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Neues aus Japan Nr.104 Juli 2013

Japanisch-Deutsches Gipfeltreffen

Zusammenkunft von Bundeskanzlerin Merkel und Premierminister Abe beim G8-Gipfel 2013

 

Foto: Cabinet Office

 

Am 17. Juni um 18.40 Uhr (Ortszeit) kam Premierminister Shinzo Abe, der sich zur Teilnahme am G8-Gipfel in Enniskillen derzeit in Großbritannien (Nordirland) aufhält, zu einer ca. 40-minütigen Zusammenkunft mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zusammen. Es folgt eine Zusammenfassung des Gesprächs.

1. Zu Beginn brachte Premierminister Abe seine aufrichtige Anteilnahme angesichts der Schäden durch das schwere Hochwasser in Deutschland zum Ausdruck. Beide Regierungschefs, die sich bereits seit vielen Jahren persönlich kennen, kamen überein, dass Japan und Deutschland, die grundlegende Werte miteinander teilen, bei einer Vielzahl von Aufgaben auf internationaler Bühne zusammenwirken sollten.

2. Mit Blick auf die Wirtschaftspolitik Japans erläuterte der Premierminister sein Engagement für die Wiederbelebung der Wirtschaft des Landes mit Hilfe der drei Pfeile „entschlossene Geldpolitik“, „flexible Haushaltspolitik“ sowie einer „Wachstumsstrategie“. Durch entschlossene Schritte, die sich nicht auf die bisherigen Konzepte beschränken sowie durch den Einsatz vielfältiger Maßnahmen und Ressourcen sollen die lang anhaltende Deflation überwunden und die Wiederbelebung der japanischen Wirtschaft erreicht werden. Als konkrete Beispiele für die „Wachstumsstrategie“ führte er neben einer japanisch-deutschen Kooperation im Bereich erneuerbare Energien in der Präfektur Fukushima auch die Förderung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der medizinischen Geräte an. Bundeskanzlerin Merkel zeigte ihrerseits großes Interesse an der haushaltspolitischen Konsolidierung Japans. Diesbezüglich führte Premierminister Abe aus, dass man derzeit mit der konkreten Formulierung einer mittelfristigen Haushaltsplanung befasst sei, um die diesbezüglich gesteckten Ziele in Zukunft zu erreichen.

3. Der Premierminister führte darüber hinaus auch die japanische Unterstützung bei der Überwindung der europäischen Schuldenkrise an. Japan und Europa seien durch Bande großer gegenseitiger wirtschaftlicher Abhängigkeit miteinander verbunden und er hoffe, dass Deutschland als die führende Wirtschaftsnation in Europa auch weiterhin seine Führungsstärke unter Beweis stellen werde. Beide Regierungschefs stimmten zudem darin überein, dass den Fortschritten bei den Verhandlungen über ein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA) zwischen Japan und der Europäischen Union große Bedeutung zukomme.

4. Premierminister Abe warb mit Blick auf die Förderung des Wiederaufbaus nach dem schweren Erdbeben im Osten Japans um Verständnis für seine Forderung, die Beschränkungen hinsichtlich der Einfuhr von Lebensmitteln aus Japan innerhalb der EU aufzuheben.

 

 


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