Die Paralympischen Spiele vertrauen auf eine umfassende Unterstützung durch eine Vielzahl von Beteiligten. Dieser Beitrag stellt zwei dieser Beteiligten vor, die den Athletinnen und Athleten unterstützend zur Seite stehen, beispielsweise eine Läuferin, die als Begleitläuferin (Guide) für eine paralympische Marathon-Läuferin mit beeinträchtigter Sehfähigkeit fungiert sowie ein Unternehmer, der die Fähigkeiten von Sportlerinnen und Sportlern durch die Entwicklung neuer Hilfsmittel fördert.
Fotos: OBARA Takahiro
Zwei Athletinnen treten an eine an

Bild: INOUCHI Natsumi (links) und ihr Guide HINO Minako mit dem Band, das beide beim Laufen verbindet.
„Unser Job besteht nicht einfach nur darin, zusammen mit den Wettkämpfern zu laufen“, erklärt die Begleitläuferin Hino Minako. Ein wichtiger Teil ihrer Aufgabe sei es, den Athleten in vielerlei Hinsicht auch außerhalb des eigentlichen Wettkampfes zu helfen, z.B. beim Transport oder beim Umkleiden. Oft trainierten die Guides zusammen mit den Athleten und manchmal gäben sie ihnen auch Tipps, ganz so wie ein Trainer. „Unsere Aufgabe ist es ein Umfeld zu schaffen, das es den Wettkämpfern leichter macht zu laufen. Und wenn ich einen Rat geben kann, dann achte ich bei meiner Wortwahl darauf, dass die Läufer dadurch positiv beeinflusst werden.“

Bild: Es gibt zudem zahlreiche Gelegenheiten, gemeinsam mit Mitgliedern von Leichtathletik-Hochschulmannschaften zu trainieren.
Hino Minakos derzeitige Partnerin ist Inouchi Natsumi, japanische Rekordhalterin in den Laufdistanzen von 1.500 m und 5.000 m (Kategorie T11, Stand: Juni 2019). Sie vertraut ihrer Begleitläuferin und ist überzeugt, dass sie mit Hinos Hilfe ihre eigenen Rekorde verbessern kann. Beide trainieren täglich zusammen nach dem Motto: „Nutze nie eine Beeinträchtigung als Entschuldigung dafür, nicht dein Bestes zu geben.“
Das Potenzial von Sportprothesen verbessern

Bild: SATO Keita (links) und ENDO Ken in der Shin-Toyosu Brillia Laufarena neben dem Firmensitz von Xiborg Inc., einem Unternehmen, das sich der Entwicklung von Laufprothesen verschrieben hat.
Viele Jahre lang war Endo Ken mit der Entwicklung von Gehprothesen befasst, bei denen die Vorzüge von Technologien aus dem Bereich Robotik genutzt werden. Dann entschied er sich, Sportprothesen herzustellen, weil er dachte, dass es für Menschen mit Beeinträchtigungen eine Inspiration bedeuten würde, wenn Läufer mit Prothesen die Rekorde von Athleten ohne Beeinträchtigungen einstellen könnten.
Der erste Athlet, der sich freiwillig für diese große Herausforderung zur Verfügung stellte, war Sato Keita. Er war der einzige Kurzstreckenläufer, der an den Paralympischen Spielen in Rio 2016 mit einer japanischen Prothese teilnahm. Sato findet, die perfekte Prothese für ihn sei diejenige, die so federt, als bezöge sie Energie aus dem Boden. Dazu meint Endo: „Am besten wäre es, wenn der Abprall des Abstoßes vom Boden über dem Gewichtsschwerpunkt des Läufers liegt. Allerdings ist es schwierig, die Prothesen so anzupassen, dass sie der Wahrnehmung jedes einzelnen Athleten entsprechen.“ Trotz dieser Schwierigkeiten setzte er die Entwicklung in enger Zusammenarbeit mit den Athleten fort. Bei den anstehenden Paralympischen Spielen in Tokyo werden sie bei ihrer großen Herausforderung von den Vorzügen dieser Kooperation profitieren.

Bild: Diese Sportprothesen wurden von Xiborg Inc. (CEO Endo Ken) entwickelt.

Bild: Die von einer NPO geführte Blade Library innerhalb der Arena bietet jedem die Gelegenheit, Sportprothesen auszuprobieren.
(c) 2021 Web Japan