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    Einleitung 
    
    In diesem Jahr begann der Zeitraum der 
    Verpflichtungen entsprechend dem Kyoto-Protokoll (2008-2012). Japan hat sich 
    in dem genannten Protokoll verpflichtet, „im betreffenden Zeitraum die 
    Emissionen von Treibhausgasen gegenüber 1990 um sechs Prozent zu reduzieren“. 
    Um dieses Ziel zu erreichen, wirken der öffentliche und der private Sektor 
    bei der Gestaltung verschiedener Mechanismen sowie bei der Umsetzung 
    konkreter Maßnahmen zusammen.  
    
    Unter dem Schlagwort „Gestaltung einer 
    Low Carbon Society“, also einer Gesellschaft mit niedrigem 
    Kohlendioxidausstoß, wird dem Problem der globalen Erwärmung zunehmend 
    weltweite Aufmerksamkeit zuteil. Auch beim diesjährigen G8-Gipfeltreffen von 
    Toyako stand der Klimawandel als eines der wichtigsten Themen auf der 
    Tagesordnung.  
    
    Zugleich richtet die Staatengemeinschaft 
    ihren Blick bereits auf den nächsten Schritt, nämlich die Gestaltung einer 
    Nachfolgeregelung für den Zeitraum nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls 
    ab 2013. Wie diese neue Regelung effizient zu gestalten ist, wird seit 
    einiger Zeit lebhaft diskutiert.  
    
    Bei der 14. Vertragsstaatenkonferenz zur 
    Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (COP14) und der gleichzeitig 
    veranstalteten 4. Vertragsstaatenkonferenz der Mitgliedsstaaten des Kyoto-Protokolls 
    (COP/MOP4), die vom 1.-12. Dezember 2008 im polnischen Posen stattfand, 
    wurde über die Gestaltung eines post-2012 Klimaschutzabkommens (u.a. 
    Festlegung der Ziele, sektoraler Ansatz), die Kyoto-Mechanismen, die Frage 
    des Senkens der Emissionen durch Wälder sowie weitere wichtige Punkte 
    diskutiert. Nachfolgend wird der Umriss und die Bewertung dieser Konferenz 
    durch die japanische Regierungsdelegation wiedergegeben. (Das Dokument wurde 
    für Neues aus Japan gekürzt.)  
  
    
    Umriss und Bewertung der 14. 
    Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP14) 
    
    I. Allgemeines 
    
      - 
      
      1. Die 14. Vertragsstaatenkonferenz zur 
      Klimarahmenkonvention der VN und die 4. Vertragsstaatenkonferenz der 
      Mitgliedsstaaten des Kyoto-Protokolls fand vom 1.-12. Dezember 2008 in 
      Posen, Polen, statt. Japan wurde u.a. durch Umweltminister Tetsuo Saito 
      vertreten. 
   
      - 
      
      […] 
   
      - 
      
      Umweltminister Saito nahm an der 
      Zusammenkunft der Fachminister teil. Im Rahmen dieser Zusammenkunft 
      erläuterte er die Position Japans in Bezug auf gemeinsame langfristige 
      Ziele, den sektoralen Ansatz sowie die Notwendigkeit eines der jeweiligen 
      wirtschaftlichen Entwicklung der verschiedenen Länder angepassten 
      Vorgehens (Differenzierung). Zugleich unterstrich er, dass man angesichts 
      der derzeitigen Finanzkrise die Maßnahmen gegen den Klimawandel zur 
      Schaffung von wirtschaftlichem Wachstum nutzen müsse. In persönlichen 
      Gesprächen mit Vertretern der Vereinigten Staaten, Chinas, der 
      Europäischen Kommission, Polens, Dänemarks, Schwedens, Großbritanniens und 
      Südafrikas sowie bei einer Unterredung mit US-Senator John Kerry wurde die 
      Haltung Japans noch einmal unterstrichen sowie ein Meinungsaustausch über 
      die Zusammenarbeit mit den einzelnen Ländern durchgeführt. 
   
