Filme aus Japan

„Calamari Wrestler“

(Japan, 2004, Regie: Minoru Kawasaki 95 Minuten)

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Botschaft von Japan
.Neues aus Japan Nr.9                              August 2005

 

 

 

 

 

Liebe Leser, bitte wundern Sie sich nicht hinsichtlich der Filmwahl für diesen Monat. Wir befinden uns im Sommerloch und dementsprechend ist die Besprechung dieses Films eine Notlösung. Nicht nur, dass im Moment keine aktuellen Filme in unseren Kinos laufen – auch meine Verlegenheitslösung wird voraussichtlich nicht in unseren Kinos zu sehen sein. Vielleicht ist das ja sogar ganz gut so...

„Ika Resurâ“ oder „Calamari Wrestler“ war der Eröffnungsfilm der 4. Japanischen Filmtage in Leipzig. Das Festival ist seit Anbeginn der Zeit dafür bekannt, unkonventionell auszuwählen und die Avantgarde des neuen japanischen Kinos vorzustellen. Deshalb wundern Sie sich bitte nicht – „Calamari Wrestler“, ist ein ungewöhnlicher Film, vielleicht sogar einer der seltsamsten Filme, den ich je gesehen habe.
 

Ein als Tintenfisch reinkarnierter Profiwrestler namens Kanichi, kehrt überraschend in die japanische Profiliga zurück und versucht zurück zu erobern, was er einst verlor – seinen Titel, seine Ehre und nicht zuletzt seine große Liebe. Bis der Kalmar und seine Liebe wiedervereint sind, kalauert man, schwingt Reden, meditiert in Pakistan - werden mafiöse Promoter vorgeführt, und kämpfen diverse Meerestiere im Ring gegeneinander. Wer Spaß an Slapstick und Klamauk hat, wird beglückt sein – wenn man sich in diesem Sinne auf den Film einlässt, bleibt kein Auge trocken. Insbesondere wer die nostalgischen Godzilla-Plaste-Monster der 50er mochte, wird begeistert sein. Es wurde auf jede Form von Tricktechnik verzichtet; die Meeresungetüme schwanken in handgefertigten Gummikostümen durch die Kulissen.

Nach den schicksalsträchtigen, dramatisch undramatischen Filmen der letzten Monate (Nobody Knows, Tony Takitani), nun ein etwas anderer Film aus Japan. Ich befürchte, dass es der Film nicht in unsere Kinos schaffen wird. Ich werde es Sie allerdings wissen lassen, so er als DVD in den Handel kommt. Bis dahin möchte ich Sie eindringlich auf die alljährlich stattfindenden Japanischen Filmtage in Leipzig verweisen. Jeweils im Frühjahr werden dort in Zusammenarbeit mit dem größten japanischen Film- und Kulturfestival Europas, dem Nippon Connection in Frankfurt/Main, eine kleine, aber wohl sortierte Auswahl von Spiel-, Animations- und Kurzfilmen aus Japan gezeigt. Ein Rahmenprogramm mit Musik, Tanz und anderen Vorführungen ergänzt die Filmtage trefflich.
 

Fazit: So Calamari Wrestler nicht Ihren Geschmack treffen sollte – was ich niemandem verdenken kann – lohnt sich dennoch der Blick auf das Programm der nächsten Filmtage in Leipzig. Näheres finden Sie dann im nächsten April unter www.nato-leipzig.de. Ich würde mich freuen, Sie dort zu treffen.
 

 
 

J.G.(Diese Rezension stellt eine individuelle Meinung dar und vertritt nicht die offizielle Haltung der Botschaft von Japan)  


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