Deutsch-Japanische Beziehungen

2025/8/7
Wichtige Ereignisse in den deutsch-japanischen Beziehungen seit Kriegsende
 
〇 1952 Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Japan und der Bundesrepublik
 Deutschland (1973 nehmen Japan und die DDR diplomatische Beziehungen auf)
〇 März 1966 Gründung der Japanischen Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf
〇 Sept. 1969 Eröffnung des Japanischen Kulturinstituts Köln
〇 Sept. 1971 Deutschlandbesuch des Showa-Kaisers und der Kaiserin
〇 Jan. 1985 Gründung des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin (im Nov. 1987 bezieht das Zentrum das jetzige Botschaftsgebäude)
〇 Sept. 1993 Besuch von Kaiser Akihito und der Kaiserin (jetzt Kaiser und Kaiserin Emeriti)
〇 Aug. 1999 Umzug der Japanischen Botschaft von Bonn nach Berlin (im Rahmen des Berlin-Umzugs von Bundesregierung und Parlament)
〇 März 2001 Die Japanische Botschaft bezieht ihr erweitertes jetziges Botschaftsgebäude (Umzug des JDZB nach Berlin-Dahlem)
〇 2011 Jubiläum „150 Jahre Freundschaft Japan-Deutschland“; im Juni Deutschlandbesuch des Kronprinzen (jetziger Kaiser)
〇 2021 Jubiläum „160 Jahre Freundschaft Japan-Deutschland“
〇 März 2023 Durchführung der ersten japanisch-deutschen Regierungskonsultationen (in Tokyo)

(1) Überblick

  • Gemeinsam sind Japan und Deutschland Mitglieder der G7, die grundlegende Werte wie Rechtsstaatlichkeit und Demokratie miteinander teilen, sowie Partner, die bei verschiedensten Aufgaben der Staatengemeinschaft u.a. in Politik, Wirtschaft und bei globalen Fragen eng zusammenarbeiten.
  • Deutschland ist Japans wichtigster Handelspartner innerhalb der EU; gleichzeitig ist Japan für Deutschland der zweitgrößte Handelspartner in Asien. Im Februar 2019 trat das Abkommen über die Wirtschaftspartnerschaft (EPA) zwischen Japan und der EU in Kraft.
  • Da beide Länder u.a. führende Hersteller von Gütern sind, gestaltet sich der Ausbau der Kooperation im Bereich Wirtschaft problemlos. Eine Zusammenarbeit besteht in unterschiedlichsten Bereichen (u.a. Internet der Dinge, KI, autonomes Fahren, Energie, Weltraum, Cyber-Sicherheit oder Klima).

(2) Besuchsaustausch auf Regierungsebene u.a.

Eine detaillierte Übersicht u.a. über den bilateralen Besuchsaustausch bieten die Pressemitteilungen der Botschaft von Japan.    

 

2021

  • Erstmals finden "2+2"-Konsultationen der Außen- und Verteidigungsminister Japans und Deutschlands statt.  
  • Im Dezember fand ein Telefongespräch zwischen Premierminister Kishida und Bundeskanzler Scholz statt (erstmals seit Amtsantritt des Premierministers).
  • Ebenfalls im Dezember trafen beim G7-Außenministertreffen in Liverpool Außenminister Hayashi und Außenministerin Baerbock zusammen.

2022

  • Im Februar kam Außenminister Hayashi zu Besuch nach Deutschland (Münchner Sicherheitskonferenz); bei dieser Gelegenheit fanden ein G7-Außenministertreffen sowie eine Zusammenkunft der Außenminister Japans und Deutschlands statt. 
  • Im April stattete Bundeskanzler Scholz Japan einen Besuch ab (als erstem Land in Ostasien seit seinem Amtsantritt).
  • Im Mai besuchte Außenminister Hayashi Deutschland zur Teilnahme am G7-Außenministertreffen und führte dabei auch ein bilaterales Gespräch mit seiner deutschen Amtskollegin.
  • Im Juni kam Premierminister Kishida zu Besuch nach Deutschland (G7-Gipfel in Elmau); dabei fand auch eine Zusammenkunft der Regierungschefs Japans und Deutschlands statt.
  • Im Juli stattete Außenministerin Baerbock Japan einen Besuch ab und traf mit ihrem japanischen Amtskollegen zu einem Gespräch zusammen.
  • Im November besuchte Bundespräsident Steinmeier Japan und traf dort den Kaiser. Mit Premierminister Kishida führte er politische Gespräche.
  • Ebenfalls im November fanden die zweiten "2+2"-Konsultationen der Außen- und Verteidigungsminister Japans und Deutschlands statt.
  • Im selben Monat kamen schließlich auch Bundeskanzler Scholz und Premierminister Kishida im Rahmen des G20-Gipfels auf Bali zu einem bilateralen Gespräch zusammen. 

