Anlässlich des
In-Kraft-Tretens des Kyoto-Protokolls in diesem Monat möchte Neues aus Japan
kurz erläutern, worum es sich bei dieser Vereinbarung handelt.
Auf der „3. Konferenz der Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention der
Vereinten Nationen (COP3)“ in Kyoto Ende 1997, bei der Japan als Gastgeber fungierte,
wurde das „Kyoto-Protokoll“ beschlossen, das konkrete Zielvorgaben für die
Reduzierung der Treibhausgase festlegt. Der Inhalt des Protokolls ist
zusammengefasst folgender:
1. Zielvorgaben für einzelne Staaten
Im Zeitraum von 2008 bis 2012 werden die Industrieländer in Übereinstimmung
mit den für sie geltenden Reduzierungsvorgaben ihre Emissionen von
Treibhausgasen reduzieren. Gegenüber dem Niveau von 1990 beträgt diese
Vorgabe u.a. für Japan 6%, für die Vereinigten Staaten (bisher nicht
ratifiziert) 7% und für die EU 8%. Insgesamt reduzieren die Industrieländer
ihre Emissionen um 5,2%.
2. Kyoto-Mechanismus
Um die Vorgaben für die Reduzierung zu erfüllen, wurde ein System geschaffen,
das den Handel mit Emissionsmengen und durch Investitionen in anderen
Ländern erzielte Reduzierungen ermöglicht.
(a) Die Industrieländer führen gemeinsame Projekte zur Vermeidung des
Treibhaus-effektes durch.
(b) Die Industrieländer führen Projekte durch, in deren Rahmen den
Entwicklungsländern Technologie und Kapital zur Vermeidung des
Treibhauseffektes bereitgestellt werden.
(c) Die Industriestaaten können untereinander einen Teil ihrer
Emissionskontingente handeln.
3. Waldflächen
Da Wälder Kohlendioxyd absorbieren, besteht für Länder, die über große
Waldflächen verfügen, die Möglichkeit, den Anteil der Absorbierung durch
Wälder von den Reduzierungsvorgaben abzuziehen. Für Japan, das über große
Waldflächen verfügt, bedeutet dies, dass bis zu 3,9% der Emissionen
mit der Absorbierung verrechnet werden können.
Damit das Kyoto-Protokoll in Kraft treten konnte, musste es von mindestens
55 Staaten ratifiziert werden, wobei gleichzeitig der Ausstoß der
Industrieländer, die das Protokoll ratifiziert haben, mindestens 55% der
Gesamtemissionen betragen musste. Mit der Übergabe der Ratifizierungsurkunde
durch Russland am 16. Februar 2005 trat das Kyoto-Protokoll nun in Kraft.
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