Im schon deutlich kühleren Monat November präsentieren wir ein Reiseandenken aus Japan (お土産 omiyage), das hierzulande auf den ersten Blick nicht unbedingt als typisch japanisch gilt: dekorative Lederprodukte 印伝 inden, bei denen Hirschleder mit japanischem urushi Lack verziert wird.
Koshu Inden
Fotos: FUJIMAKI Hyakkaten (Ginza), in Zusammenarbeit mit Inden Yamamoto

Es heißt, die ersten inden wurden in der Kan’ei-Ära (1624-1643) während der Edo-Zeit hergestellt. Wunderschön dekoriertes Leder aus Indien, das die damalige japanische Regierung als Geschenk aus dem Ausland erhalten hatte, inspirierte japanische Kunsthandwerker dazu, selbst dekorative Lederwaren von einzigartigem Charakter zu kreieren.
Heute wird das Erbe von inden als traditionelle dekorative Kunst nur noch in der Umgebung der Stadt Kofu in der Präfektur Yamanashi gepflegt. Da diese Region früher unter dem Namen „Koshu“ bekannt war, werden die dort gefertigten Lederprodukte als Koshu Inden bezeichnet. Der einzigartige Produktionsprozess, bei dem urushi Lack aus Koshu Verwendung findet, fasziniert die Menschen in Japan bereits seit vielen Jahrhunderten.
Traditionell wurde Koshu Inden für die Herstellung von Rüstungen und Helmen sowie für Beutel verwendet. Heutzutage findet dieses Leder auch Verwendung als Geldbörsen, Taschen und Ähnliches. Hirschleder ist sehr widerstandsfähig und haltbar. Je länger diese Produkte benutzt werden, desto mehr verändern sie ihr Aussehen und ihre Textur. Zugleich steigert dies im Zusammenspiel mit den Mustern aus urushi den besonderen Reiz dieser Objekte.
Designs, die an die vier Jahreszeiten in Japan erinnern, etwa kleine Kirschblüten, Wellenmuster oder Libellen, sind traditionelle Klassiker; jedoch tauchen in den letzten Jahren auch Figuren aus Animes und Computerspielen als Muster auf, so dass deren Vielfalt immer weiter zunimmt.
Lassen auch Sie sich begeistern von der Schönheit Japans, die in den hübschen Schattierungen der einzigartigen dreidimensionalen Muster auf dem Hirschleder zu entdecken ist.
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