      - 
      
      Auf der Konferenz der 
      Wirtschaftsminister (Japan wurde durch den Parlamentarischen 
      Staatssekretär im METI, Masaaki Taniai, vertreten) und Vertretern von 
      Wirtschaft und Industrie konnte das Verständnis über die Vorteile eines 
      sektoralen Ansatzes weiter vertieft werden. Als Ergebnis dieser 
      Zusammenkunft wurde der „Warschauer Dialog“ ins Leben gerufen, mit dessen 
      Hilfe der Meinungsaustausch mit Vertretern der Wirtschaft geführt werden 
      soll. Zugleich wurde der Vorschlag Japans, im März kommenden Jahres einen 
      Workshop über den sektoralen Ansatz zu veranstalten, begrüßt. 
   
      - 
      
      […]  
     
    
     
    II. Wichtigste Ergebnisse 
    
      - 
      
      Die Diskussion über die 
      Nachfolgeregelung des Kyoto-Protokolls ab 2013 wurde vor allem in zwei 
      verschiedenen Foren geführt. 
      […] 
   
      - 
      
      Einzelthemen 
      (1) Zweite Überprüfung des Kyoto-Protokolls auf der Grundlage von Artikel 
      9 
     […]  
     
    
      
      (2) Entwicklung sowie Transfer von 
      Technologien 
      Zur Förderung des Technologietransfers wurde das „Strategische Programm“ 
      von den Teilnehmern der Klimakonferenz begrüßt. Man stimmte überein, 
      dieses Programm so rasch wie möglich umzusetzen. Ihm wurde die Bezeichnung 
      „Strategisches Programm von Posen“ gegeben. Zudem wurde vereinbart, den 
      Stand des Technologietransfers gemäß Art. 4 (1c) sowie Art. 5 auf der 
      nächsten Vertragsstaatenkonferenz (COP15) zu überprüfen. Die 
      entsprechenden Institutionen der einzelnen Staaten wurden aufgefordert, 
      diesbezüglich ihre Auffassungen darzulegen. […] 
      
      (3) Anpassung 
      Als Fonds zur Unterstützung der Entwicklungsländer wurde der 2001 auf der 
      COP7 vereinbarte Anpassungsfonds im Rahmen des Kyoto-Protokolls in dem von 
      der COP/MOP3 vorgeschlagenen Form (Vorstand, Sekretariat u.a.) angenommen. 
      Die COP/MOP4 wurde vom Vorstand aufgefordert, in Bezug auf die 
      grundlegenden Vorschriften Vorschläge zu unterbreiten. Auf dieser 
      Konferenz wurden mit Blick auf die Entwürfe für die entsprechenden 
      Vorschriften sowie den künftigen Kurs des Anpassungsfonds Diskussionen 
      geführt, die schließlich zu einer Übereinkunft führten. Der Vorstand des 
      Fonds wird nun die detaillierten Vorschriften prüfen. […] 
      
      (4) Kyoto-Mechanismen 
      In Bezug auf die „Clean Development Mechanism“ (CDM) legten die 
      Vertragsstaaten Verbesserungsvorschläge vor. Diskutiert wurde insbesondere 
      über die Organisationsform, etwa den CDM-Vorstand, sowie über die 
      Verbesserung der regionalen Unausgewogenheit bei den CDM-Projekten. Die 
      Nutzung der CCS-Technologie (Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid) 
      im Rahmen der CDM wird innerhalb des CDM-Vorstands auf ihre Auswirkungen 
      geprüft werden. […] 
      
      (5) Reduktion von Emissionen aus 
      Entwaldung und Waldschädigung (REDD) 
      Im Juni dieses Jahres fand in Tokyo ein Workshop in Bezug auf die 
      Überprüfung verfahrenstechnischer Aufgaben statt, damit dieser 
      Themenkomplex in die Nachfolgeregelung für das Kyoto-Protokoll eingebunden 
      werden kann. Die Ergebnisse dieser Überprüfung wurden auf der 
      Klimakonferenz vorgestellt. Zugleich kam man überein, mit Blick auf die 
      noch ungelösten Fragen (z.B. Überlegungen in Bezug auf die Festlegung und 
      Schätzung der Kohlendioxidäquivalente für Waldflächen) einen Zeitrahmen 
      für die Prüfung bis zur COP15 zu erstellen. 
      
