Am 8. November 2006 begeht das Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin den
100. Jahrestag seiner Gründung. Aus diesem Anlass sind im Museum seit dem
14. Oktober gleich drei Ausstellungen gleichzeitig zu sehen: Die „Sammlung
John C. Weber“, „Lacke der Sammlung Klaus F. Naumann“ und die Ausstellung „Wege
und Wandel - 100 Jahre Museum für Ostasiatische Kunst“.
Das Museum für Ostasiatische Kunst gilt nicht allein in Berlin, sondern in ganz Europa
als ein bedeutender Ort für die
Präsentation der Kunst Ostasiens. So wie Deutschland in diesem Zeitraum eine
bewegte Geschichte erlebte, waren auch die 100 Jahre des Bestehens dieses
Museums reich an Wirren. Das Museum engagiert sich seit seiner Gründung im
Bereich Kollektion von Exponaten. Die erstmalige Präsentation der Sammlung
im Jahre 1924 rief ein großes Echo hervor und wurde insbesondere von den
damaligen Kunstkritikern gefeiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte der
Bestand des Museums jedoch größtenteils in die Sowjetunion. Ähnlich wie die
Teilung Deutschlands in Ost und West, wurden auch die Exponate getrennt
voneinander im Osten und im Westen gezeigt, bevor sie schließlich 1992 wieder
zusammengeführt wurden. Nach einem Umbau von 1998 bis 2000 begann für das
Museum für Ostasiatische Kunst ein neuer Abschnitt seiner Geschichte. Von
dem Kunstsammler Klaus F. Naumann erhielt man mehr als 100 Exponate als
Dauerleihgabe, und mit seiner Unterstützung wurde zudem ein traditioneller
japanischer
Teeraum im Museum errichtet. Den heutigen Besuchern präsentieren sich die
verschiedenen Kulturen Ostasiens in einer angemessenen Atmosphäre. Darüber
hinaus hat im vergangenen Jahr das Museum für Ostasiatische Kunst im
Zusammenwirken mit der Japan Foundation, der Deutsch-Japanischen
Gesellschaft Berlin sowie Berliner Galerien auch auf dem Gebiet der
zeitgenössischen Kunst verschiedene Veranstaltungen wie z.B. Foto- und
Manga-Ausstellungen oder Installationen organisiert.

Eine der drei Ausstellungen aus Anlass des 100. Jahrestages der Gründung des
Museums ist „Kunst aus Japan: Die Sammlung John C. Weber, New York“. Diese
Ausstellung zeigt Exponate, die der in New York lebende deutschstämmige
Mediziner Dr. John C. Weber zusammengetragen hat. Mit ihr werden erstmals
ca. neunzig Kunstgegenstände gezeigt, die von Kalligraphien aus dem 12.
Jahrhundert bis zu Bildern und Textilien des 20. Jahrhunderts reichen. Dem
Bereich Textilien widmete Dr. Weber dabei seine größte Aufmerksamkeit.
Die zweite Ausstellung „Eine japanische Leidenschaft. Lacke der Sammlung
Klaus F. Naumann“ setzt sich aus den Objekten zusammen, die dieser vom
Außenminister von Japan ausgezeichnete Sammler ostasiatischer Kunst dem
Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. Das Museum zeigt seit
1999 Exponate dieser Sammlung. Mit der Präsentation von 60 Lacken richtet
diese Ausstellung ihren Blick insbesondere auf die in Japan besonders
geschätzten Lacke des 14. bis 17. Jahrhunderts.
Die Ausstellung „Wege und Wandel - 100 Jahre Museum für Ostasiatische Kunst“
ist eine Sonderausstellung aus Anlass des 100. Jahrestages seiner Gründung
am 8. November 2006. Sie besteht aus den vier Abteilungen „Aufbruch“, „Hochblüte“
„Untergang und Wiederaufbau“ sowie „In neuem Glanze“ und präsentiert den
Besuchern die 100-jährige bewegte Geschichte dieses Museums.
Dass sich - wie nun anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Museums für
Ostasiatische Kunst in Berlin - gleich drei Ausstellungen zur gleichen Zeit
mit der Kunst Ostasiens einschließlich der Japans befassen, ist
außerordentlich selten. Die Ausstellungen, die dem interessierten Publikum
vor Augen führen, welche Kunst aus Ostasien in Berlin zu sehen ist, laufen
noch bis zum 7. Januar nächsten Jahres.
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