Botschaft von Japan

Technologie

Wo die Welt zusammenkommt: Osaka – eine Stadt entfaltet sich durch Expos

Seit dem 19. Jahrhundert fungiert Osaka als Gastgeberin einer Vielzahl umfangreicher Ausstellungen, die dazu beigetragen haben, die Industrie und Kultur der Stadt weiterzuentwickeln.

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Bild: „Detaillierte Ansicht der 5. Nationalen Industrieausstellung“ (Collection of Amagasaki City Museum of History)

Osakas florierende Viertel wachsen mithilfe von Ausstellungen

Die Geschichte von Shinsekai, einer geschäftigen Gegend im Süden von Osaka, die heute tagtäglich große Menschenmassen anzieht, begann im Jahr 1903 mit der 5. Nationalen Industrieausstellung. Als Mittel zur Förderung der Industrie bot die Ausstellung einen Überblick über damals neueste Technologien aus Japan und dem Ausland. Zu sehen waren u.a. ein mit einem Aufzug ausgestatteter Aussichtsturm – seinerzeit ein ungewöhnlicher Anblick – sowie abendliche Illuminierungs-Vorführungen. Diese Attraktionen u.v.m. sollen damals über 4,5 Mio. Besucher angezogen haben. Nach Beendigung der Ausstellung wurden auf dem Gelände der heutige Tennoji-Park sowie der Luna Park errichtet, ein Unterhaltungspark und Standort des Tsutenkaku-Turms – ein bekanntes Wahrzeichen von Osaka. Auch wenn der Luna Park nur zehn Jahre später wieder geschlossen wurde, hat sich die Gegend seitdem zu einem Unterhaltungsviertel mit unterschiedlichsten Attraktionen entwickelt. Dieselbe quirlige Atmosphäre, die diesen Ort zurzeit der ersten Expo erfüllte, ist somit auch heute noch lebendig.

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Bild: Diese Postkarte zeigt den Luna Park und den ursprünglichen Tsutenkaku-Turm, der während des Krieges abbrannte. (Collection of the Postcard Museum)

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Bild: Die Straßen von Shinsekai am Fuße des Tsutenkaku-Turms. Der heutige Turm wurde 1956 neu errichtet. (Foto: PIXTA)

Geburt eines Symbols der Stadt und Ausbau des Transportsystems

1925 beherbergte Osaka zur Feier der Ausdehnung seiner Stadtgrenzen die „Great Osaka Commemorative Expo“ und 1948 fand die „Great Reconstruction Exhibition“ statt, um die Erholung der Stadt von den Folgen des Zweiten Weltkriegs zu feiern. Tatsächlich aber war es Japans allererste internationale Expo, die „Japan World Exposition Osaka 1970“ (Expo ‘70), die besonders nachhaltige Auswirkungen auf die Stadt hatte.

Unter dem Thema „Fortschritt und Harmonie für die Menschheit“ fand diese internationale Expo in den Senri-Hills statt, etwa 13 km nördlich vom Stadtzentrum Osakas gelegen. Insgesamt besuchten über 64 Mio. Menschen die verschiedenen Pavillons der Ausstellung. Als die Osaka Expo 1970 ihre Tore schloss, wurde das Gelände zum „Expo ‘70 Commemorative Park“ umgestaltet. Der „Turm der Sonne“, ursprünglich als einer der Themenpavillons errichtet, steht noch heute an seinem damaligen Standort. Zudem wurde das Nationalmuseum für Völkerkunde errichtet, das Ausstellungen über Folklore und Kulturanthropologie aus Japan und der ganzen Welt zeigt. Und in jüngster Zeit kam noch ein großer Gebäudekomplex mit interaktiven Multiplex-Einrichtungen und einer Shopping Mall hinzu, so dass die Gegend weiter an Beliebtheit gewann.

Im Rahmen ihrer Rolle als Gastgeberin dieser großen Ausstellungen wurde auch das Transportsystem Osakas ausgebaut. Die neu errichtete Kita-Osaka Kyuko-Linie ist dafür ein Beispiel. Tag für Tag transportierte die Bahn Expo-Besucher vom Zentrum Osakas zum Ausstellungsgelände in den Senri Hills. Seit der Ausstellung ist diese Linie ein integraler Bestandteil des Alltagslebens der Menschen im großen Wohnviertel von Senri New Town.

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Bild: Die 183 Tage dauernde Japan World Exposition Osaka 1970 war die erste internationale Expo in Asien mit insgesamt 77 teilnehmenden Ländern. Der Gedenkpavillon der Expo ’70 im Expo Commemorative Park verdeutlicht den Enthusiasmus der damaligen Zeit. Der „Turm der Sonne“, entworfen von OKAMOTO Taro, kann mit einer Reservierung auch im Innern besichtigt werden. (Foto: Osaka Prefectural Government)

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Bild: EXPOCITY, ein Multiplex Center im Expo ‘70 Commemorative Park (Foto: PIXTA)

Bau einer Stadt der Zukunft – EXPO 2025 Osaka, Kansai, Japan

Mit der aktuellen EXPO 2025 OSAKA, KANSAI, JAPAN wurden breite Straßen in der Gegend des Ausstellungsgeländes gebaut, U-Bahnlinien verlängert sowie neue U-Bahnhöfe eröffnet und andere große Bahnhöfe erneuert. Die Expo 2025 findet in Yumeshima statt, einer künstlichen Insel in der Bucht von Osaka. Das Gelände wurde so gestaltet, dass es das Ufer des Meeres besonders hervorhebt und so Osakas Image als Japans Wasserstadt heraufbeschwört.

Als Gastgeberin umfangreicher Ausstellungen fährt Osaka fort, sich mithilfe dieser Veranstaltungen weiterzuentwickeln. Die aktuelle Expo wird dazu beitragen, die Stadt in einen noch attraktiveren Ort sowohl für Einwohner als auch Besucher zu verwandeln.

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Bild: Die Kita-Osaka Kyuko-Linie ist ein wesentlicher Bestandteil des Alltagslebens in Senri New Town (Foto: PIXTA)

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Bild: Künstlerische Illustration von Yumeshima, dem Gelände der EXPO 2025, OSAKA, KANSAI, JAPAN (Foto: Japan Association for the 2025 World Exposition)

Das Original dieses Beitrags wurde von niponica, dem Web-Magazin von Web Japan (Außenministerium von Japan), übernommen und für NEUES AUS JAPAN ins Deutsche übersetzt. Den Originalbeitrag (in englischer Sprache) finden Sie hier: https://web-japan.org/niponica/niponica37/en/feature/feature05.html