Gedenktage in Japan: Tag des Haiku-Gedichts (19. August)

Bild: (c) Die beiden Schriftzeichen für „Haiku“. (c) Aflo
Im Sommermonat August stellen wir in unserer Serie zu Gedenk- und Aktionstagen in Japan ein Datum vor, das an die wahrscheinlich kürzeste Gedichtform der Welt erinnert: den Tag des Haiku am 19. August. Dieses reimlose siebzehnsilbige Kurzgedicht wird nach dem Silbenmuster 5 – 7 – 5 verfasst und enthält in der Regel ein Wort, das die Jahreszeit andeutet. Es entstand im 16. Jh. und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit in Japan.
Der Gedenktag wurde erstmals 1992 von der Universität Kyoto festgelegt. 1994 bestimmte auch die Stadt Ueno, Geburtsort von MATSUO Bassho (1644-1694), des wohl berühmtesten Haiku-Dichters, anlässlich seines 350. Geburtsjahres den 19. August als Gedenktag. Wie schon bei früheren Gedenktagen gibt es auch hier eine Eselsbrücke, um sich das Datum zu merken: „Haiku“ wird in „ha“ = „acht“, „i“ = „eins“ und „ku“ = „neun“ geteilt und ergibt so den 19. 08., wobei der Monat zuerst genannt wird.
Haiku-Gedichte sind auch außerhalb Japans ungemein populär, und weltweit besteht eine Vielzahl von Gesellschaften, die sich der Förderung dieser Gedichtform widmen. Im Ausland gibt es übrigens einen weiteren Haiku-Gedenktag, den „International Haiku Poetry Day“ am 17. April.