Botschaft von Japan
Neues aus Japan Nr.22                           September 2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Reisen in Japan:
Heilige Stätten und Pilgerstraßen in den Kii-Bergen

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Beitrag über Welterbestätten der UNESCO stellt drei Stätten in den zentraljapanischen Präfekturen Nara, Wakayama und Mie vor: „Yoshino/Omine“, „Kumano Sanzan“ und „Koya-san“ sowie drei Pilgerrouten, die diese Stätten miteinander verbinden.

Yoshino und Omine, ganz im Norden der Kii-Berge gelegen, sind als heilige Stätten des Shugendo bekannt, einer Religion aus dem 12. Jh., bei der Elemente der ursprünglichen Verehrung der Berge in Japan, des tantrischen Buddhismus und des Taoismus zusammengeführt wurden. Die Anhänger dieser Glaubensrichtung suchen die Einsamkeit der Berge und praktizieren dort asketische Übungen. Yoshino ist zudem berühmt für seine Kirschblüte in den Bergen. Es heißt, Toyotomi Hideyoshi (1536-1598), der damals in Japan herrschte, habe dort 1594 eine überaus luxuriöse Kirschblütenschau veranstalten lassen. Im Tempel Kinpusen-ji, dem Zentraltempel des Shugendo, findet jedes Jahr im April eine große Zusammenkunft von Menschen statt, die ihre Sünden bekennen; dabei werden auch Kirschblüten geopfert.

Kumano Sanzan ist der Name von drei Shinto-Schreinen im Südosten der Kii-Berge: Kumano Nachi Taisha, Kumano Hayatama Taisha und Kumano Hongu Taisha. Mit dem Auto kann man alle drei Schreine an einem Nachmittag besichtigen. Wer aber die Landschaft wirklich genießen will, dem wird empfohlen, in den Quellbädern Katsuura Onsen oder Hongu Onsen zu übernachten und den Aufenthalt dort in entspannter Atmosphäre zu genießen. Der Wasserfall von Nachi, der selbst als Gottheit verehrt wird und 13 m breit sowie 133 hoch ist, gilt als einer der höchsten Japans. Weil die Berührung mit dem herabfallenden Wasser ein langes Leben gewähren soll, versammeln sich zahlreiche Besucher am Becken am Fuß des Wasserfalls.

Koyasan gleicht einer einzigartigen religiösen Stadt auf dem Gipfel eines Berges, wo sich mehr als einhundert Tempel aneinander reihen. Der berühmteste von ihnen ist der Kongobu-ji, der vom Möch Kukai (774-835), dem Gründer der buddhistischen. Shingon-Schule, im Jahr 816 gegründet wurde. Man sieht dort Räume mit wunderschön dekorierten Schiebewänden, die ein bekannter Maler gestaltet hat. Auch kann man dort den Raum besichtigen, in dem Toyotomi Hideyoshis Neffe Hidetsugu (1568-1595) rituellen Selbstmord beging, nachdem er von Hideyoshi verbannt worden war. Koyasan ist zudem berühmt für die vielen Tempel, in denen man übernachten kann. Im Shukubo, der Tempelunterkunft, kann man die richtige traditionelle Kultur Japans kennen lernen, was in einer normalen Herberge nicht möglich ist. So kann man am Abschreiben von Sutren-Texten, an religiösen Ritualen oder an den traditionellen vegetarischen Mahlzeiten der buddhistischen Mönche teilnehmen. Dies ist auch bei Touristen aus dem Ausland zunehmend beliebt.

Die Pilgerrouten, die diese drei Stätten miteinander verbinden, sind zusammen mit der Pilgerstraße nach Santiago de Compostela in Europa eine der wenigen Straßenverbindungen auf der Welterbeliste der UNESCO. Diese Routen bestehen vor allem aus den fünf Straßen von Nakahechi, Kohechi, Oomineoku-gakemichi, Iseji und Koyasancho-ishimichi (wobei Iseji nicht in der Liste aufgeführt ist). Auch wenn viele dieser Straßen aus steilen Steinstufen oder beschwerlichen Pässen bestehen, lohnt sich doch ein Wandern auf diesen alten Wegen, da man so die geheimnisvoll anmutenden historischen Stätten und die große landschaftliche Schönheit genießen kann.
 


(c) 2006 Japan National Tourist Organization
 

 

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