      Am 12. Dezember veröffentlichten 
      zwanzig Staaten, darunter auch Japan, eine gemeinsame Erklärung ihrer 
      Fachminister zur Stärkung des REDD-Ansatzes, die von Umweltminister Saito 
      unterzeichnet wurde. Japan unterstrich bei der Herausgabe der gemeinsamen 
      Erklärung die Notwendigkeit, im Rahmen der künftigen Zusammenarbeit aller 
      Staaten vertrauenswürdige Mechanismen in Bezug auf die Messung, 
      Berichterstattung und Überprüfung zu gestalten.  
      
      (6) Abgase des Luft- und 
      Schiffsverkehrs 
      Mit Blick auf die Abgase des weltweiten Luft- und Schiffsverkehrs wurde 
      beschlossen, dieses Thema innerhalb der Arbeitsplanung der Ad-hoc-Arbeitsgruppe 
      Kyoto-Protokoll für 2009 weiter zu diskutieren. 
      
      (7) Forschung sowie Beobachtung 
      Auf der Konferenz wurde über die Fortschritte im Komitee für 
      Erdbeobachtungssatelliten (CEOS) auf der Grundlage der Planungen für das 
      Globale Klimabeobachtungssystem (GCOS) berichtet. Auch der Stand der 
      Überprüfung zur Festlegung von Normen für Klimaveränderungen im Rahmen des 
      Globalen Terrestrischen Beobachtungssystems (GTOS) wurde vorgestellt. 
      Diese Ergebnisse werden im Rahmen der anstehenden Tagung SBSTA30 zusammen 
      mit den Fortschritten bei der Planung des GCOS einer Bewertung unterzogen 
      werden. Die einzelnen Länder wurden aufgefordert, Angaben zum Stand der 
      Umsetzung von GCOS zu machen. 
     
    
     
    III. Bewertung 
    
      
      (1) Auf dieser Konferenz wurde trotz 
      der aktuellen internationalen Finanzkrise das Problem des Klimawandels 
      intensiv diskutiert. Dabei zeigten sich alle Staaten fest entschlossen, 
      dieses Problem nachdrücklich anzupacken. Als Land, das den Vorsitz beim 
      G8-Gipfeltreffen von Toyako innehatte, hat Japan an das gemeinsame 
      langfristige Ziel erinnert, die Resultate dieses Gipfels mit den 
      Ergebnissen im Rahmen der Vereinten Nationen zu verknüpfen. Zugleich hat 
      sich Japan aktiv u.a. an den Diskussionen über den sektoralen Ansatz, über 
      die Schaffung von Kategorien entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung 
      der einzelnen Staaten (Differenzierung) sowie über Mechanismen für den 
      Aufstieg in eine höhere Kategorie je nach Entwicklung beteiligt und um die 
      Zustimmung der Mitgliedsstaaten geworben.  
      
      (2) In Bezug auf die Prüfung der 
      Reduktionsziele für die Staaten in Anhang I wurde ein Abschlussdokument 
      verabschiedet, das auch die Überlegungen Japans enthält. So sollten u.a. 
      Faktoren wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Weltklimarats (IPCC) 
      sowie Reduzierungspotentiale und die entsprechenden Kosten berücksichtigt 
      werden.  
      
      (3) Mit der nun erzielten Übereinkunft 
      konnten die grundlegenden Voraussetzungen für die Unterstützung der 
      Entwicklungsländer durch den Anpassungsfonds geschaffen werden. 
      
      (4) Mit dem auf der Klimakonferenz von 
      Posen erstellten Arbeitsplan wurde die Richtung für die Verhandlungen im 
      kommenden Jahr aufgezeigt. Zudem fand eine breit angelegte und ernsthafte 
      Diskussion statt, in der sich die Auffassungen der teilnehmenden Staaten 
      in Bezug auf die Nachfolgeregelung für das Kyoto-Protokoll widerspiegelten. 
      Dies wird sich mit Blick auf die Vorbereitung der Verhandlungen im 
      nächsten Jahr als nützlich erweisen. Japan wird sich weiterhin mit 
      Nachdruck dafür einsetzen, dass auf der im kommenden Jahr in Kopenhagen 
      stattfindenden COP15 ein post-2012 Klimaschutzabkommen erreicht wird, an 
      dem sich alle führenden Emittenten in verantwortungsvoller Weise 
      beteiligen werden.  
     
      
    
    (Das Manuskript 
    dieses Umrisses wurde für Neues aus Japan leicht 
    gekürzt und ins Deutsche übersetzt.) 
  
    
    
    
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