Botschaft von Japan
.Neues aus Japan Nr.4                              März 2005

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Home
  Fluthilfe
  Neue Technologie
  Reisen in Japan
  Berlinale Special
  Japan-Lexikon
  Japanisch lernen
  Filme aus Japan
Kalender des Monats

 

 

 

Japan hilft den von der Flutkatastrophe im Indischen Ozean betroffenen Ländern mit „Geld, Expertise und personellen Beiträgen“

 


 

 

 

 

 

Bisher größter Katastrophenhilfseinsatz im Ausland

Am 26. Dezember 2004 verursachte das Seebeben vor der Küste Sumatras bisher nie da gewesene Schäden. Unmittelbar nach der Katastrophe brachen von Japan aus Katastrophenhilfsteams in die betroffene Region auf, die sich aus Ärzten, Polizisten, Feuerwehrleuten und Angehörigen der Küstenwache zusammensetzten. Zusätzlich wurden Experten zur DNA-Analyse und zur Suche von Verschütteten nach Indonesien, Sri Lanka, Thailand und auf die Malediven entsandt.
 

Auch nahmen drei Schiffe mit Bordhubschraubern der Marinestreitkräfte der Selbstverteidigungsstreitkräfte (SDF) Kurs auf die Küste von Phuket in Thailand, um sich an den Such- und Rettungsaktionen zu beteiligen. In Indonesien wird derzeit Hilfe beim Transport von Hilfsgütern sowie zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und der hygienischen Bedingungen geleistet.


Aufgrund dieser Katastrophe wurden insgesamt zwölf Ärzte-, Hilfs- bzw. Expertenteams aus Japan entsendet, die zusammen 248 Personen umfassen. Darüber hinaus erhielten 1.580 Mann der SDF den Einsatzbefehl für das Katastrophengebiet; damit stellt dieser Einsatz den bislang größten Hilfseinsatz japanischer Katastrophenhilfsteams im Ausland dar.
Ministerpräsident Junichiro Koizumi kündigte am 6. Januar auf dem ASEAN-Krisengipfel an, für Hilfsmaßnahmen 500 Mill. US-Dollar bereitzustellen. Davon sind 250 Mill. US-Dollar für Hilfsmaßnahmen durch internationale Organisationen und weitere 250 Mill. US-Dollar für Hilfen auf bilateraler Ebene vorgesehen.
Da für den Pazifik bereits ein Tsunami-Frühwarnsystem existiert, wurden 4 Mill. US-Dollar für die umgehende Einrichtung eines Frühwarnsystems gegen Tsunami in der Region Indischer Ozean bereitgestellt.
Zudem schlug Ministerpräsident Koizumi auf der Konferenz zur Verhütung von Katastrophen der Vereinten Nationen am 18. Januar in Kobe eine „Initiative für Zusammenarbeit bei der Verhütung von Katastrophen“ vor, mit deren Hilfe Aspekte der Katastrophenprävention bei der Gewährung von Entwicklungshilfe berücksichtigt werden. Bei dieser Initiative wird sich Japan im Rahmen seiner ODA u.a. aktiv für die Ausbildung von Experten auf dem Gebiet der Katastrophenprävention engagieren.

Aktivitäten der Katastrophenhilfsteams in den betroffenen Ländern
(Stand: 20. 01. 2005):

- Indonesien (Ärzteteam)
Seit dem 2. Januar ist ein aus ca. zwanzig Personen bestehendes Ärzteteam in Banda Aceh tätig, wo es sein Lager auf einem Fußballplatz aufgeschlagen hat. Neben der Behandlung von Verletzten und Kranken vor Ort werden in Zusammenarbeit mit indonesischen Einrichtungen Beratungen im Bereich öffentliche Hygiene sowie Maßnahmen zur Seuchenprävention durchgeführt.

- Sri Lanka (Ärzte- und Expertenteam)
Seit dem 30. Dezember versorgte ein ca. zwanzigköpfiges Ärzteteam in einer Grundschule der Provinz Ampara bereits mehr als zweitausend Patienten. Trotz den schlechten Wetterbedingungen war dies das erste ausländische Hilfsteam vor Ort, das zudem mit Ratschlägen im Bereich Gesundheitsversorgung und öffentliche Hygiene hilft. Seit dem 16. Januar ist in Sri Lanka zudem ein Expertenteam für Wiederaufbauhilfe im Einsatz, das die Bedürfnisse in den einzelnen Orten untersucht.

