Am 7. und 8. Dezember 2021 fand der „Tokyo Nutrition for Growth (N4G) Summit“ statt, bei dem die Regierung von Japan als Gastgeber fungierte. Die Zusammenkunft wurde im Hybridformat durchgeführt, bei dem die Teilnehmer aus dem Inland in Präsenz anwesend waren, während sich die ausländischen Teilnehmer online beteiligten.

Bild: (Foto: Außenministerium von Japan)
Zusammenfassung
Bei der Sitzung der hochrangigen Vertreter am ersten Tag der Veranstaltung stellte Japans Premierminister KISHIDA Fumio das Engagement seines Landes für die Verbesserung der weltweiten Ernährung vor. Zudem gab er bekannt, dass Japan in den kommenden drei Jahren Hilfen an andere Staaten im Bereich Ernährung leisten wird, deren Umfang mehr als 300 Mrd. Yen (umgerechnet über 2,8 Mrd. Dollar) beträgt. Zugleich wird Japan sich für die Sicherstellung einer Gesundheitsversorgung für alle Menschen (Universal Health Coverage) einsetzen. Japans Außenminister HAYASHI Yoshimasa hielt bei dieser Sitzung die Ansprachen zur Begrüßung der Teilnehmer sowie zum Abschluss dieses Programmteils, während die Staatsministerin für Auswärtiges, SUZUKI Takako, die ersten beiden Sitzungen des Gipfeltreffens abschloss.

Bild: Premierminister Kishida während seines Redebeitrags beim Tokyo N4G Summit 2021 (Foto: Cabinet Public Relations Office)
Bei den themenbezogenen Sitzungen am zweiten Tag führten der Minister für Landwirtschaft, Forsten und Fischerei, KANEKO Genjiro, sowie der Minister für Gesundheit, Arbeit und Soziales, GOTO Shigeyuki (vertreten durch seinen Parlamentarischen Staatssekretär SATO Hidemichi) mit ihren Redebeiträgen in die jeweiligen Themen ein. Als Ergebnis der zweitägigen Diskussionen beim Tokyo N4G Summit wurde das Dokument Tokyo Compact on Global Nutrition for Growth (Link zum Außenministerium von Japan – in engl. Sprache) verabschiedet. Das nächste N4G-Gipfeltreffen wird 2024 in Frankreich stattfinden.
Am Tokyo N4G Summit 2021 beteiligte sich ein breites Spektrum von Akteuren, darunter Regierungen, internationale Organisationen, der Privatsektor, die Zivilgesellschaft sowie akademische Kreise. Die Teilnehmer diskutierten die folgenden fünf thematischen Bereiche: (1) Gesundheit, (2) Nahrung, (3) Resilienz, (4) Verantwortlichkeit sowie (5) Finanzierung. Dabei betrachteten sie sowohl die sich weltweit verschlechternde Situation in Bezug auf Ernährung infolge von COVID-19 als auch die zu beobachtende Ausweitung der doppelten Belastung durch Fehlernährung – unabhängig davon, ob Staaten über ein hohes Einkommen oder begrenzte Ressourcen verfügen – sowie auch die Koexistenz von Unterernährung, die wirtschaftliches Wachstum verhindert, und Überernährung, die Ursache für lebensstilbedingte Erkrankungen ist.
Die einzelnen Sitzungen
Bei der Sitzung der hochrangingen Teilnehmer am 7. Dezember mit mehr als fünfzig Vertretern, darunter Regierungschefs und Minister aus über dreißig Staaten sowie Leiter internationaler Organisationen, Vertreter des Privatsektors, der Zivilgesellschaft und des akademischen Bereichs, stellten diese ihr Engagement vor, mit dem sie die Situation in Bezug auf die weltweite Ernährung verbessern wollen.
Zu Beginn der themenbezogenen Sitzungen am 8. Dezember führte Japans Landwirtschaftsminister Kaneko aus, dass es bei der Transformation der Nahrungsmittelsysteme keine einheitliche Lösung gebe, die für alle Länder gleichermaßen passe. Auch könne die Lebensmittelindustrie mittels Innovationen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Ernährung leisten. Zudem wies er auf die große Bedeutung der Veränderung der individuellen Gewohnheiten durch Ernährungserziehung sowie der Unterstützung der Entwicklungsländer durch öffentlich-private Partnerschaften hin. Staatssekretär Sato vom Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales erklärte stellvertretend für seinen Minister, dass angesichts von Befürchtungen, dass aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie noch mehr Menschen unter Fehlernährung leiden, für die internationale Gemeinschaft die Notwendigkeit bestehe, zur Verbesserung der Ernährung eng zusammenzuwirken. Im Anschluss fanden Paneldiskussionen zu den drei Themenbereichen (1) Gesundheit, (2) Nahrung und (3) Resilienz statt, an denen sich ein breites Spektrum von Vertretern aus Regierungen, internationalen Organisationen, dem Privatsektor, der Zivilgesellschaft und aus akademischen Kreisen als Podiumsgäste beteiligte sowie über den Kurs künftigen Handels diskutierte. Darüber hinaus wurden die beiden anderen Themenbereiche Verantwortlichkeit sowie Finanzierung im Rahmen einer sich überschneidenden Agenda behandelt.
Anlässlich des Tokyo N4G Summit 2021 fanden im In- und Ausland über 120 offizielle Side Events zur Verbesserung der Ernährung statt, die von einer Vielzahl inländischer und internationaler Akteure organisiert wurden. Im Rahmen dieser Events tauschten sich die Teilnehmer mit Blick auf Japans Engagement bei ernährungsbezogenen Fragen sowohl in Japan selbst als auch im Ausland vonseiten der Industrie, der Regierung und den Wissenschaften über die Verbesserung der Ernährung und die Weiterverbreitung ihres Engagements aus.
Während des zweitägigen Gipfeltreffens gab es mindestens 331 verbindliche Zusagen von 156 Stakeholdern, darunter 66 Staaten und zwanzig Akteure aus dem Privatsektor; zudem wurden finanzielle Beiträge im Umfang von mehr als 27 Mrd. Dollar zugesagt. Die Ergebnisse des Tokyo N4G Summit überstiegen damit die Resultate früherer Ernährungsgipfel.
Bei diesem Gipfel wurde das Dokument „Tokyo Compact on Global Nutrition for Growth“ (siehe obigen Link) als Ergebnis verabschiedet, das die konkrete Richtung für die internationale Gemeinschaft zur Verbesserung der Ernährung vorgibt. Das Dokument erhielt die Unterstützung von 212 Teilnehmern, darunter 64 Regierungen, elf internationale Organisationen, 60 Unternehmen und 58 Vertreter der Zivilgesellschaft. In dem Dokument werden konkrete Maßnahmen in Bezug auf das künftige Vorgehen in den fünf Bereichen Gesundheit, Nahrung, Resilienz, Verantwortlichkeit und Finanzierung aufgeführt, um die weltweite Fehlernährung bis 2030 zu beenden.