsstadt Osaka und behandelt den Alltag der dort lebenden Menschen, die Lebensweise der Yakuza, menschliche Gefühle sowie das Thema Gewalt. Das Stück dauert in der Originalfassung rund zehn Stunden. Für die anstehende Europatournee wurde es auf ca. 2,5 Stunden gekürzt und der Stadt Berlin als Aufführungsort angepasst. Als nächste Station nach Berlin stehen im Juni Aufführungen im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) an, der Kulturhauptstadt Europas 2008.

 

Druckversion

5 1 Home | Kalender des Monats

Wasser und Hygiene | JET in Saitama | Kabuki in Berlin

Japanisch lernen | Filme aus Japan