Die Berlinale umfasst auch Formen der Kunst außerhalb des Films. So
präsentierte der japanische Modeschöpfer und Event Manager Kansai Yamamoto
am 18. Februar im Anschluss an die Vorführung seines Dokumentarfilms „Abordage“,
der die Entstehung seiner in Tokyo uraufgeführten Show schildert, seine Live
Show „Abordage Fire!“ im Forum des Sony Center am Potsdamer Platz. Zu Beginn
der Show bot Shonosuke Okura, Meister der traditionellen japanischen
Handtrommel, eine atemberaubende Solo-Vorstellung. Okura begleitete seine
Trommelschläge mit rythmischen Rufen. Sein meditativer Blick schien von
Anfang bis Ende auf einen Punkt im dunklen Jenseits fixiert. Mit
seiner
Interpretation von Leidenschaft erwärmte er die Herzen der etwa 300
Zuschauer, die sich trotz der großen Kälte eingefunden hatten. Die Gesichter
der zwölf japanischen Tänzerinnen, die in von Kansai eigens entworfenen
Kimonos auftraten, blieben zunächst hinter dunklen Schleiern verborgen.
Später enthüllten sie ihre Gesichter, die dann eine besondere Wärme
ausstrahlten. Ihre Arme und Hände verlängerten geschmeidig die leichten
Drehungen ihrer Oberkörper, während sie ihre Füße schleifend über den Boden
bewegten. Hohe Funkenfontänen schossen aus Bambusrohren, die zehn
Feuerkünstler in ihren Händen hielten. Der goldene
Funkenregen erleuchtete
hell die Rauchschwaden, die die Bühne fast vollständig einhüllten.
Schließlich erschien aus diesem Rauch heraus Kansai, der so unter dem
Applaus des Publikums die Show beendete.
Bei der Fotosession nach der Show, zu der ihn unter anderem auch seine
Tochter, die Schauspielerin Mirai Yamamoto (30) begleitete, sagte Kansai,
Berlin sei eine Stadt, die ihn glücklich mache. Er plane für Herbst nächsten
Jahres eine „Super Show“ in Berlin.
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