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Neues aus Japan Nr.98 Januar 2013

Haramaki

- traditionelle Leibbinden entwickeln sich zu einem stylischen Modeaccessoire für Männer

Mit dem nahenden Winter sieht man in den letzten Jahren auf den Straßen Japans auch wieder mehr junge Männer, die einen haramaki, eine traditionelle Leibbinde in Form eines langen Tuches, das als Schutz vor Kälte um den Bauch gewickelt wird, als modisches und zugleich ungemein praktisches Accessoire tragen. Bis vor einigen Jahren gab es haramaki nur in hellbeigen Farbtönen, die der typischen Hautfarbe der Menschen in Japan nahekommen. Zudem wurden diese praktischen Bauchwärmer fast ausschließlich von älteren Männern getragen. Seit dem letzten Winter jedoch bieten Kaufhäuser und Bekleidungsgeschäfte haramaki in einer großen Auswahl an unterschiedlichsten Mustern und Farben an, die sich vor allem an modebewusste junge Männer richten. Die Designs reichen von Streifen-, Tupfen- und Hahnentrittmustern bis hin zu beliebten Figuren aus Manga und Anime. Auch das Angebot in Bezug auf die Farben hat außerordentlich zugenommen. Es gibt nun nicht mehr nur eher unmodische Farben in der Art von Unterwäsche, um den Bauch und damit den Körper im Winter angenehm warm zu halten. Vielmehr entwickeln sich haramaki immer mehr zu einem modischen Accessoire, das über dem Hemd oder Pullover getragen wird und so der Erscheinung seines Trägers eine ganz besondere Note verleiht.

 

 

Neueste Trends

Die Idee, ein Kleidungsstück, das bisher als Teil der Unterwäsche galt, nun vor aller Augen zu tragen, kam vor etwa drei Jahren auf, auch dank zweier außerordentlich beliebter Trends in der Frauenmode: des Mori Girl-Style („Waldmädchen“) und des „Outdoor Mix“-Style. Beide Stile kombinieren Leggings und sichtbar getragene Teile von Unterwäsche. Dieses Konzept hat nun auch Einzug in die Welt der Männermode gefunden, wo bereits in den letzten Jahren ein Trend hin zu wärmenden und komfortablen Outfits zu beobachten ist. Haramaki sind nun nach Leggings ein großer Hit als nächster Item der sogenannten Snug Fashion („Kuschelige Mode“).

Das Kombinieren eines haramaki mit Anzugsjacke und Hemd ist ein einfaches Mittel, um einem eher formalen Aussehen einen besonderen modischen Touch hinzuzufügen. Ein Einkäufer bei Marui, einer Warenhauskette, die besonders bei jungen Leuten sehr beliebt ist, meint: „Immer mehr Männer kaufen sich lieber einen dünnen haramaki, der zu einem Anzug getragen werden kann und sie trotzdem nicht aufgebläht erscheinen lässt.“ Haramaki stellen somit eine kostengünstige und zugleich freche Bereicherung der Männergarderobe dar.

 

 

Schnappschüsse auf der Straße

Sorgfältig gestaltete Muster, die gut zu dunklen Farben passen, z. B. solche, die einen schwarzen oder grauen Hintergrund zeigen, sind bei Männern derzeit besonders beliebt. Haramaki können auf unterschiedlichste Weise getragen werden. Manche Männer bevorzugen haramaki, deren Farben zu ihrer Oberbekleidung passen, andere wählen lieber ein etwas knitterig wirkendes Exemplar, das ihnen eine individuelle Note verleiht. Bunte haramaki eignen sich hervorragend, um der eigenen Erscheinung einen Farbspritzer hinzuzufügen sowie den Taillenbereich zu akzentuieren. Viele modebewusste japanische Männer haben für sich selbst Wege entwickelt, damit sie in ihren haramaki gut aussehen, wenn sie ihre Jacken im Büro oder im Restaurant ablegen. In der Vergangenheit war das Tragen von haramaki auf die kalten Monate des Jahres beschränkt. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich dieser Trend im kommenden Frühjahr weiterentwickeln wird.

 

© Web Japan 2011

 

 


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