Botschaft von Japan
.Neues aus Japan Nr.4                              März 2005
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Kyoto-Protokoll


 

 

Anlässlich des In-Kraft-Tretens des Kyoto-Protokolls in diesem Monat möchte Neues aus Japan kurz erläutern, worum es sich bei dieser Vereinbarung handelt.
Auf der „3. Konferenz der Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (COP3)“ in Kyoto Ende 1997, bei der Japan als Gastgeber fungierte, wurde das „Kyoto-Protokoll“ beschlossen, das konkrete Zielvorgaben für die Reduzierung der Treibhausgase festlegt. Der Inhalt des Protokolls ist zusammengefasst folgender:

1. Zielvorgaben für einzelne Staaten
Im Zeitraum von 2008 bis 2012 werden die Industrieländer in Übereinstimmung mit den für sie geltenden Reduzierungsvorgaben ihre Emissionen von Treibhausgasen reduzieren. Gegenüber dem Niveau von 1990 beträgt diese Vorgabe u.a. für Japan 6%, für die Vereinigten Staaten (bisher nicht ratifiziert) 7% und für die EU 8%. Insgesamt reduzieren die Industrieländer ihre Emissionen um 5,2%.

2. Kyoto-Mechanismus
Um die Vorgaben für die Reduzierung zu erfüllen, wurde ein System geschaffen, das den Handel mit Emissionsmengen und durch Investitionen in anderen Ländern erzielte Reduzierungen ermöglicht.
(a) Die Industrieländer führen gemeinsame Projekte zur Vermeidung des Treibhaus-effektes durch.
(b) Die Industrieländer führen Projekte durch, in deren Rahmen den Entwicklungsländern Technologie und Kapital zur Vermeidung des Treibhauseffektes bereitgestellt werden.
(c) Die Industriestaaten können untereinander einen Teil ihrer Emissionskontingente handeln.

3. Waldflächen
Da Wälder Kohlendioxyd absorbieren, besteht für Länder, die über große Waldflächen verfügen, die Möglichkeit, den Anteil der Absorbierung durch Wälder von den Reduzierungsvorgaben abzuziehen. Für Japan, das über große Waldflächen verfügt, bedeutet dies, dass bis zu 3,9% der Emissionen mit der Absorbierung verrechnet werden können.

Damit das Kyoto-Protokoll in Kraft treten konnte, musste es von mindestens 55 Staaten ratifiziert werden, wobei gleichzeitig der Ausstoß der Industrieländer, die das Protokoll ratifiziert haben, mindestens 55% der Gesamtemissionen betragen musste. Mit der Übergabe der Ratifizierungsurkunde durch Russland am 16. Februar 2005 trat das Kyoto-Protokoll nun in Kraft.
 

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