Protokoll einer Pressekonferenz von Außenminister MOTEGI Toshimitsu (Auszug) (vorläufige Übersetzung)

2020/9/8
Am Dienstag, 8. September 2020, im Pressekonferenzsaal des Außenministeriums

Frage: Die deutsche Regierung hat kürzlich ihre „Leitlinien zum Indo-Pazifik“ bekanntgegeben, die neue außen- und handelspolitische Grundsätze beinhalten. Diese weisen, wie mir scheint, auch Parallelen zu dem von Japan vertretenen Konzept eines freien und offenen Indo-Pazifiks auf, und wie sehen Sie die aktuelle Bekanntmachung Deutschlands?

Außenminister MOTEGI: Ich denke, dass die Leitlinien der deutschen Regierung hoch zu schätzen sind. Japan und Deutschland haben bislang bereits über die Wichtigkeit eines freien und offenen Indo-Pazifiks diskutiert. Auch ich und Bundesaußenminister Maas haben dies natürlich getan. Meines Wissens handelt es sich bei den kürzlich von Deutschland ausgearbeiteten Leitlinien um einen Kabinettsbeschluss zu den grundlegenden Richtlinien der Bundesregierung, die – wenn man sie auf ihren Kern konzentriert – besagen, dass die Ausgestaltung der künftigen Weltordnung im Indo-Pazifik entschieden wird.

Ich denke, diese Leitlinien entsprechen auch dem, was Japan bislang immer betont hat: den Prinzipien der offenen Seewege, der Rechtsstaatlichkeit und der Konnektivität sowie darüber hinaus dem von ASEAN vertretenen AOIP (ASEAN Outlook on the Indo-Pacific) und dem von Japan verfochtenen freien und offenen Indo-Pazifik und sind außerordentlich hoch zu würdigen.

Während Japan seine Zusammenarbeit mit zahlreichen Ländern wie natürlich den ASEAN-Staaten sowie den USA und den Ländern Europas vertieft, hat es in führender Weise Aktivitäten zur Realisierung eines freien und offenen Indo-Pazifiks ergriffen und ich wünsche mir, dabei nicht nur mit Großbritannien und Frankreich, sondern auch mit Deutschland als wichtigem Partner unser derartiges Engagement voranzutreiben.