- Thailand (Hilfs-, Ärzte- sowie Expertenteam)
Seit dem 29. Dezember ist ein Hilfsteam, bestehend aus Angehörigen u.a. der Polizei, der Feuerwehr und der Küstenwache, in der Provinz Phanga im Einsatz. Aufgaben sind u.a. die Identifizierung der Leichen japanischer Urlauber sowie Such- und Transporteinsätze mittels eines Hubschraubers der Feuerwehr.
Seit dem 31. Dezember unterhält ein 22-köpfiges Ärzteteam in Takuapa Gesundheitsstationen in Grundschulen und Flüchtlingslagern. Zudem werden Inspektionsreisen in die Bergregionen unternommen.
Ein Expertenteam der Polizei ist in Zusammenarbeit mit Teams aus anderen Ländern mit der Identifizierung der Toten mittels DNA-Analyse befasst, während ein weiteres Expertenteam der Feuerwehr und der Marinestreitkräfte das thailändische Innenministerium und die Marine des Landes u.a. in Katastrophenprävention und Suchtechniken unterweist.

- Malediven (Ärzte- und Expertenteams)
Seit dem 1. Januar versorgt ein aus zehn Personen bestehendes Ärzteteam auf dem Atoll Muli Patienten. Ab dem 27. Januar ist die Entsendung eines Expertenteams für Wiederaufbauhilfe geplant, das die Bedürfnisse vor Ort prüfen wird.

Wiederaufbauhilfe vor Ort - Engagement der SDF

Einsatz in Thailand
Am 28. Dezember gab die Regierung den beiden Zerstörern „Kirishima“ und „Takanami“ sowie dem Versorgungsschiff „Hamana“, die ihren Einsatz im Indischen Ozean beendet hatten und auf dem Rückweg nach Japan waren, den Befehl, Kurs auf die Insel Phuket zu nehmen. Der Verband erreichte das Gebiet am 29. Dezember und führte bis zum 1. Januar Such- und Rettungsaktionen durch. Zudem wurden mit Bordhubschraubern Mitglieder eines Katastrophenhilfsteams sowie Ausrüstung transportiert.
In dem Zeitraum wurden insgesamt 57 Leichen geborgen. Der Kommandant der „Hamana“, Fregattenkapitän Fukabori, sagte nach der Rückkehr über diesen Einsatz: „Viele der geborgenen Leichen waren Kinder. Für die Besatzung war das nicht leicht, denn alle haben dabei an ihre eigenen Kinder gedacht. Mit Tränen in den Augen haben sie ihre Arbeit fortgesetzt.“

Einsatz in Indonesien
Am 3. Januar bat die indonesische Regierung offiziell um Unterstützung in Form von Hilfsaktivitäten. Die Regierung von Japan hat daraufhin am 4. Januar ein Vorauskommando der SDF (ca. 20 Personen) nach Indonesien entsandt, das die Situation vor Ort und die konkret benötigte Hilfe prüfte. Am 6. Januar starteten Transportmaschinen vom Typ C-130 in Richtung Thailand, um auf dem Flugplatz Utapao eine Basis einzurichten. Von hier aus werden seit dem 10. Januar Hilfseinsätze geflogen. U.a. werden Hilfsgüter wie Decken, Nahrungsmittel und medizinische Geräte nach Indonesien geflogen sowie Bedienstete der Vereinten Nationen transportiert.
Die Marinestreitkräfte der SDF entsandten am 12. Januar das Transportschiff „Kunisaki“ (u.a. mit Hubschraubern und Fahrzeugen der entsandten Bodenstreitkräfte der SDF an Bord) sowie das Versorgungsschiff „Tokiwa“ in die Region. Am 14. Januar folgte der Zerstörer „Kurama“. Die Einheiten werden vor Sumatra kreuzen und die Aktivitäten der Bodenstreitkräfte unterstützen.


Die Bodenstreitkräfte der SDF führen mit Hubschraubern den Transport von Hilfsgütern sowie medizinische Versorgung und Seuchenprävention durch. Am 14. Januar wurde ein „Schnelles Ärzteteam“ als Vorauskommando nach Banda Aceh entsandt. Dieses Team führt seit dem 19. Januar Impfungen und andere Aktivitäten im Gesundheitsbereich durch.
Der Leiter des Teams, Oberfeldarzt Kaku, erklärte anlässlich der Aufnahme des Engagements: „Ich habe die Mitglieder des Teams angewiesen, sich trotz der Sprachbarrieren mit großem Mitgefühl einzusetzen, um den Patienten so das Gefühl von Zuneigung zu vermitteln.“
Der Staatsminister für Verteidigung, Yoshinori Ono, besuchte am 9. Januar Indonesien. Der indonesische Verteidigungsminister Yuwono Sudarsono bat aus diesem Anlass um die Hilfe der SDF, die bei ihren bisherigen Einsätzen im Bereich medizinische Versorgung und Katastrophenhilfe ihre außerordentlich großen Fähigkeiten bewiesen habe. Auf den personellen Beitrag der SDF setzt man auch vor Ort große Hoffnungen.
          
                                                                                             (Quelle: "Cabinet", No. 67)

 

 

                                                                                                              Druckversion
 

Home | Kalender des Monats

Fluthilfe | 5 4 Neue Technologie | 5 5 Reisen in Japan

5 6  Berlinale Special | 5 7 Japan-Lexikon | 5 8 Japanisch lernen | 5 9 Filme aus Japan