Botschaft von Japan
Neues aus Japan Nr.30                                     Mai 2007

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Global Youth Exchange 2006:
Junge Führungskräfte aus aller Welt in Japan

 

Reisebericht von Katharina Frosch, die im Rahmen des Global Youth Exchange (GYE) Programms zusammen mit jungen Menschen aus über 30 Ländern im letzten Herbst vom Japanischen Außenministerium nach Japan eingeladen wurde. Das Thema 2006 lautete: „Umwelt und Ökonomische Entwicklung“.

 

 

 

 

 

Nur 13 Flugstunden trennten im vergangenen Dezember das winterlich-graue Europa vom immer noch warmen Japan mit seinen leuchtend gelben Gingkobäumen. 34 Teilnehmer des Global Youth Exchange Programs 2006 (GYE) aus 31 verschiedenen Ländern, darunter z.B. Südafrika, Spanien, Korea, Bangladesh, Israel und Ecuador, trafen nach und nach in Tokyo ein. Kaum einer von uns hat zu diesem Zeitpunkt wohl wirklich geahnt, was uns während des 14tägigen Aufenthalts erwarten sollte. Jedes Jahr steht das Programm unter einem anderen Oberthema. In diesem Jahr sollte ein Proposal zum Thema „Environment and Economic Development“ erarbeitet werden.

Die Reise führte uns nach Tokyo, Kyoto und Nagoya, wobei Nagoya Dreh- und Angelpunkt des Programms war. Ganz in der Nähe, in der Präfektur Aichi, hatte passend zu unserem Thema vor zwei Jahren die Weltausstellung EXPO 2005 mit dem Leitmotto „Weisheit der Natur“ stattgefunden. In den ersten Tagen besichtigten wir den Central Japan International Airport sowie weitere Unternehmen aus dem Automobil-, Energie- und Umweltbereich. Ergänzt wurden die Besichtigungen durch Diskussionsrunden mit Vertretern der Präfektur sowie der Universität Nagoya, und immer stand dabei das Thema Umwelt und wirtschaftliche Entwicklung im Vordergrund. Besonders beeindruckend war dabei für mich persönlich, wie die Veranstalter der EXPO 2005 das Großevent mit allen erdenklichen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln so gestaltet hatten, dass es möglichst im Einklang mit der Natur stand und Beeinträchtigungen so gut wie möglich vermieden wurden.

Doch auch das Kennenlernen von Land und Leuten kam nicht zur kurz. In Tokyo besichtigten wir die Asakusa Tempelanlage und die Hamarikyu Gärten, in Kyoto begeisterten uns weitere buddhistische Tempel, darunter der Nishi Hongwan-ji Tempel, der auch als goldener Pavillion bekannte Kinkaku-ji Tempel, der Saifuku-ji Tempel wo wir uns in Zazen Meditation und japanischer Kalligraphie üben durften sowie ein abendlicher Besuch am Kodai-ji Tempel, wo die herbstlich-bunt gefärbten Blätter in den Gärten eine ganz besondere Augenweide waren. Ein weiterer Höhepunkt waren die beiden Tage, in denen wir von Gastfamilien herzlich aufgenommen wurden und das japanische Alltags- und Familienleben erfahren durften.

Von Beginn an waren die Abendstunden der Arbeit in drei Gruppen zu den Themen „Nature’s Wisdom and Cultures of the World“, „Striking Balance between Economic Development and Preservation of Nature“ und „Shift from a Mass Production, Consumption and Disposal Society to a Sound Material-cycle Society“ gewidmet. Von Tag zu Tag wurde uns klarer, wie wichtig jeder einzelne Baustein des GYE Programms für die inhaltliche Arbeit war: Besichtigungen, Präsentationen und Diskussionen gaben uns inhaltlich wertvolle Anregungen. Die gemeinsamen Aktivitäten zum Kennenlernen von Land und Leuten ließen uns als Gruppe zusammenwachsen. So konnten in der zweiten Woche die vielen verschiedenen – und teilweise widersprüchlichen – Ideen nach und nach in intensiver Arbeit zu einem gemeinsamen Lösungsansatz verbunden werden. Die durch die gemeinsamen Erfahrungen gewonnene und von Herzlichkeit und Feinfühligkeit geprägte Diskussionskultur war dabei von unschätzbarem Wert.

Das Proposal des GYE 2006 wurden am 8. Dezember in Tokyo der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt und auf dem offiziellen Abschlussempfang der Vizeministerin für Auswärtige Angelegenheiten, Frau Midori Matsushima übergeben. Doch vom GYE 2006 bleibt mehr als ein „Stück Papier“: 34 junge Menschen aus allen Ecken dieser Welt durften erfahren, dass Kooperation und das Erarbeiten von Lösungen auf internationaler Ebene möglich ist, über kulturelle Grenzen und verschiedene wirtschaftliche Ausgangspositionen hinweg. Wir alle werden diese Erfahrung weitergeben in unseren jeweiligen Heimatländern, bei unserer täglichen Arbeit. Bis heute besteht ein reger Austausch zwischen den Teilnehmern, von denen viele im Umweltbereich tätig sind. Und die Herzlichkeit, mit der wir in Japan von allen Seiten empfangen wurden, die Einblicke und die vielen Möglichkeiten des Austausches, mit denen wir beschenkt wurden, werden noch lange nachwirken.


 

Fotos: (c) Ministry of Foreign Affairs of Japan

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