2023

  • Im März fanden im Rahmen der ersten "Japanisch-Deutschen Regierungskonsultationen" auch bilaterale Treffen der Regierungschefs und der Außenminister beider Länder statt.
  • Im Mai traf Bundeskanzler Scholz anlässlich des G7-Gipfels in Hiroshima erneut mit Premierminister Kishida zusammen.
  • Im November vereinbarten Außenministerin Kamikawa und Außenministerin Baerbock eine enge Kooperation ihrer Länder in einer Vielzahl von Bereichen.

2024

  • Im Rahmen des G7-Gipfels auf Capri trafen die Außenministerinnen Japans und Deutschlands im April erneut zu einem bilateralen Gespräch zusammen.
  • Im Juli stattete Premierminister Kishida Berlin einen Besuch ab, bei dem er mit Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzler Scholz zusammentraf.
  • Im November fand die erste Zusammenkunft von Vertretern beider Seiten im Rahmen der Japanisch-Deutschen Konsultationen über Wirtschaftssicherheit statt. Thema war u.a. die Verbesserung der Resilienz von Lieferketten.

2025

  • Im Februar besuchte Außenminister Iwaya die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) und nahm am G7-Außenministertreffen statt, das im Rahmen der MSC stattfand.
  • Im Juni kamen Premierminister Ishiba und Bundeskanzler Merz im Rahmen des G7-Treffens in Kananaskis (Kanada) auch zu einem Gespräch auf bilateraler Ebene zusammen.
  • Ebenfalls im Juni stattete Bundespräsident Steinmeier Japan einen weiteren Besuch ab. Neben einer Zusammenkunft mit dem Kaiser und einem Gespräch mit Premierminister Ishiba nahm der Bundespräsident am Nationentag Deutschlands auf der EXPO 2025 Osaka-Kansai statt.
  • Im selben Monat trafen zudem Außenminister Hayashi und Außenminister Wadephul im Rahmen des NATO-Gipfels in Brüssel zu bilateralen Gesprächen zusammen, bei dem beide Seiten einen Ausbau der Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit, Indopazifik und Wirtschaftssicherheit vereinbarten. 

(3) Zusammenarbeit im Bereich Sicherheitspolitik

  • In Foren wie z.B. den G7 findet eine enge Zusammenarbeit statt, die ein breites Spektrum von Bereichen umfasst, z.B. Maritime Sicherheit, Nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung einschl. NPDI (Nichtverbreitungsinitiative) sowie regionale Themen wie Ukraine, Mittlerer Osten oder Indopazifik.
  • Mit der Unterzeichnung eines bilateralen Geheimschutzabkommens im März 2021 sowie mit der Durchführung der ersten „2+2-Konsultationen der Außen- und Verteidigungsminister im April desselben Jahres erfuhr die Zusammenarbeit Japans und Deutschland auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik eine deutliche Vertiefung. 
  • Im November 2021 stattete die Fregatte „Bayern“ der Deutschen Marine Japan einen Besuch ab, zu dem auch der Generalinspekteur der Bundeswehr nach Japan kam. Im Rahmen dieses Besuchs nahm die Fregatte an gemeinsamen Übungen mit Schiffen der Japan Maritime Self-Defense Force (JMSDF) teil.
  • Im September 2022 besuchten Eurofighter der Deutschen Luftwaffe Japan und übten gemeinsam mit Flugzeugen der Japan Air Self-Defense Force (JASDF).
  • Der proaktive Beitrag Japans für den Frieden wird vonseiten der Bundesregierung unterstützt, indem sie z.B. als erste Regierung in Europa die im Dezember 2022 überarbeitete Sicherheitspolitik Japans begrüßte. 
  • Im Januar 2024 unterzeichneten beide Länder das Abkommen über die gegenseitige Bereitstellung von Sach- und Dienstleistungen (ACSA) zwischen den Streitkräften Japans und Deutschlands.
  • Im August und September desselben Jahres fanden gegenseitige Flottenbesuche von Einheiten der Deutschen Marine in Tokyo und der JMSDF in Hamburg statt.

(4) Weitere Gesprächsformate 

  • Es existiert eine Vielzahl von Dialogforen wie z.B. das Deutsch-Japanische Forum oder der Deutsch-Japanische Sicherheitsdialog (Track1.5).

(5) Städtepartnerschaften, Deutsch-Japanische Gesellschaften/Japanisch-Deutsche Gesellschaften